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Wieder Wolfsattacke auf Ponys in Niedersachsen
23.01.2019 / News

Die Zahl der Wolfsrisse haben sich in mehreren Regionen Deutschlands gehäuft – vor allem ein Rüde des Rodewalder Rudels bereitet durch nicht „wolftypisches" Verhalten Sorgen ...
Die Zahl der Wolfsrisse haben sich in mehreren Regionen Deutschlands gehäuft – vor allem ein Rüde des Rodewalder Rudels bereitet durch nicht „wolftypisches" Verhalten Sorgen ... / Symbolfoto: Fotolia

Es ist der zweite tödliche Angriff eines Wolfes auf ein Pony in Niedersachsen innerhalb weniger Wochen – Pferdehalter und Landwirte der Region sind beunruhigt und fordern immer lauter den Abschuss von Problemwölfen.

 

In Niedersachsen spitzt sich die Situation in Sachen Wolf weiter zu: Wie mehrere lokale Zeitungen berichten, ist es am vergangenen Sonntag wieder zu einem tödlichen Angriff auf eine Gruppe Shetland-Ponys in Nienhagen bei Rodewald (Landkreis Heidekreis) gekommen. Eine trächtige Stute – ihr Fohlen sollte im Mai zur Welt kommen – kam dabei ums Leben. Ein Pony-Hengst wurde ebenfalls verletzt und dürfte sein Leben allein dem Umstand verdanken, dass ein Jäger in der Nähe war, die Attacke beobachtete und die Wölfe schließlich mit Schreien und Klatschen verscheuchen konnte. Nach den Schilderungen des beteiligten Jägers waren es sechs Wölfe, welche die Ponys auf ihrer Weide attackierten – und die den Jäger bis auf 30, 40 m Distanz herankommen ließen, ehe sie langsam zurückwichen. Er verständigte schließlich den Halter der Ponys und die Polizei, auch der für den Landkreis zuständige Wolfsberater war rasch vor Ort und sicherte DNA-Proben.

Erst Mitte Dezember war in unmittelbarer Nähe, nämlich in der Umgebung der Stadt Rethem, ein Shetland-Fohlen Opfer eines Wolfsangriffs geworden (siehe unseren Bericht dazu) – es war der erste bestätigte Riss eines Fohlens durch einen Wolf in Niedersachsen.

Die aktuelle Entwicklung im Landkreis Heidekreis gibt Experten jedenfalls Anlass zu Besorgnis: Hier haben sich in den letzten Monaten die Nutz- und Haustierrisse auffallend gehäuft, neben zahlreichen Schafen und einem Kalb wurde im September 2018 auch ein Alpaka Opfer eines Wolfsangriffs, das in der Nähe eines Waldkindergartens gehalten wurde – der Fall sorgte bei den Eltern der dort betreuten Kinder für große Bestürzung. Die Attacken gehen auf das Konto des sogenannten ,Rodewalder Rudels’ und sorgen bei Fachleuten für Staunen und für Besorgnis: „Risse von Großtieren sind kein wolfstypisches Verhalten“, so eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover gegenüber dem NDR.

Erst letzte Woche habe es zwei weitere Rinder-Risse im Landkreis Nienburg gegeben – es gebe zahlreiche Indizien, die für eine Wolfsattacke sprechen, die Ergebnisse der DNA-Tests stehen aber noch aus. Dennoch geht man seitens des Umweltministeriums davon aus, dass es das gleiche Rudel, möglicherweise sogar der gleiche Rüde mit der Bezeichnung „GW717m“ war, der auch für die meisten anderen Nutztierrisse im Bereich des Rodeberger Waldes verantwortlich gemacht wird, auch auf wolfsabweisend geschützte Weidetiere. Sollte sich dies bewahrheiten, könnte dieser Rüde zum ,Problemwolf’ erklärt und nach Erteilung einer Sondergenehmigung nach dem Bundesartenschutzgesetz auch zum Abschuss freigegeben werden. Dies ist in Niedersachsen übrigens erst ein einziges Mal geschehen – nämlich 2016 für den in sozialen Medien als ,Kurti’ bekannten Problemwolf, der im Heidekreis erschossen wurde.

Vor der gleichen Entscheidung steht übrigens gerade auch das Umweltministerium von Schleswig-Holstein. Dort gibt es einen Antrag auf Abschuss des Wolfs „GW924m“, der für zumindest sechs erwiesene Schafsrisse hinter wolfssicheren Zäunen verantwortlich gemacht wird und damit die Kriterien für eine Abschuss-Genehmigung erfüllt. Nach einem Bericht des NDR möchte das zuständige Umweltministerium diesem Antrag auch entsprechen, das hat Staatssekretärin Anke Erdmann in Aussicht gestellt. Entschieden werden soll in der nächsten Woche.

Vielen Pferdehaltern und Landwirten in Niedersachsen geht das jedoch alles zu langsam – sie fordern den sofortigen Abschuss des Wolfsrüden, um weiteren Schaden von ihren Tieren fernzuhalten …

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