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Reiterin beendete Vielseitigkeit trotz Genickbruch
15.09.2016 / News

Aoife Clark hatte enormes Glück – sie überstand ein Drei-Sterne-CCI mit zwei gebrochenen Halswirbeln.
Aoife Clark hatte enormes Glück – sie überstand ein Drei-Sterne-CCI mit zwei gebrochenen Halswirbeln. / Foto: Wikipedia/Henry Bucklow/Lazy Photography

Riesiges Glück hatte die irische Vielseitigkeits-Reiterin Aoife Clark: Sie hatte am CCI3* in Blenheim teilgenommen und war dort 26. geworden – und das trotz zweier gebrochener Halswirbel.

 

Reiter sind bekanntlich hart zu sich selbst und laufen nicht gleich mit jedem Wehwechen zum Arzt. Dennoch kann man es wohl auch übertreiben – und der Fall der 35-jährigen irischen Eventerin Aoife Clark ist ziemlich sicher so ein Fall: Die routinierte Reiterin – die u. a. bei den Olympischen Spielen in London 2012 und bei den Weltreiterspielen 2014 am Start war – nahm am CCI3* im britischen Blenheim (7.–11. September 2016) teil – und das, obwohl sie nicht 100%ig fit war und seit einem Sturz bei den Millstreet Horse Trials (25.–28. August) über Schmerzen und ein Taubheits-Gefühl im Schulterbereich klagte. Clark dachte, sie hätte sich bei dem Sturz einen Nerv eingeklemmt, ließ sich aber nicht ärztlich checken, sondern ritt einfach weiter und hoffte, daß sich die Verspannung irgendwann von selbst lösen würde.

Doch das war nicht der Fall. Clark fühlte sich schwach und müde und hatte nach wie vor Schmerzen, als sie am letzten Wochenende mit zwei Pferden in Blenheim an den Start ging und dort mit Fernhill Adventure immerhin Platz 26. im Event Rider Masters (ERM) erobern konnte. Enormes Glück hatte sie mit ihrem zweiten Pferd Wasting Light, das am letzten Gelände-Hindernis der CCI3*-Prüfung zu Sturz kam. „Ich konnte meine Schultern nicht mehr bewegen", sagte sie gegenüber dem Magazin ,Horse&Hound', „ich wünschte, ich hätte meinen Pferden gegenüber gerechter sein können. Aber zumindest weiß ich jetzt, warum ich so kraftlos und aus dem Gleichgewicht war."

Nach dem Turnier wurde Aoife Clark aber immer klarer, daß es so nicht mehr ging. Schließlich ließ sie sich widerwillig („Man musste mich förmlich zum Arzt schleifen") untersuchen, und der Arzt stellte eine schockierende Diagnose: Zwei Halswirbel waren gebrochen – und das schon seit dem verhängnisvollen Sturz in Millstreet Ende August, als die Schmerzen begonnen hatten.

Seit der Diagnose befindet sich Clark im Krankenhaus – hofft aber, schon bald wieder nach Hause entlassen zu werden. „Ich habe ziemliche Panik davor, was ich machen werde – denn ich bin ganz schlecht darin, nicht aktiv zu sein. Die Leute rund um mich tun mir jetzt schon leid", so Aoife Clark. Doch sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen: „Es ist nicht das Saisonende, das ich mir erhofft hatte – und es ist auch keine gute Körperstelle, um sich zu verletzen – daher muss ich sehr aufpassen. Ich werde in wenigen Wochen mein nächstes Röntgen haben – und wenn dann hoffentlich alles gut ist, werde ich noch ein wenig ausruhen und dann wieder loslegen. Für die nächste Saison sollte ich dann wieder absolut fit sein." Und es ist ihr mittlerweile auch bewusst geworden, wieviel Glück sie – bei allem Unheil, das sie erleiden musste – in Wahrheit hatte: „Zuerst war ich natürlich unglücklich – aber nachdem ich die CT-Scans gesehen und realisiert habe, daß ich mit einem gebrochenem Genick geritten bin, weiß ich, daß ich sehr viel Glück hatte." Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung – es war ihr hoffentlich eine Lehre...

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