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Altwürttemberger Pferd ist die gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2018
07.02.2018 / News

Der Hengst Sorent v. Wettruf a. d. Solara steht für eine neue Ära: Als erster Altwürttemberger Hengst stand der 1988 geborene Braune, noch aus der reinen Altwürttemberger Stute Solara v. Sombrero stammend, im Deckjahr 1992 bereits im Einsatz. Ihn zeichnet eine hervorragende Fruchtbarkeit aus. Seine guten Fohlen zeigen Linie und Kaliber.
Der Hengst Sorent v. Wettruf a. d. Solara steht für eine neue Ära: Als erster Altwürttemberger Hengst stand der 1988 geborene Braune, noch aus der reinen Altwürttemberger Stute Solara v. Sombrero stammend, im Deckjahr 1992 bereits im Einsatz. Ihn zeichnet eine hervorragende Fruchtbarkeit aus. Seine guten Fohlen zeigen Linie und Kaliber. / Foto: Mutschler

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) hat das Altwürttemberger Pferd zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2018 erklärt.

 

Die offizielle Vorstellung der Rasse erfolgte im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin (19.–28. Jänner 2018). Dr. Carina Krumbiegel, Zuchtleiterin des Pferdezuchtverbands Baden-Württemberg, kündigte für dieses Jahr weitere Aktivitäten mit Altwürttemberger Pferden an, unter anderem auf den Messen Pferd Bodensee in Friedrichshafen, Eurocheval in Offenburg sowie beim 100. Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart Bad Cannstatt.

Fast hundert Jahre lang wurde in Württemberg ein für die harten Bedingungen der Landwirtschaft geeignetes, ruhiges, ausdauerndes und anspruchsloses Warmblutpferd gezüchtet. Basis waren die im Ländle vorhandenen Stuten mit viel Araberblut und Stuten aus Ostpreußen, die mit Hengsten aus der Normandie angepaart wurden. Prägend war insbesondere der 1888 geborene Anglo-Normanne Faust. In wenigen Jahrzehnten entstand eine eigenständige, durchgezüchtete Rasse, die liebevoll „Herr und Bauer“ genannt wurde, da die Pferde sowohl werktags vor den Pflug als auch sonntags vor der Kutsche eine gute Figur machten.

Mit Beginn der modernen Landwirtschaft Ende der 1950er bis 1960er Jahre fand in Deutschland eine allgemeine Umzüchtungswelle hin zum Reit- und Sportpferd statt, von der auch das Württemberger Warmblut betroffen war. Vor genau 30 Jahren wurde deshalb zur Rettung der Rasse der Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes gegründet. Heute zählt der Verein 45 Zuchtstuten und zehn Hengste sowie 24 aktive Züchter. Im Jubiläumsjahr hat nun die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen das Altwürttemberger Pferd zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2018 erklärt.

Schon seit 1984 ernennt die GEH jedes Jahr eine gefährdete Nutztierrasse zur Rasse des Jahres. Damit will sie darauf aufmerksam machen, dass neben Wildpflanzen und Wildtieren auch landwirtschaftliche Rassen vom Aussterben bedroht sind. Der Erhalt solcher Genreserven ist jedoch gerade angesichts der Klimaveränderungen und dem Verlust der Biodiversität von großer Bedeutung. GEH/Hb

Mehr Informationen zum Altwürttemberger Pferd unter www.altwuerttemberger.de

Quelle: fn-press

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