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Drei Pferde nach Eibenvergiftung gestorben
22.10.2017 / News

Eiben enthalten das tödliche Gift Taxin B, das schon in geringen Dosierungen zu Atemlähmung und Herzstillstand führt.
Eiben enthalten das tödliche Gift Taxin B, das schon in geringen Dosierungen zu Atemlähmung und Herzstillstand führt. / Foto: Fotolia/Miroslav

Auf einer Weide im sächsischen Langenbernsdorf sind drei Pferde tot aufgefunden worden. Wie eine Laboruntersuchung ergab, hatten die Tiere Eibe gefressen und sich dabei eine tödliche Vergiftung zugezogen.

 

Wie die Polizei Werdau informierte, wurden am Mittwochmorgen drei Pferde leblos auf einer Pferdekoppel nahe der Straße Am Walde im Langenbernsdorfer Ortsteil Trünzig aufgefunden. Bei den Pferden handelte es sich um zwei Ponys und ein Schweres Warmblut. Bei der Untersuchung der Todesursache im Labor stellte sich heraus, dass die Tiere Eibe gefressen hatten. Dies hat mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Vergiftung der Pferde und schließlich zu ihrem Tod geführt.

Wie die Pferde an Eibe gelangen konnten, ist nach wie vor ungeklärt. Laut Aussagen der Besitzer sind vor Ort keine Eiben vorhanden. Am Dienstagabend, gegen 19 Uhr, waren die Pferde das letzte Mal wohlbehalten auf der Koppel gesehen worden. Die Polizei Werdau sucht nun nach Zeugen und bittet unter Telefon 0049 (0)3761/7020 um Hinweise, um den Tod der Tiere aufzuklären. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Pferde durch fremde Personen gefüttert wurden und dabei – ob absichtlich oder nicht – mit den giftigen Eiben in Kontakt kamen.

Hintergrund: Eiben – eine tödliche Gefahr
Immer wieder kommt es zu Vergiftungen von Weidetieren mit Eibenzweigen oder Eibenschnitt, der durch Achtlosigkeit oder Unwissenheit auf Weideflächen geworfen wird – oft mit fatalen Folgen: Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln können ein Pferd umbringen, bei einem ausgewachsenen Schwein wirken schon 75 g tödlich. Auch Rinder, Schafe und Ziegen werden immer wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern. Eiben sind aber nicht nur für die meisten Weidetiere, sondern auch für zahlreiche Haustiere eine tödliche Gefahr – so etwa für Katzen und Hunde, Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse und Vögel.

Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Gelegentlich werden auch plötzliche Todesfälle beschrieben. Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.

Eiben-Arten sind immergrüne Sträucher oder kleine bis mittelgroße Bäume, die in vielen Gärten und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt werden. Charakteristisch für die Eibe sind die spiralförmig angeordneten, biegsamen Nadeln sowie die leuchtend roten Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet. Der Samenmantel an sich enthält keine Giftstoffe – sehr wohl jedoch der Kern.

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