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„Turnschuh für Pferde" geht in Serie
04.04.2017 / News

Der anklippbare, flexible Hufschutz soll drei bis sechs Monate halten – je nach Art und Intensität der Nutzung.
Der anklippbare, flexible Hufschutz soll drei bis sechs Monate halten – je nach Art und Intensität der Nutzung. / Foto: Megasus Horserunners

Der von einem österreichischen Unternehmen entwickelte anklippbare Hufschutz „Horserunners" hat alle Hürden gemeistert und geht in Serienproduktion – ab Juli/August soll ausgeliefert werden.

 

Ist es nur einer von vielen – meist gescheiterten – Versuchen, eine Alternative zum althergebrachten Hufeisen anzubieten – oder vielleicht sogar das endgültige Ende der Eisenzeit? Noch kann diese Frage niemand beantworten. In der Vergangenheit hat es immer wieder Bemühungen gegeben, das seit mehr als 2.000 Jahren verwendete Hufeisen für Pferde zu verbessern oder durch taugliche Alternativen zu ersetzen. Gelungen ist dies – zumindest in größeren Dimensionen – bislang nicht: Nach wie vor gilt der traditionelle Beschlag mit den geschmiedeten, individuell angepassten Eisen als gängige und bewährte Methode, die Pferdehufe vor übermäßigem Verschleiß zu schützen – obwohl sich Fachleute darüber einig sind, dass das starre Hufeisen keine Ideallösung darstellt, sondern auch etliche Nachteile aufweist und damit gleichsam nur das „kleinste Übel" ist.

Wenn es nach der Fa. Megasus Horsetech GmbH von Louisa und Karl Forstner geht, dann soll es künftig zumindest eine praxistaugliche und haltbare Alternative zum Eisenbeschlag geben – nämlich die von Ihnen entwickelten „Horserunners", einen flexiblen, abnehmbaren Hufschutz für Pferde, der natürliche Hufbewegungen zulässt, aus leichtem Kunststoffmaterial besteht und mit wenigen Handgriffen vom Pferdebesitzer selbst an- und ausgezogen werden kann.

Die Idee, mit der das Unternehmer-Ehepaar aus dem steirischen Fürstenfeld im Herbst 2016 eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne startete (siehe auch unseren Bericht dazu), fasziniert seither Pferdefreunde auf der ganzen Welt – und ist wohl der beste Beweis dafür, dass es tatsächlich einen internationalen Markt für eine derartige Hufschutz-Alternative gibt. Wie der ORF gestern berichtete, sind die Vorbereitungen für eine Serienproduktion nun abgeschlossen – die „Horserunners" stehen gleichsam in den Startlöchern, 5.000 Vorbestellungen aus aller Welt für den anklippbaren Hufschutz liegen vor, womit die erste Generation der ,Horserunners' endgültig in Serie produziert werden kann.

Die entscheidende Frage bei ihrem Projekt ist, wie Karl und Louisa Forstner wissen, die der Haltbarkeit des Hufschutzes – denn bisherige Kunststoff-Alternativen konnten den enormen Kräften, die am Pferdehuf wirksam sind, vielfach nicht widerstehen und zerbröselten gleichsam unter der riesigen Belastung. Louisa Forstner: „Bis zu zwei Tonnen kommen im Galopp auf den Huf, und da gab es im Moment noch nicht so viele Alternativen, bis auf das Hufeisen, das dieser Belastung standhalten konnte.“  

Um größtmögliche Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit zu erzielen, griffen Louisa und Karl Forstner bei ihren ,Horserunners' auf Know-how und High-Tech-Materialien aus der Autoindustrie zurück: Der verwendete Kunststoff ist besonders strapzierfähig und bruchsicher, das speziell entwickelte Mega-Lock Verschlussverbundsystem – eine Art Hochleistungs-Klettverschluss – wurde zum Patent angemeldet, auch der verwendete Klebstoff für die Befestigung der Tapes an der Hornkapsel soll höchsten Belastungen standhalten. Damit sollten alle Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Hufschutz sämtliche Belastungen aushält und auch wirklich draufbleibt, so Karl Forstner.

Nach den bisher durchgeführten Tests soll die Haltbarkeit der ,Horserunners' drei bis sechs Monate betragen – je nach Intensität und Art der Belastung. Die Kosten liegen bei ca. 150,– Euro pro Paar, das Vierer-Set soll ca. 300,– Euro kosten – wobei derzeit noch günstigere Vorverkaufs-Preise möglich sind. Zum Produktionsbeginn sind die ,Horserunners' – je nach Hufbreite – in insgesamt zehn Größen erhältlich. Im Mai ist noch ein letzter großer Feldtest geplant, wo jedoch nur noch „Materialien sortiert" werden – im Juli und August wird mit der Auslieferung begonnen.

Während die ersten Pferdebesitzer ihre begehrten ,Horserunners' also schon demnächst erhalten werden, denken die Gründer bereits über die zweite und dritte Generation ihrer „Turnschuhe für Pferde" nach – die weiter verbessert und verfeinert und auch in neuen Farb-Kombinationen hergestellt werden sollen. Das internationale Interesse daran ist groß, wie Louisa Forstner bestätigt: „Wir haben von diversen Kliniken, aber auch von der US-Army Anfragen.“ Es könnte eine internationale Erfolgsstory aus Österreich werden – und davon gibt es bekanntlich nicht allzu viele ...

Hier geht's zur Website von „Megasus Horserunners"!

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