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Neue Druse-Fälle in Vorarlberg und NÖ
12.10.2016 / News

In Vorarlberg und Niederösterreich sind neue Fälle von Druse aufgetreten.
In Vorarlberg und Niederösterreich sind neue Fälle von Druse aufgetreten. / Foto: Archiv/Martin Haller

In einem Reitstall in Hohenems/Vlbg. sowie in Kottingbrunn/NÖ sind neue Druse-Erkrankungen aufgetreten – die Informationspolitik in beiden Fällen könnte aber kaum unterschiedlicher sein.

 

Wie gestern bekannt wurde, ist ein Reitstall in Hohenems (Vorarlberg) von Druse betroffen – dies haben sowohl der HRV-Hubertus als auch der behandelnde Tierarzt Dr. Franz Zohmann auf der Facebook-Seite seiner Praxis bekannt gegeben: „Es gibt einen bestätigten und einen Verdachtsfall im Hubertusstall, wo schon alle nötigen Hygienemaßnahmen ergriffen wurden."

Dr. Zohmann hat zudem auch empfehlenswerte Hygienemaßnahmen für betroffene Ställe bzw. Pferdebesitzer zusammengestellt (hier nachzulesen). Allen anderen Pferdebesitzern wird empfohlen, in den nächsten zwei bis vier Wochen (je nachdem, ob noch weitere Fälle hinzukommen) den Kontakt zu Pferden aus anderen Ställen und generell Pferdeansammlungen zu meiden. Dr. Zohmann: „Sobald ein Pferd an Druse erkrankt ist, muss man leider immer davon ausgehen, dass sich schon andere Pferde angesteckt haben. Aber nicht jedes dieser Pferde muss zwingend Symptome der Erkrankung zeigen. Man sollte deswegen in dieser Phase (womöglich die nächsten 2-4 Wochen) den Kontakt zwischen Pferden verschiedener Ställe so gut wie möglich vermeiden. Deswegen werden und wurden, wenn es Druse Fälle gab, immer wieder Turniere und sonstige Veranstaltungen, wo viele Pferde zusammen kommen, abgesagt."

Dies sei als reine Vorsichtsmaßnahme zu verstehen – für Angst oder gar Panik bestehe jedoch kein Anlass, so Dr. Zohmann weiter: „Die Druse ist natürlich eine ernstzunehmende, weil hochansteckende, Erkrankung, führt aber nur in sehr seltenen Fällen zu schwerwiegenden Komplikationen. Wir bitten deshalb alle Pferdebesitzer, Ruhe zu bewahren und in den nächsten Wochen Kontakt zu stallfremden Pferden zu vermeiden."

Für seine Offenheit, aber auch die Ruhe und Besonnenheit, mit der Dr. Zohmann über die Erkrankung informiert, wird er in den sozialen Netzwerken derzeit sehr gelobt – zweifellos zu Recht. Die Pferdebesitzer sind gewarnt und wissen, wie Sie sich zu verhalten haben – für Panik und Hysterie besteht somit kein Anlass.

Neue Fälle auch in NÖ

Mit dem zweiten Druse-Fall, der diese Woche bekannt geworden ist, gehen die Verantwortlichen leider deutlich defensiver um und sind weniger auskunftsfreudig: Anfang der Woche hat der NÖ Pferdesportverband mitgeteilt, daß aufgrund von Drusefällen das für Anfang November geplante Dressurturnier (CDN-A* CDN-B CDNH-B, 5.–6. November 2016) im niederösterreichischen Kottingbrunn abgesagt werden muss. Nähere Details dazu – etwa wieviele Pferde betroffen sind – werden nicht genannt, weder von Seiten des NÖ Pferdesportverbandes noch von Seiten des Reitstalls. Auf der Website des Vereins ist ebenfalls bis dato keine Information zu finden – die Facebook-Seite ist nicht erreichbar.

Infos für Pferdebesitzer

Die Klinik für Pferde der Ludwig Maximilians-Universität München hat ein Informationsblatt zur Druse-Erkrankung beim Pferd zusammengestellt, das man auf dieser Website abrufen kann. Hier das Wichtigste in Kurzform:

– Bei Druse-Verdacht den Tierarzt verständigen, die Diagnose sichern (Kultur und PCR)

– Erkrankte Pferde unverzüglich isolieren: kein direkter und indirekter Kontakt zu anderen Pferden, Desinfektionsmatten und Einmalhandschuhe vor der Box bereitstellen

– Tägliche Temperaturkontrolle aller Pferde des Bestandes, bei Auftreten von Fieber Pferde isolieren und das weitere Vorgehen mit dem Tierarzt absprechen

– Betreuung gesunder und erkrankter Pferde durch verschiedene Personen; falls dies nicht möglich ist, zuerst gesunde, dann erkrankte Pferde versorgen

– Wechsel der Kleidung und Händedesinfektion nach jedem Kontakt mit erkrankten Pferden - Kein Zugang betriebsfremder Personen Hunden und Katzen zu isolierten Stallbereichen

– Nur als „gesund“ getestete Pferde (s. o. ) in andere Bestände verbringen

Auch die Veterinärmedizinische Universität Wien hat ein Informationsblatt zur Druse zusammengestellt, das hier verfügbar ist.

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