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Pferde und Reiter überleben Horror-Unfall
05.03.2017 / News

Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen die dramatischen Momente: Das Fahrzeug ist offenkundig zu schnell und wird auf die Fahrbahn des Gegenverkehrs getragen, wo gerade die beiden Reiter unterwegs sind.
Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen die dramatischen Momente: Das Fahrzeug ist offenkundig zu schnell und wird auf die Fahrbahn des Gegenverkehrs getragen, wo gerade die beiden Reiter unterwegs sind. / Foto: Screenshot Youtube-Video
Der Fahrzeuglenker kann weder ausweichen noch rechtzeitig anhalten, es kommt zur Kollision, beide Pferde werden umgefahren, die Reiter zu Boden geschleudert.
Der Fahrzeuglenker kann weder ausweichen noch rechtzeitig anhalten, es kommt zur Kollision, beide Pferde werden umgefahren, die Reiter zu Boden geschleudert. / Foto: Screenshot Youtube-Video
Während die beiden Pferden rasch wieder auf den Beinen sind, bleibt eine Reiterin benommen liegen – und wird später in ein Krankenhaus gebracht.
Während die beiden Pferden rasch wieder auf den Beinen sind, bleibt eine Reiterin benommen liegen – und wird später in ein Krankenhaus gebracht. / Foto: Screenshot Youtube-Video

Ein schockierender Verkehrsunfall, der von Überwachungskameras dokumentiert wurde, endete für die beteiligten Menschen und Pferde wie durch ein Wunder ohne lebensbedrohliche Verletzungen.

 

Man kann in diesem Fall wirklich von einem kleinen Wunder sprechen: Zwei Reiter sind am Freitag (3. März 2017) gegen 11.30 Uhr in der Nähe von Ely (Grafschaft Cambridgeshire) auf einer Landstraße im Schritt unterwegs, als ihnen ein auf der falschen Straßenseite fahrendes Fahrzeug entgegenkommt. Trotz eines eingeleiteten Bremsmanövers kann der Wagen nicht mehr anhalten, es kommt zu einem fürchterlichen Crash, bei dem beide Pferde umgefahren und die Reiter zu Boden geschleudert werden. Während die Pferde sofort wieder auf den Beinen sind, bleibt eine Reiterin verletzt liegen.

Der Unfallwagen – ein blauer SUV – blieb auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite stehen, umgehend waren Polizei und Rettungswagen zur Stelle. Die verletzt am Boden liegende Reiterin wurde ins Addenbrooke's Hospital gebracht, die beiden Pferde tierärztlich untersucht und in den heimatlichen Stall gebracht.

Die beiden Reiterinnen – beide Mitglieder des Witcham Equestrian Center – sind nach Angaben ihres Reitclubs „steif, aber ok". Auch den beiden Pferden – Patsy und Fleur – geht es soweit wieder besser, sie sind noch etwas geschockt, fressen aber und haben den fürchterlichen Unfall ohne lebensbedrohliche Verletzungen überstanden, so die Vereinsführung auf ihrer Facebook-Seite.

Wie ein Sprecher der Polizeibehörden mitteilte, wird der Unfall nun detailliert untersucht, die ersten Befragungen haben bereits stattgefunden. Ersten Informationen zufolge wurde der Fahrzeuglenker nicht inhaftiert.

Auch wenn man mit der Beurteilung des genauen Unfallablaufs vorsichtig sein muss (hierzu werden wohl noch Spezialisten und Sachverständige ihr Urteil abgeben), so weist in dem Überwachungsvideo vieles darauf hin, dass der Fahrzeuglenker seine Geschwindigkeit nicht an die herrschenden Verhältnisse angepasst und dadurch die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat: Er war in der gegebenen Situation zu schnell unterwegs und hat sowohl den Fahrbahnverlauf (relativ scharfe Linkskurve) als auch den Fahrbahnzustand (nasse Fahrbahn, daher schlechtere Seitenführung und längerer Bremsweg) falsch eingeschätzt. Durch die überhöhte Geschwindigkeit trug es das Fahrzeug in der Linkskurve weit nach außen auf die Gegenfahrbahn – und unglücklicherweise waren genau in diesem Moment die beiden Reiterinnen mit ihren Pferden dort unterwegs. Der Lenker konnte weder ausweichen noch sein Fahrzeug zum Stillstand bringen – und war auch nicht geistesgegenwärtig genug, einfach geradeaus in die Seitenstraße der Kreuzung oder in die Wiese zu fahren und so gleichsam den ,Notausgang' aus der brenzligen Situation zu nehmen und eine Kollision zu vermeiden. Stattdessen hielt er geradewegs auf die beiden Reiterinnen zu – ein weiteres Fehlverhalten, das fatal hätte enden können ...

Anmerkung

Die dramatischen Bilder der Überwachungskamera sind zutiefst verstörend – und derzeit in Großbritannien vieldiskutiert: Muss bzw. soll man derartige Szenen wirklich zeigen? Oder ist es vielleicht sogar journalistische Pflicht, solche Bilder zu veröffentlichen – um auf Gefahren und Risiken hinzuweisen und die drastischen Folgen von Verkehrsunfällen bewusst zu machen?

Wir neigen in diesem Fall zu letztgenannter Variante – wobei jedenfalls festzuhalten ist, dass die Bilder tatsächlich sehr verstörend sind und daher von Kindern nicht angesehen werden sollten. Doch für jeden Fahrzeuglenker können sie durchaus als Lehrbeispiel dafür dienen, wie rasch überhöhte Geschwindigkeit und eine falsche Einschätzung bzw. Missachtung der äußeren Umstände (nasse Fahrbahn!) zu einer Katastrophe führen kann. In diesem konkreten Fall sind die Beteiligten zwar mit dem Schrecken und mit leichten Verletzungen davongekommen – doch der Unfall hätte auch mit Schwerverletzten oder sogar mit Toten enden können, einschließlich des Fahrzeuglenkers. Das sollte niemand vergessen, der mit dem Auto fährt: Man denkt sich oft nicht viel, wenn man „ein wenig flotter" unterwegs ist – und glaubt, dass eine nasse Fahrbahn keinen großen Unterschied macht, man hat doch schließlich gute Reifen und tolle Bremsen. In Wahrheit macht Nässe einen großen Unterschied aus – und der kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.

In diesem Sinne kann man viel aus diesem schockierenden Video lernen – und man sollte es nicht vergessen, wenn man das nächste Mal ins Auto steigt und losfährt.

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