Bio ist im Kommen – auch in der Pferdehaltung: Das beweisen die aktuellen Zahlen zu Bio-Betrieben, Bio-Flächen und Bio-Tieren, die das österreichische Landwirtschaftsministerium präsentiert hat.

Vor 15 Jahren waren es noch vereinzelte Pioniere, die auf eine exklusive Nische setzten – mittlerweile steht fast jedes vierte auf landwirtschaftlichen Betrieben gehaltene Pferd auf einem Bio-Hof! Exakt sind es 23,2 % – und dieser Anteil dürfte weiter steigen, wie die nunmehr präsentierten Zahlen des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus für das Jahr 2017 nahelegen. Damit folgt auch die Pferdehaltung einem allgemeinen Trend: Die biologische Landwirtschaft wächst und gedeiht auf allen Linien – und macht auch vor den Pferden nicht Halt (glücklicherweise, möchte man hinzufügen).

Insgesamt gibt es in Österreich 23.065 Bio-Betriebe, das sind 21,2 % aller im sogenannten INVEKOS-System erfassten Betriebe (INVEKOS bedeutet ,Integriertes Verwaltung- und Kontrollsystem’ und ist ein durch die EU schrittweise eingeführtes System zur Durchsetzung einer einheitlichen ,Gemeinsamen Agrarpolitik = GAP in den EU-Mitgliedsstaaten). 2017 wurden in Österreich 24 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche biologisch bewirtschaftet, in Summe sind das 620.764 ha. Gegenüber 2016 ist die Bio-Fläche um rund 47.666 ha gestiegen. Die prozentuell höchsten Flächenzuwächse gab es in Kärnten mit 15,6 % und Niederösterreich mit 12,2 %.

Auch in der Tierhaltung sind Bio-Betriebe im Vormarsch: Rund 20 % der Viehhalter im INVEKOS-System sind mittlerweile Bio-Betriebe, die rund 18 % der GVE (Großvieheinheiten) in Österreich halten. 2017 gab es bei Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Pferden und Geflügel deutliche Zunahmen bei den Stückzahlen. 38 % der Mutterkühe und 20 % der Milchkühe stehen in Bio-Betrieben. Die Hälfte der in Österreich gehaltenen Ziegen sind Bio-Ziegen (in Oberösterreich liegt dieser Wert bei fast 80 %). In der Schafhaltung liegt der Bio-Anteil bei 28 % – und in der Pferdehaltung bei überaus beachtlichen 23,2 %, wie die jüngsten Statistiken des Landwirtschaftsministeriums zeigen. Insgesamt gab es im Jahr 2017 17.273 biologisch gehaltene Pferde, Ponys und Esel in Österreich, die auf 3.739 Betrieben gehalten wurden – allesamt historische Höchstwerte.

Die Zuwachsraten der letzten Jahre bei biologisch gehaltenen Equiden können sich in der Tat sehen lassen, wie diese Zahlen zeigen:

2014: 15.397 Stück (= 12.637 Großvieheinheiten)
2015: 15.768 Stück (= 12.914 Großvieheinheiten)
2016: 16.178 Stück (= 13.220 Großvieheinheiten)
2017: 17.273 Stück (= 14.156 Großvieheinheiten)

Da in der biologischen Landwirtschaft ein besonderes Augenmerk auf das Tierwohl und eine artgerechte Haltung gelegt wird, ist diese Entwicklung zweifellos sehr positiv zu beurteilen – und entspricht auch dem gesellschaftlichen Trend und dem Wunsch nach einem gesünderen, nachhaltigeren Lebens im Einklang mit der Natur: Das möchten immer mehr Menschen für sich selbst – und auch für ihre Tiere.

Die Tierhaltung auf biologischen Betrieben ist streng reglementiert. So muss die Anzahl der gehaltenen Tiere genau auf die zur Verfügung stehenden Flächen abgestimmt sein, um die Böden und das Grundwasser nicht übermäßig zu belasten. Den Tieren müssen außerdem auf ihre Größe abgestimmte Stall- und Auslaufflächen zur Verfügung stehen, die sie täglich benutzen können. Auch ihr Futter und ihre Einstreu müssen aus biologischem Anbau stammen. Regelmäßige Kontrollen durch Bioverbände und Behörden stellen sicher, dass sämtliche Regeln und Richtlinien penibel eingehalten werden.