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Neuseeland verbietet Zylinder auf Turnieren
23.09.2016 / News

Bei den olympischen Dressurbewerben in Rio de Janeiro waren noch zahlreiche ReiterInnen mit Zylinder unterwegs – dies könnte sich in Zukunft ändern.
Bei den olympischen Dressurbewerben in Rio de Janeiro waren noch zahlreiche ReiterInnen mit Zylinder unterwegs – dies könnte sich in Zukunft ändern. / Foto: FEI/Arnd Bronkhorst

Neuseeland geht in Sachen Sicherheit im Reitsport mit gutem Beispiel voran und hat das Tragen von Zylindern bei allen Turnieren untersagt.

 

Der Neuseeländische Pferdesport-Verband ESNZ (Equestrian Sport New Zealand) sieht sich als Vorreiter in Sachen Sicherheit – und hat vor kurzem eine entscheidende Weichenstellung vorgenommen, um die Risiken bei der Ausübung des Reitsports zu minimieren: In einer am 14. Juli veröffentlichten Entscheidung hat sich der Verband dazu entschlossen, mit sofortiger Wirkung das Tragen von zertifizierten Sicherheitshelmen auf sämtlichen pferdesportlichen Events verpflichtend vorzuschreiben. Das bedeutet auch, daß die traditionsreichen Zylinder ab diesem Datum nicht mehr in der Dressur sowie in der Vielseitigkeit eingesetzt werden dürfen.

In Folge des Auslaufens des europäischen Sicherheits-Standards EN1384 (BSEN1384) in den Jahren 2014 und 2015 hat der Neuseeländische Pferdesport-Verband sämtliche Bestimmungen hinsichtlich des Tragens von Sicherheits-Helmen einer kritischen Analyse unterzogen. Der Verband kam nach ausführlichen Beratungen zum Ergebnis, mit sofortiger Wirkung (also per 14. Juli 2016) den neuen europäischen Sicherheits-Standard VG1 einzuführen und Helme mit dem derzeit noch gültigen Standard EN1384 ab dem 31. Juli 2017 nicht mehr zuzulassen. Damit soll allen Reitern ausreichend Zeit gegeben werden, neue Sicherheitshelme anzuschaffen – dieser zeitliche Ablauf ist auch mit den neuseeländischen Pony-Clubs abgestimmt.

Die Geschäftsführerin von ESNZ, Vicki Glynn, zeigte sich nach dem Beschluss zuversichtlich: „Das ist ein bedeutender Schritt in Richtung mehr Sicherheit für alle Turnierreiter in Neuseeland und wird begleitet von der Empfehlung unseres Verbandes, bei jeglichem Umgang mit Pferden stets einen Helm zu tragen. Pferde können sich unvorhersehbar verhalten – und wir wissen, das Reiten ein riskanter Sport ist. Wir müssen daher alles tun, um die Sicherheit für unsere Sportler zu erhöhen", so Vicky Glynn über die Motive für die neue Regelung. Und sie meinte weiter: „Es tut uns leid, daß wir das Tragen von Zylindern bei Turnieren nicht mehr länger erlauben können – aber das Design und die Eleganz heutiger Sicherheitshelme macht diese zu einem würdigen Ersatz. Sicherheit muss allerhöchste Priorität haben."

Reiter, die sich nicht an diese neue Regelung halten, werden offiziell verwarnt. Bei einer zweiten Übertretung – egal, bei welchem Event – wird beim Richterkollegium (Ground Jury) Widerspruch gegen dessen Teilnahme eingebracht. Sollte dieser bestätigt werden, wird der Reiter von der weiteren Teilnahme am Turnier ausgeschlossen, falls nicht außergewöhnliche Umstände dagegen sprechen.

ESNZ hat derzeit folgende internationale Sicherheits-Standards anerkannt:

– AS/NZS 3838 (der derzeit in Australien und Neuseeland gültige Standard) (1998, 2003 or 2006)
– VG1 (der vorläufige europäische Standard)
– ASTM-F11632004a mit SEI-Kennzeichnung (aktueller US Standard)
– PAS 015:1998 or 2011 mit BSI Kitemark
– Snell E2001 mit der offiziellen Snell-labeland-Nummer
– EN 1384 und BSEN 1384 (auslaufender europäischer Standard) nur noch bis 31. Juli 2017 anerkannt, ab 1. August 2017 nicht mehr zulässig

Kommentare

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1) balubalu: SUPER Entscheidung
Freitag, 23. September 2016
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