Online-Dressurturnier für Schulbetriebe: VDT Schulpferde Cup 2019 06.02.2019 / News
Mit dem VDT Schulpferde-Cup sollen auch Reitschüler die Möglichkeit haben, ohne großen Aufwand „turnierähnliche Luft" zu schnuppern. / Symbolfoto: Virtual Dressage Trophy
Mit einem neuen Veranstaltungsformat möchte die ,Virtual Dressage Trophy' die heimischen Reitschulbetriebe stärken und Reiterschülern eine abwechslungreiche und attraktive Trainingsmöglichkeit bieten.
Österreichs Reitschulbetriebe kämpfen mit vielerlei Schwierigkeiten und Herausforderungen – und ihre Zahl ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Diesem bedenklichen Trend möchten die Organisatoren der ,Virtual Dressage Trophy' (VDT) nicht länger tatenlos zusehen – und haben ein Veranstaltungsformat entwickelt, mit dem man frischen Wind in Österreichs Reitschulen bringen möchte: nämlich einen speziellen Online-Dressurbewerb für Reitschüler bzw. Schulbetreibe. Initiatorin Katharina Kern: „Früher hatte nahezu jeder Reitstall auch ein paar Schulpferde und gab Reitunterricht für Einsteiger bis hin zur Reiterpassprüfung. Aufgrund zahlreicher Veränderungen hat dieses Angebot leider abgenommen – immer weniger Betriebe sind bereit, dieses wichtige Angebot aufrechtzuerhalten, und das schwächt zusehends die reitsportliche Basis in Österreich, so Katharina Kern: „Der Grundstein für eine leistungsstarke Spitze wird im Nachwuchsreitsport gelegt – daher ist es uns ein besonderes Anliegen, diesen Nachwuchs und die Träger dieses Nachwuchssports – also die Reitschulen – zu unterstützen und diese Basissäule der Reiterei zu stärken."
Der VDT Schulpferde Cup soll für die Schulbetriebe ein Zusatzangebot sein, das speziell auf ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten zugeschnitten ist. Katharina Kern: „Es gibt Schulreiter, die kaum die Möglichkeit haben, einmal auswärts auf Turniere zu fahren, erste Erfahrungen mit Prüfungssituationen zu sammeln und „turnierähnliche Luft“ zu schnuppern."
Beim VDT Schulpferde Cup erhalten die Teilnehmer von anerkannten internationalen Dressurexperten eine Bewertung/Wertnote sowie Feedback, Trainingstipps und Hilfestellungen zu ihrer Dressuraufgabe und zum aktuellen Trainingsstand. Darüber hinaus können Sie sich mit anderen Schulreitern messen – sogar mit jenen aus anderen Ländern – und dabei Trainingsgutscheine in ihrer Reitschule gewinnen! Es ist eine Auflockerung und Ergänzung für das Schulbetriebsangebot und zusätzlich auch eine Vorbereitung auf bevorstehende Prüfungen (Reitabzeichen)
Die Teilnahme ist bewusst sehr einfach gestaltet und ohne großen Aufwand möglich: Die Aufgabe wird von der Reitschule gefilmt und laut Ausschreibung zeitgerecht eingesendet. Es werden Abteilungen von max. 30 Reitern zusammengefasst und von Dressurexperten bewertet.
Die Cup-Wertung im Detail
Für die Cupwertung der Schulbetriebs-Challenge wird ein Punktesystem herangezogen.
1. Platz: 30 Punkte, 2. Platz: 29 Punkte etc .... 30. Platz: 1 Punkt.
Alle Etappen sind einzeln buchbar und jeder Schulbetrieb, der an einer Etappe teilgenommen hat, ist automatisch auch in der Cupwertung.
Die ersten 3 Plätze je Klasse in der Gesamtwertung (nach 3 Etappen) erhalten Gutscheine im Wert von 150, 100 und 50 Euro für ein Partner Reitsportgeschäft. Ab dem 4. Platz werden Sachpreise unserer Sponsoren/Partner für die Schulbetriebe verlost und per Post zugestellt.
Wer darf mitmachen?
Am Schulpferde Cup sind ausschließlich Reiter mit Schulpferden ohne Lizenz (ohne R1 / LK5 / Brevet) startberechtigt. Angeboten werden die Bewerbe VDT-Easy (ohne Galopp) und VDT-Light (zw. Reiterpass und Reiternadel Niveau.
