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Forscher wollen ultimativen Reit-BH entwickeln
01.03.2017 / News

Viele Reiterinnen klagen über Brustschmerzen – für einige stellt die Größe des Busens sogar eine erhebliche Hürde bei der Ausübung ihres geliebten Sports dar.
Viele Reiterinnen klagen über Brustschmerzen – für einige stellt die Größe des Busens sogar eine erhebliche Hürde bei der Ausübung ihres geliebten Sports dar. / Foto: Simone Aumair

Eine Master-Arbeit und eine dazugehörige Online-Befragung sollen die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten erforschen, die Reiterinnen an ihren BH stellen – Ziel ist die Entwicklung eines für den Pferdesport optimierten Reit-BHs.

 

Seit einer Studie der beiden britischen Wissenschaftlerinnen Jenny Burbage und Lorna Cameron aus dem Jahr 2015 ist es hinlänglich bekannt: 40 % aller Reiterinnen klagen über Brustschmerzen bzw. über schlecht sitzende Büstenhalter, die sie bei der Sportausübung nicht optimal unterstützen, wobei die Schmerzen je nach reiterlicher Aktivität variierten: Das Aussitzen im Trab war die Aktivität, die mit den größten Schmerzen verbunden war (58 %), gefolgt von intensivem Reiten im leichten Galopp (Kanter), Galopp und Springen (39 %). Für viele Reiterinnen stellt die Größe des Busens auch eine erhebliche Hürde für die Ausübung ihres geliebten Sports dar – für Reiterinnen mit großer Brust war die Busengröße sogar das viertgrößte Hindernis für das Reiten (25 %). (Weitere Details zur damaligen Studie kann man hier nachlesen.)

Seit diesen beunruhigenden Ergebnissen sind mehrere Forschungsprojekte angelaufen, um Brustproblemen bei Reiterinnen auf den Grund zu gehen und die Bedeutung von optimal sitzenden und stützenden Büstenhaltern beim Reiten näher zu untersuchen. Ein besonders bemerkenswertes ist die Doktorarbeit von Karin Pekarchik von der Universität von Kentucky, bei der sie mit Jenny Burbage und Lorna Cameron zusammenarbeitet und analysieren möchte, wie sich Brustschmerzen und/oder schlecht sitzende Büstenhalter beim Reiten konkret auswirken und in welcher Weise sie sich als Hürden für den Pferdesport insgesamt erweisen.

Ein wichtiger Teil der Doktorarbeit von Karin Pekarchik ist eine Online-Befragung, bei der sie Elemente der Studie von 2015 einbezog, den Focus jedoch weiter fasste und vermehrt auf allgemeine gesundheitliche Probleme und Beschränkungen einging, die Reiterinnen als Hindernis bei der Ausübung ihres Sports betrachten: „Ich interessiere mich besonders für gesundheitliche Probleme (ausgenommen Gehirnerschütterung und Knochenbrüche, die in anderen Untersuchungen bereits behandelt wurden), die das Reiten einschränken können, und beziehe auch allgemeine Aspekte eines Gesundheitsprogramms mit ein, um Brustbeschwerden und andere gesundheitliche Einschränkungen zu mildern, die Frauen vom Reiten abhalten könnten", so Karin Pekarchik, die bei ihrer Arbeit auch von der Britin Kimberly Tumlin unterstützt wird.

Die Studie der beiden Wissenschaftlerinnen ist zudem auch Teil eines langfristigen Forschungsprojekts, bei dem sie von den beiden Technikern Joe Dvorak und Josh Jackson unterstützt werden: Das Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Entwicklung eines drahtlosen Sensoren-Systems, mit dem sich die biomechanischen Effekte der Reitbewegungen auf die weibliche Brust unmittelbar beim Reiten selbst (und nicht bei der Simulation auf einem mechanischen Pferd) messen und analysieren lassen. Dies soll letztlich den Weg ebnen, um – basierend auf wissenschaftlichen Daten – einen für den Pferdesport optimierten Reit-BH zu entwickeln und marktreif zu machen.

Eine zweifellos gute Sache, die Unterstützung verdient: Wer bei der Online-Befragung (in englischer Sprache) von Karin Pekarchik mitmachen möchte, kann dies hier tun – die Teilnahme ist absolut anonym und beansprucht lt. Auskunft der Autorin ca. 11 Minuten.

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