News 

Rubrik
Zur Übersichtzurück weiter

Pferd springt auf Autobahn aus Anhänger – und bleibt fast unverletzt
21.11.2018 / News

Die Besitzerinnen Marina und Lydia Prankl mit ,Überlebenskünstlerin
Die Besitzerinnen Marina und Lydia Prankl mit ,Überlebenskünstlerin' Zoey: „Der Schock sitzt bei uns allen noch sehr tief!" / Foto: privat
Zoey steht noch zur Beobachtung in der Tierklinik – ein bisschen steif vielleicht, was nach ihrem unglaublichen Stunt kein Wunder ist, aber ansonsten gesund und wohlauf!
Zoey steht noch zur Beobachtung in der Tierklinik – ein bisschen steif vielleicht, was nach ihrem unglaublichen Stunt kein Wunder ist, aber ansonsten gesund und wohlauf! / Foto: privat

Da war wohl mehr als ein Schutzengel am Werk: Eine junge Quarter Horse-Stute, die bei voller Fahrt auf der Autobahn aus dem Hänger sprang und auf der Fahrbahn landete. Wie durch ein Wunder ist ihr dabei nur wenig passiert.

 

Die zweieinhalb Jahre alte Quarter Horse-Stute Zoey ist der ganze Stolz der Besitzerinnen Lydia und Marina Prankl, die sie mit viel Liebe pflegen und umsorgen und die stets darauf schauen, dass bei ihr auch gesundheitlich immer alles in Ordnung ist. So war es auch am Sonntag, den 18. November, als man sie in die Tierklinik Mitterndorf brachte, um eine Verletzung am linken Auge untersuchen zu lassen, die nicht besser werden wollte. Gemeinsam mit Papa und einem Freund verlud man die Stute vorschriftsmäßig und machte sich zu viert auf den Weg. Lydia Prankl: „Wir haben Zoey ganz normal in den Hänger verladen, mit Panikhaken angehängt und auch alles vorschriftsmäßig verschlossen, wie sich’s gehört. In Pöchlarn haben wir sogar nochmal eine kurze Pause gemacht und geschaut, ob eh alles ok – und das war es auch. Also sind wir weitergefahren.“

Gegen 10 Uhr vormittags lief der bis dahin ruhige und problemlose Transport aber aus dem Ruder. Während man gemütlich mit 70 km/h auf der Westautobahn A1 – etwa einen Kilometer vor Melk – dahinrollte, „hat es plötzlich einen Rumpler gemacht“, erinnert sich Lydia – und schildert die dramatischen Sekunden: „Papa hat in den Rückspiegel geschaut und gesehen, wie das Pferd am Asphalt gelandet ist und sich überschlagen hat. Er hat sofort abgebremst und ist am Pannenstreifen stehengeblieben. Die hinteren Autos haben glücklicherweise gut reagiert, haben abgebremst und die Autobahn so gesperrt, dass keiner mehr vorbeifahren konnte. Wir sind dann gleich rausgehupft – und zum Glück ist Zoey nicht in Panik geraten und weggelaufen, sondern ist uns sogar entgegengekommen. Ich hab sie auf der Seite geschnappt und bin mit ihr zwischen Leitplanke und Hänger gegangen, sodaß sie ein bisschen abgeschottet war von der Autobahn und dem Verkehr, und zum Glück ist sie dort voll brav stehengeblieben. Dann haben wir die Polizei und unseren Tierarzt gerufen, die waren auch beide sehr schnell da. Unser Tierarzt hat Zoey untersucht und sie schließlich sediert, damit wir mit ihr weiterfahren konnten.“

In der Tierklinik Mitterndorf, in der man schließlich glücklich ankam, wurde Zoey nochmals eingehend untersucht, und wie durch ein Wunder hatte sie ihren unglaublichen Stunt nahezu unverletzt überstanden, wie Lydia glücklich berichtet: „Sie hat eigentlich nichts – ein paar Abschürfungen an der Schulter, eine kleine Verletzung am Rücken und eine Wunde am Auge, die auch gleich behandelt wurde.“

Was dazu geführt hat, dass Zoey aus dem Anhänger gesprungen ist, kann man sich nach wie vor nicht erklären – zumal die Quarter-Stute ein ausgesprochen braves und problemloses Pferd ist: „Sie war zuvor schon mehrmals mit dem Hänger unterwegs, aber nie ist etwas gewesen“, so Lydia Prankl. „Durch irgendetwas ist sie in Panik geraten – vielleicht ist sie durch eine unglückliche Bewegung irgendwo mit ihrem verletzten Auge angekommen und hat sich erschreckt, wir wissen es nicht. Jedenfalls konnte sie sich ganz offenkundig vom Strick losreißen, sich im Hänger trotz Abtrennung umdrehen und schließlich über die Ladewand rausspringen – keine Ahnung, wie sie das alles zustandegebracht hat.“

Nicht nur Zoey, sondern die ganze Familie muss das Drama erst noch verarbeiten, wie Lydia offen zugibt: „Der Schock sitzt bei uns allen noch sehr tief – es hätte soviel passieren können, wenn nicht alle richtig reagiert hätten. Zoey hätte in Panik auf andere Autos zulaufen oder sogar auf die andere Fahrbahn rüberspringen können – man darf sich das alles gar nicht vorstellen, es hätte Tote geben können. Wir haben wirklich einen großen Schutzengel gehabt.“

Wir würden sogar sagen: Sämtliche Schutzengel der Westautobahn hatten an diesem Vormittag ihre Jahresversammlung bei Melk – und unterbrachen diese kurzfristig für die ,Operation Zoey’ …

Kommentare

Bevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...
Zur Übersichtzurück weiter

 
 
ProPferd.at - Österreichs unabhängiges Pferde-Portal − Privatsphäre-Einstellungen