Schulpferde dürfen aufgrund der Tatsache, dass die Videoaufnahmen über ein Monat hinweg erstellt werden können, auch mehrmals pro Klasse mit verschiedenen Reitern eingesetzt werden. Somit wird allen Reitschülern eine Teilnahme ermöglicht.
In naher Zukunft wird es auch noch ein Angebot für Schulreiter mit Lizenz geben, sofern die Nachfrage nach diesem Angebot vorhanden ist.
Sonderbestimmungen: Das Reiten mit Hilfszügeln (Ausbinder, Dreieckszügel, Gogue, Martingal, Thiedemann/Kohlerzügel) ist zulässig – diese Teilnehmer erhalten einen Abzug von 0,5 Punkte auf die Wertnote.
Anmeldung/Registrierung:
Die Anmeldung für Schulpferde Cup Etappen erfolgt durch die jeweilige Reitschule und ist ab drei Reitschülern bereits möglich. Die Startgebühr pro Video beträgt 25,-
Alle Details zum Schulpferde Cup sind hier zu finden. Auch interne Vereinsmeisterschaften können mit diesem Format der Virtual Dressage Tour unkompliziert ausgetragen werden.
Dressur-Experten gesucht!
Da das Interesse und die Nachfrage nach der „Virtual Dressage Tour" vor allem in den letzten Monaten stark gestiegen ist, sind die Organisatoren wieder auf der Suche nach Verstärkung im Bereich der Dressurexperten und freuen sich über aussagekräftige Bewerbungen! Die Jury der „Virtual Dressage Tour" setzt sich aus Experten des Dressursports zusammen, die sich durch eine abgeschlossene Ausbildung als Ausbilder im Reitsport auszeichnen, mindestens zehn Jahre Erfahrung als Ausbilder vorzuweisen haben und selbst erfolgreich bis zur Klasse S im Dressursport geritten sind.
Alle Details dazu – und wo man sich genau anmelden kann – findet man hier!
KommentareBevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...Weitere Artikel zu diesem Thema:10.11.2018 - Was den OEPS an der Virtual Dressage Tour wirklich ärgert …
Was den OEPS an der Virtual Dressage Tour wirklich ärgert … 10.11.2018 / News
Leo Pingitzer schreibt für ProPferd. / Foto: Petr Blaha
Der Österreichische Pferdesportverband hat diese Woche ein bemerkenswertes Statement auf seiner Website veröffentlicht, in dem er kategorisch mitteilt, dass er die heuer ins Leben gerufene ,Virtual Dressage Tour' (kurz VDT) „strikt" ablehnt. Aber warum? Ein Kommentar von Leo Pingitzer.
Die ,Virtual Dressage Tour' bietet die Möglichkeit, Dressuraufgaben zuhause am heimatlichen Viereck zu reiten, auf Video aufzunehmen und dieses durch eine Fachjury beurteilen zu lassen – ohne dass man auf ein Turnier fahren muss. Es soll eine Ergänzung bzw. Vorstufe – kein Ersatz! – zum Turniersport sein und bietet insbesondere Einsteigern, Freizeitreitern und Reitbeteiligungen einen Leistungsvergleich ohne Stress, Transport und hohen Kosten: eine wunderbare, smarte und innovative Idee, die auch ProPferd in einem ausführlichen Beitrag vorgestellt hat und die bei vielen in der Szene auch sehr gut ankommt.
Gänzlich anderer Meinung ist, wie wir nun lesen, der OEPS. Der bezeichnet in einem offiziellen Statement die ,Virtual Dressage Tour' als „nicht regelkonform" und wendet sich entschieden gegen das neue Format. Nur: Die Argumente, die er dabei ins Treffen führt, sind nicht wirklich überzeugend, wie eine kurze Analyse ergibt. So lehnt der OEPS die VDT u. a. deshalb ab, weil ...
– „die Inhalte der Ausschreibungen den Vorschriften der Österreichischen Turnierordnung (ÖTO) bzw. den Richtlinien des OEPS widersprechen"; Der VDT-Veranstalter hat nie etwas Anderes behauptet – eben deshalb ist die ,Virtual Dressage Tour’ auch keine Alternative oder Konkurrenz, sondern allenfalls eine Ergänzung bzw. Vorstufe zum regulären Turniersport.
