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Fohlen tot: Besitzerin warnt vor Pferdedecken bei trächtigen Stuten
09.04.2018 / News

Das tragische Unglück ereignete sich unmittelbar nach der Geburt.
Das tragische Unglück ereignete sich unmittelbar nach der Geburt. / Symbolfoto: Irene Gams

Ein neugeborenes Fohlen hatte sich in den Gurten der Pferdedecke verfangen und war dabei zu Tode gekommen – nun warnt die Besitzerin davor, trächtige Stuten einzudecken.

 

Amberley Jane Baker wollte eigentlich alles richtig machen – doch dann ging alles auf tragische Weise schief, wie die verzweifelte Pferdebesitzerin gegenüber der britischen Zeitschrift ,Horse&Hound’ schilderte. Sie wollte es ihrer Stute Lottie besonders bequem und angenehm machen, als sie diese am Montag Abend (2. April) in ihre Box brachte. Lottie war den ganzen Tag auf der Koppel gewesen und war – da es tagsüber geregnet hatte – nass und etwas unterkühlt. Deshalb legte ihr Amberley im Stall eine Decke auf und verschnallte die Bauchgurte zwar fest, aber ohne das Wohlbefinden von Lottie zu beeinträchtigen. Die hinteren Beingurte entfernte sie, um Komplikationen zu vermeiden: „Ich habe Geschichten von Fohlen gehört, die sich in den hinteren Gurten verfangen hatten – und hab sie daher abgenommen.“

Amberley hatte erst einen Monat zuvor bemerkt, dass ihre Stute trächtig war – und hatte keine Ahnung, dass die Geburt unmittelbar bevorstand. Um die Stute besser beobachten zu können, hatte sie sogar eine Video-Überwachung in der Box installiert, doch auch damit konnte das Unglück nicht verhindert werden.

„Als ich Dienstag früh unmittelbar nach dem Aufwachen einen Blick auf den Überwachungs-Monitor warf, sah ich plötzlich die kleinen Beinchen. Ich war total aufgeregt und lief sofort in den Stall – und habe dort das Fohlen in den Bauchgurten hängen gesehen“, schildert Amberley die dramatischen Momente. „Ich habe alles versucht, um das Fohlen wiederzubeleben, aber es war vergeblich, es war kein Leben mehr in ihm. Es war einfach nur schrecklich.“

Was genau geschehen ist, weiß sie bis heute nicht – sie bringt es nicht übers Herz, sich die dramatischen Momente auf der Video-Aufzeichnung anzusehen. Fest steht, dass sich das Fohlen in den Bauchgurten verfangen hatte und dabei zu Tode gekommen war: „Die Nachgeburt war bereits draußen und das Fohlen war sauber – es ist also nicht bei der Geburt hängengeblieben oder festgesteckt. Ich glaube, das Fohlen hat versucht zu trinken und sich dabei irgendwie im Gurt verheddert – möglicherweise, weil die Stute ausgetreten hat oder irgendetwas in der Art.“ Eine denkbare Erklärung: Nach der Geburt war der Bauchumfang der Stute natürlich verkleinert, die Bauchgurten waren daher loser – und beim Versuch zu trinken verfing sich das Fohlen darin und konnte sich nicht mehr befreien.

Über ihre traumatische Erfahrung hat Amberley auch auf sozialen Medien berichtet – um andere Pferdebesitzer auf die möglichen Gefahren beim Eindecken trächtiger Stuten aufmerksam zu machen und weitere derartige Unfälle zu verhindern. Doch die Reaktionen auf diesen gut gemeinten Schritt fielen anders als erwartet aus: Sie wurde mit einer Welle des Hasses konfrontiert, als Idiotin bezeichnet – und dass sie besser keine Pferde besitzen sollte. „Ich wollte nur Aufmerksamkeit für dieses Problem wecken – und habe soviel Hass dafür geerntet. Ich wollte anderen nur klarmachen, dass sie niemals eine trächtige Stute eindecken sollten“, so Amberley verzweifelt. „Ich muss das für den Rest meines Lebens mit mir herumtragen und brauche den Hass dieser Menschen nicht, es bricht mir auch so das Herz.“

Über ,Horse&Hound’ hat Amberley auch angeboten, Lottie als Pflegemutter für ein anderes Fohlen zur Verfügung zu stellen und sie dafür – wenn nötig –  auch in einen anderen Stall zu bringen. Es wäre ein kleiner Trost für sie, auf diese Weise zumindest noch anderen helfen zu können.

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