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Spanische präsentiert Zubau in der Winterreitschule
24.01.2019 / News

Die zusätzliche Galerie im Bereich der Hofloge schafft 56 neue, hochwertige Besucher-Sitzplätze.
Die zusätzliche Galerie im Bereich der Hofloge schafft 56 neue, hochwertige Besucher-Sitzplätze. / Foto: Spanische Hofreitschule/Christian Husar
Gestalterisch ähnelt die neue Zuschauertribüne einer „Schublade", die zweifach statisch abgesichert ist – nämlich durch Stahlträger in der Mauerkonstruktion sowie durch zwei in der Kuppel abgehängte Stahlseile, die hier deutlich zu sehen sind.
Gestalterisch ähnelt die neue Zuschauertribüne einer „Schublade", die zweifach statisch abgesichert ist – nämlich durch Stahlträger in der Mauerkonstruktion sowie durch zwei in der Kuppel abgehängte Stahlseile, die hier deutlich zu sehen sind. / Foto: Spanische Hofreitschule/Christian Husar
Architekt Prof. Dr. Manfred Wehdorn (li.) und Geschäftsführer Mag. Erwin Klissenbauer präsentierten die neuen Besuchergalerien in der Winterreitschule.
Architekt Prof. Dr. Manfred Wehdorn (li.) und Geschäftsführer Mag. Erwin Klissenbauer präsentierten die neuen Besuchergalerien in der Winterreitschule. / Foto: Spanische Hofreitschule/Christian Husar
Auf der gegenüberliegenden Stirnseite wurde der sogenannte ,Musikerbalkon
Auf der gegenüberliegenden Stirnseite wurde der sogenannte ,Musikerbalkon' installiert, der wahlweise für Musiker- oder zusätzliche Besucherplätze genutzt werden kann. / Foto: Archiv

Die Spanische Hofreitschule hat im Rahmen eines Pressetermins zwei neue Besuchergalerien der Öffentlichkeit präsentiert: Mit der erweiterten Hofloge und einem zusätzlichen ,Musikerbalkon' stehen ab sofort mehr hochwertige Sitzplätze für die Zuschauer zur Verfügung.


Die beiden zusätzlichen Besuchergalerien wurden vom renommierten Wiener Architekten Univ.-Prof. Dr. Manfred Wehdorn und seinem Team rund um Projektleiter Dipl. Ing. Karl Kröpfl umgesetzt und bieten ab sofort ein zusätzliches Angebot an hochwertigen Sitzplätzen für die Besucherinnen und Besucher der Winterreitschule: Die neue Besuchergalerie in der erweiterten Hofloge gibt insgesamt 56 Personen einen hervorragenden Blick auf die Vorführungen der Hofreitschule. Die an der gegenüberliegenden Stirnseite installierte Musikergalerie schafft Platz für 22 Musiker, ein Klavier, oder zusätzlich 12 Besucherinnen und Besucher.

Durchgeführt wurden die Umbauten – nach einer fast einjährigen Planungs- und Bewilligungsphase – in einem überaus straffen Zeitfenster, während die Lipizzanerhengste ihre wohlverdiente Winterpause genießen, nämlich von 7. bis 18. Jänner 2019, also innerhalb von 14 Tagen. Möglich war dies nur durch einen reibungslosen Ablauf und die vorbildliche Zusammenarbeit aller eingebundenen Personen, wie Geschäftsführer Mag. Erwin Klissenbauer beim Pressetermin hervorhob: „Es war eine große Herausforderung, in diesem historisch so besonderen Gebäude die Anforderungen der heutigen Zeit mit Umsicht und Verantwortung umzusetzen. Wie wir heute sehen können, ist dies dem Team rundum Architekt Prof. Manfred Wehdorn in enger Zusammenarbeit mit den Behörden sehr gelungen.“ Die Netto-Baukosten konnten mit 320.000,– Euro sehr gering gehalten werden.