– „tierschutzrechtliche Komponenten wegen der fehlenden Pferde-, Pferdepass-, Impf- und Dopingkontrollen nicht gewährleistet bzw. überprüfbar sind"; Da die Ritte im heimatlichen Stall bzw. Verein stattfinden, sind natürlich auch sämtliche turnierbezogenen Kontrollen bzw. Impfvorschriften überflüssig bzw. gar nicht möglich. Jeder Reiter bzw. Pferdebesitzer ist selbstverständlich für das Wohlergehen seines Pferdes selbst verantwortlich.
– „die Beurteilung von nicht ausgebildeten und vom OEPS anerkannten Richtern/innen durchgeführt werden, sondern von Personen, die keine Richterbefugnis haben, überhaupt anonym bleiben und auch deren Qualifikationen nicht nachvollziehbar sind"; Auch das hat der VDT-Veranstalter nie anders dargestellt. Lt. dessen Auskunft erfolgt die Beurteilung durch Experten aus dem Ausbildungsbereich, sprich: durch Trainer und/oder erfahrene Turnierreiter, die diese Idee unterstützen und durch ihre Beurteilungen und ihr Feedback zu einem allgemein besseren Reitniveau beitragen möchten. Dass dies anonym erfolgt, kann man kritisieren, es gibt aber auch gute Argumente dafür. Entscheidend ist die Qualität der Protokolle und Empfehlungen – und nicht, von wem diese stammen.
– „ein „echtes“ Ergebnis unwahrscheinlich ist, da die Ritte nicht wettbewerbsmäßig unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden und Qualifikationen der Reiter (Lizenzstufen) kaum berücksichtigt werden"; Es geht bei der VDT eben nicht vorrangig um ,wettbewerbsmäßige' Bedingungen oder um das Erobern einer Platzierung, sondern um eine ehrliche Standortbestimmung und ein Feedback durch Dritte. Eine Differenzierung hinsichtlich der Teilnehmer-Qualifikation erfolgt sehr wohl – und zwar in fünf Stufen von ,Easy’ bis ,Professional’.
– „die erzielten Ergebnisse für eine Lizenzhöherreihung der ReiterInnen nicht herangezogen werden können, daher hierfür wertlos sind"; Auch das wurde von den VDT-Veranstaltern nie behauptet – diese haben stets klargestellt, dass ihr Angebot keine Verbands-Mitgliedschaft, keine Turnierpferderegistrierung etc. voraussetzt und die Ergebnisse daher selbstverständlich auch nicht für das OEPS-Lizenzsystem anrechenbar sind, worauf in den Teilnahmebedingungen auch explizit hingewiesen wird.
– „die „Virtual Dressage Tour“ irrtümlich mit einem Turnier oder einer „turnierähnlichen Veranstaltung“ des OEPS verwechselt werden kann". Ganz ehrlich: Der einzige, der hier etwas hartnäckig verwechselt, ist der OEPS ...
Auf den Punkt gebracht: Keines dieser Argumente kann man den Veranstaltern der VDT wirklich zum Vorwurf machen. Man fragt sich, welches Problem der OEPS mit der ,Virtual Dressage Tour' hat und was hinter seiner vehementen Ablehnung wirklich steckt? Sind es tatsächlich, wie auch der OEPS anführt, die „zahlreichen Proteste aus der Veranstalter- und Reiterszene an den OEPS"? Das ist jedenfalls nicht auszuschließen. Die Stimmung unter den Veranstaltern ist – wie ProPferd schon mehrmals dargelegt hat – tatsächlich schlecht, und das mit gutem Grund: Die Turnierszene stagniert seit Jahren, vor allem im Springen sind die Zahlen alarmierend. 2017 gab es lt. OEPS-Statistik nur noch 62.211 Turnierstarts in dieser Sparte – nachdem es im Jahr 2008 noch 85.218 waren, ein Rückgang von mehr als 25 % innerhalb von zehn Jahren. Es wäre nicht verwunderlich, wenn angesichts solcher Zahlen die Stimmung gereizt ist ...
Dabei hat sich der OEPS – wie er auch offen zugibt – selbst aus dem Spiel genommen und die „von den Veranstaltern der ,Virtual Dressage Tour' angestrebte Zusammenarbeit mit dem OEPS" von sich aus abgelehnt. Das bestätigen auch die VDT-Veranstalter auf Nachfrage: Es habe im April eine entsprechende Sitzung gegeben – und wollte dort die ,Virtual Dressage Tour' gemeinsam mit dem OEPS auf die Beine stellen: Die Beurteilung der Ritte sollte durch offizielle OEPS-Richter erfolgen, die Teilnahme wäre nur für OEPS-Vereinsmitglieder möglich gewesen und hätte dem Verband so auch zusätzliche Mitglieder bringen können. Das wollte man nicht – nun hat man den Salat.
Der wahre Grund für die so vehemente Ablehnung der ,Virtual Dressage Tour' liegt – so darf vermutet werden – ganz woanders: Der OEPS verdient an der VDT nichts – und das ist natürlich aus seiner Sicht in hohem Maße ärgerlich. Doch es kommt noch schlimmer: Der OEPS hat bei der VDT auch nichts mitzureden – und er hat auch, wie es aussieht, kein wirkungsvolles Instrument, um seine Interessen durchzusetzen, und das ist für einen so mächtigen und machtbewussten Sportmonopolisten eine schmachvolle Erfahrung, die er erst verarbeiten muss. Und diese Schmach ist – so darf weiter vermutet werden – auch der wahre Grund für den nun erfolgten medialen Rundumschlag gegen die VDT: Der OEPS hat schlicht seinem Ärger Luft gemacht – was auch völlig in Ordnung ist, solange man dabei ehrlich bleibt und sich redlicher Argumente bedient.
Damit aber tut sich der OEPS offensichtlich schwer – und hat sich sogar dazu verstiegen, die ,Virtual Dressage Tour' als „nicht pferdegerecht" zu bezeichnen (so lautete die Artikel-Überschrift in der ersten Fassung, die später korrigiert wurde, jedoch ohne Anmerkung oder Entschuldigung). Noch immer wird behauptet, dass das Wohl der Pferde „dort nicht garantiert werden" könne – was völlig absurd und unakzeptabel ist: Auch auf einem Turnier kann der OEPS zwar vieles vorschreiben, aber nichts garantieren – dazu müsste er wohl pro Teilnehmer einen Steward abstellen, der ständig auf ihn und seine Pferde aufpasst. Und es würde auch keine Doping- und sonstigen Vergehen geben, die natürlich trotz aller Kontrollen und Bemühungen immer wieder vorkommen können. Im Leben gibt es eben keine Garantien, und schon gar nicht auf einem Turnier – den VDT-Veranstaltern vorzuwerfen, dass sie das Pferdewohl nicht garantieren können, ist schlicht und einfach unfair und wäre im Fußball ein böses Foul.
Dass dies auch von den allermeisten Reiterinnen und Reitern so gesehen wird, zeigen die bisherigen Reaktionen in den sozialen Medien auf das OEPS-Statement. Wieso es nicht pferdegerecht sein soll, wenn man seinem Pferd den ganzen Turnier- und Transportstress erspart und seine Prüfung zuhause am Viereck vor der Videokamera absolviert, will niemand so richtig verstehen – für die allermeisten ist im Gegenteil die VDT sogar eine besonders pferdefreundliche Variante, ein fachliches Feedback und weitere Tipps für ihr Training zu bekommen. Um im vorhin zitierten Bild zu bleiben, hat sich der OEPS mit seinem apodiktischen Statement vermutlich ein Eigentor geschossen – und ungewollt Werbung für die ,Virtual Dressage Tour' gemacht. Das zeigen nicht nur viele Postings und Kommentare, sondern auch die Zugriffe auf die VDT-Website, die lt. Auskunft der Betreiber „durch die Decke" gegangen sind. Man habe heuer bereits Teilnehmer aus acht Nationen bei der ,Virtual Dressage Tour' begrüßen können – und sei gerade dabei, die gesamte Website auch in englischer Sprache anzubieten.