Univ.-Prof. Dr. Manfred Wehdorn betonte in seinen Statements die Besonderheit des ihm übertragenen Auftrags: „In einem so großartigen, vom Barock geprägten Raum, wie jenem der Winterreitschule der Hofburg in Wien zu bauen, verlangt vom Architekten viel Respekt und Demut vor der Geschichte." Die Winterreitschule ist in ihrer vorliegenden Form etwa 280 Jahre alt und wurde von 1729 bis 1734 nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach errichtet. Sie diente – mit wenigen Ausnahmen – bis heute der Hohen Schule der Lipizzaner. Bemerkenswert ist, dass bereits in historischer Zeit für einzelne Veranstaltungen eine zusätzliche Tribüne in den Raum eingestellt war.

Ansatzpunkt für den nunmehrigen Umbau – der Fachmann spricht von einer „Intervention“ – waren Funktionalität und Minimierung aller Eingriffe. Tatsächlich sind sowohl die neue große Zuschauertribüne als auch die Musikergalerie zur Gänze reversibel. Aus gestalterischer Sicht kann man die große Zuschauertribüne als eine Art „Schublade“ verstehen, die aus der Hofloge herausgezogen wurde. Die verwendeten Materialien waren ausschließlich Stahl und Glas und werden auch nicht ,versteckt', sondern unverbrämt offengelegt und gezeigt.

Die Reversibilität spiegelt sich auch in der sichtbaren Deckenabhängung der großen Tribüne in Form von zwei Stahlseilen, die aber zusätzlich, als zweite Sicherung, über Eisenträger in die dahinterliegende Hofloge eingespannt ist. Insgesamt beträgt das Gewicht der großen Tribüne ca. 6,6 Tonnen, jenes der kleinen ca. 1,6 Tonnen. Das verwendete Glas entspricht selbstverständlich allen zeitgemäßen Sicherheitsansprüchen.

Alle Einbauten wurden nicht nur reversibel geplant, sondern auch zeitlich begrenzt eingereicht und bewilligt. Die Planungen wurden intensiv bis auf das kleinste Detail entwickelt und in mehreren Phasen mit allen Behörden, nicht zuletzt mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt, wie die Spanische Hofreitschule betont.

Kommentare

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1) Moonlight59: Einfach ziemlich grässlich... und eine weitere Verbeugung vor gnadenlosem Merkantilismus. Mehr, mehr, mehr... warum nicht zur Abwechslung besser, klassischer, schöner? Und wer im Denkmalschutz hat DAS bitte zugelassen? Vor den Vorhang mit den Banausen - haben Sie überhaupt keinen Respekt vor der großartigen Architektur des jüngeren Fischer von Erlach? Das ist immerhin unrechtmäßig erworbenes Eigentum der Republik, das hier um viel Geld total verschandelt wurde! Die unsäglich Arroganz, mit welcher von oben herab zerstört wird, ist einfach zum - Staunen... Der wunderbar helle, duftige (schönste) Reitsaal der Welt ist hin, beraubt seiner einmaligen Atmosphäre, seiner schlichten Eleganz und stimmigen Einheit. Kein Vowurd an den Architekten - er kann s einfach nicht besser, und auch nicht lassen. Alt muss heute ja immer zerstört werden, um Neu Platz zu machen. Die Pferde müssen ganz schön lang ihre Runden drehen, um die Kosten für den Schrott wieder hereinzutraben! Und wie sich das Anfühlt, bei jeder Runde unter einem schwarzen Dach durchzureiten, bleibt dahingestellt. Man hat sich aus gutem Grund so beeilt - der Schrott konnte nur in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entstehen. Hätte die Bevölkerung das vorher zu Gesicht bekommen, wäre Protest unvermeidlich gewesen. Frau Klima - falls Sie es werden - BITTE lassen Sie den Schandfleck schnell verschwinden. Damit würden Sie sich zum Einstand viele Sympathien erwerben - und deutlich mehr Hirn und Herz zeigen als die DAFÜR verantwortlichen Kulturschänder. Wer immer es war, möge zur Strafe in der Hölle ewig Rossknödel schupfen müssen...
Donnerstag, 24. Januar 2019
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