Wie es aussieht, haben die Initiatoren der ,Virtual Dressage Tour' eine wirklich gute, smarte und zeitgemäße Idee gehabt, die ihren Weg machen wird – auch wenn es dem OEPS nicht passt. Wie sagte doch einst der große Victor Hugo: „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist." Mögen sich die wackeren VDT-Veranstalter an diesem starken Satz auch in stürmischen Zeiten festhalten, meint
Ihr
Leopold Pingitzer
PS: Sagen Sie mir ruhig Ihre Meinung: redaktion@propferd.at
11.09.2018 - Turniersport ohne Turnierstress: Die Virtual Dressage Tour macht’s möglich
Turniersport ohne Turnierstress: Die Virtual Dressage Tour macht’s möglich 11.09.2018 / News
So einfach geht's: Man reitet die Aufgabe am heimatlichen Viereck – und schickt das dabei aufgenommene Video ein! / Foto: Virtual Dressage Tour Die ,Virtual Dressage Tour' wurde für Einsteiger, Freizeitreiter, Reitbeteiligungen bzw. Schulreiter entwickelt, die sonst kaum eine Möglichkeit für eine Turnierteilnahme haben. / Foto: Virtual Dressage Tour
Eine Idee aus Tirol bereichert seit einigen Monaten die Dressurszene: Die ,Virtual Dressage Tour’ soll eine Ergänzung bzw. Vorstufe zum Turniersport sein und bietet einen Leistungsvergleich ohne Stress, Transport und hohe Kosten.
Die Idee zur ,Virtual Dressage Tour’ kam ihren Erfindern Katharina Kern und Romed Staggl aus Hall in Tirol spontan beim Joggen: „Da ich selbst auch als Ausbilderin im Reitsport aktiv bin, weiß ich ziemlich genau darüber Bescheid, welche Barrieren und Hemmschwellen es für einen Einstieg in den Turniersport gibt... Viele haben "nur" eine Reitbeteiligung oder reiten Schulpferde und damit auch keine Turnieroption, andere haben keine Transportmöglichkeit oder das nötige Kleingeld, andere haben ein zu schwaches Nervenkostüm usw. Speziell in Tirol ist auch nicht ein so großes Angebot an Turnieren vorhanden“, so Katharina Kern. Das müsste doch irgendwie einfacher gehen, dachte sie sich – ähnlich einfach wie das Joggen, wo man nur in die Laufschuhe schlüpft und vor der Haustür loslegen kann.
Was daraus entstand, erblickte im Juni dieses Jahres das Licht der Welt – nämlich die erste ,Virtual Dressage Tour’, für die man keinen besonderen Aufwand treiben muss und die man entspannt und bequem im heimatlichen Verein absolvieren kann: Man filmt die ausgeschriebenen Aufgabe Zuhause im vertrauten Viereck ganz unkompliziert mit dem Smartphone/Tablet oder Videocam und schickt das Video dann laut Ausschreibung zeitgerecht ein. Viel mehr ist nicht zu tun – dann wartet man nur noch auf die Bewertung durch eine Fachjury.
Katharina Kern: „Die ,Virtual Dressage Tour’ ist gleichsam ein Online-Dressurturnier, das besonders für all jene gedacht ist, die ansonsten kaum die Möglichkeit haben, auswärts auf ein Turnier zu fahren, um einmal Wettkampfluft zu schnuppern – also Einsteiger, finanzschwächere Amateure, Freizeitreiter, Reitbeteiligungen, Schulbetriebe usw. Wir wollen damit eine Vorstufe für den richtigen Turniersport schaffen – aber auch jenen eine tolle Möglichkeit zum sportlichen Leistungsvergleich bieten, die nie auf ein herkömmliches Turnier fahren würden bzw. sich das finanziell nicht leisten können.“
Die ,Virtual Dressage Tour' (VDT) soll somit eine Ergänzung und kein Ersatz zum herkömmlichen Turniersport sein und Reitern eine Herausforderung und Ziele für ihr Training mit den Vierbeinern bieten. Die Teilnehmer erhalten nicht nur eine Wertnote und Reihung, sondern darüber hinaus erhalten sie von unseren Dressurexperten (der Jury) Trainingstipps und Lösungsansätze für ihre Schwachpunkte. „Diese moderne Herangehensweise und Nutzung der neuen Technologien ermöglichen einen unkomplizierten, internationalen Wettbewerb mit Gleichgesinnten“, so Katharina Kern.
Besonders wichtig war den Initiatoren der ,niederschwellige’ Zugang – es sollte möglichst wenig und möglichst niedrige Hürden für die Teilnehmer geben. Katharina Kern: „Bei der VDT kann eigentlich jeder mitmachen. Der Reiter braucht weder Reiterpass noch Lizenz noch eine Vereinszugehörigkeit. Maximal dürfen Reiter mit aktiver R2 bzw LK4 oder äquivalent für andere Europäische Länder dran teilnehmen. Das Pferd benötigt auch keine Turnierpferderegistrierung. Das Startgeld pro Bewerb beträgt 25,– Euro. Die angebotenen Bewerbe reichen aktuell von Easy (eine Aufgabe ohne Galopp) über Light (E-Niveau), Medium (A-Niveau), Advanced (L-Niveau) bis zu Professional (LM-Niveau).“
Die Bewertung der aufgenommenen und eingeschickten Video-Ritte erfolgt durch eine Fachjury, die sich aus internationalen Dressurexperten zusammensetzt. Es ist eine Besonderheit der ,Virtual Dressage Tour’, dass der Veranstalter zwar die Qualifikation der Jury garantiert, doch ihre Mitglieder namentlich nicht veröffentlicht werden, sondern anonym bleiben – dafür habe man sich nach langen Diskussionen entschieden, so Katharina Kern: „Für den einen wäre es zwar vielleicht eine tolle Werbung, jedoch für den anderen auch negativ, wenn er wegen schlechtem Feedback unserer Teilnehmer von uns verabschiedet wird... Unsere Experten wollen sich auch keinen Diskussionen mit Teilnehmern oder FN Richtern stellen und für uns zählt nur die Qualifikation als Ausbilder im Reitsport, eigene Erfahrung im Turniersport und primär die Qualität der Protokolle und Empfehlungen. Daher unsere Entscheidung für dieses Konzept der Anonymität, wo lediglich die Qualifikation des Experten bekannt gegeben wird jedoch der Name nicht. In diesem Zusammenhang möchte ich aber festhalten, dass die Rückmeldungen der Teilnehmer der ersten Etappe zu den Expertenprotokollen ausschließlich sehr positiv waren.“
Positives Feedback gab es auch für die Preise bzw. Preisgelder, die es auch in der ,Virtual Dressage Tour’ zu gewinnen gibt:
Es werden Abteilungen von maximal 30 Reitern gebildet, in denen jeweils die ersten 6 Platzierten nicht nur schicke VDT Schleifen erhalten, sondern auch noch ein Preisgeld gewinnen können. Weiters erhalten alle Teilnehmer ab einer Wertnote von 7,0 ebenso eine Schleife. Bei der Cupwertung gibt es darüber hinaus noch für die besten 3 Reiter 150, 100, 50 Euro Preisgeld sowie Siegerdecken und T-Shirts. Unter allen weiteren Cupteilnehmern werden attraktive Sachpreise verlost und per Post zugestellt.
Die erste Etappe der VDT war bereits im Juni. Am 15. Juli um 15.00 Uhr wurde die erste online Siegerehrung durchgeführt und die Gewinner verkündet. Und selbst für die beiden Gründer war es überraschend und beglückend, wie viel positives und motivierendes Feedback es von Ausbildern, Reitschulbetrieben und natürlich auch Teilnehmern in diesem Zeitraum gegeben hat. Seither hat die Tour so richtig Fahrt aufgenommen, so Katharina Kern: „Im Oktober startet – parallel zur dritten Etappe – auch noch der VDT Schulpferde-Cup, der speziell für Reitschulbetriebe entwickelt wurde und eine zusätzliche Möglichkeit schaffen soll, den Reitschulbetrieb auch im sogenannten Winterloch etwas attraktiver gestalten zu können. Das Nennformular ist hier bereits online.“
Im November steht außerdem der VDT Wintercup auf dem Programm, um speziell die Winterturnierpause mit ein paar Events aufzulockern. Dies kommt natürlich auch allen entgegen die in den Wintermonaten, witterungsbedingt das Transportrisiko nicht eingehen möchten. Zusätzlich wird es bei der zweiten Etappe vom Wintercup, die in den Fasching fällt, auch einen Sonderbewerb geben, „aber mehr dazu verraten wir noch nicht“, so Katharina Kern abschließend. „2019 steht für uns die Internationalität im Fokus – die VDT soll nicht nur den deutschsprachigen Raum, sondern auch europaweit den Dressursport bereichern.“ In diesem Sinne wünschen wir weiter gutes Gelingen!
Alle Infos zur ,Virtal Dressage Tour’ findet man hier!
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