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Montreal macht ernst: Keine Pferdekutschen mehr ab 2020
30.04.2019 / News

Die Zeit der traditionsreichen Pferdekutschen von Montreal ist bald vorbei – mit Ende 2019 laufen die letzten Konzessionen aus.
Die Zeit der traditionsreichen Pferdekutschen von Montreal ist bald vorbei – mit Ende 2019 laufen die letzten Konzessionen aus. / Symbolfoto: Montreal SPCA

Die kanadische Metropole hat weitere Details zum bevorstehenden Verbot der traditionsreichen Pferdekutschen per Anfang 2020 bekanntgegeben: Die Stadt bietet den Kutschen-Betrieben 1.000,– Dollar für jedes Pferd – und hofft auf breite Akzeptanz.

 

Die Stadt Montreal hat das Verbot der traditionsreichen Pferdekutschen bereits 2018 beschlossen – nachdem es seit Jahren öffentliche Debatten über die sogenannten ,calèches’ gegeben hat, insbesondere auch über das Wohl und die Sicherheit der Kutschenpferde. Immer wieder tauchten Bilder von Unfällen oder von erschöpften, zusammengebrochenen Pferden in den Medien auf und entfachten heftige mediale Kontroversen. Tierschützer bezeichneten die Fuhrwerke ls „subventionierte Form der Tierquälerei“ und machten die Stadtverwaltung für die diversen Zwischenfälle mitverantwortlich. Auch mehrere Online-Petitionen wurden gestartet, um die Pferdekutschen aus dem Stadtbild von Montreal zu verbannen. Der jahrelange Druck zahlreicher Tierschutzorganisationen zeigte schließlich auch politische Wirkung – und führte im Juni 2018 zum mehrheitlichen Beschluss im Stadtrat, die ,calèches’ per 31. Dezember 2019 zu verbieten. Gegenwärtig gibt es in der Stadt Montreal etwa 50 Pferde und 47 Fahrer, die – ähnlich wie die Fiaker in Wien – ihre traditionellen Routen abfahren und hauptsächlich von Touristen genutzt werden.

Vor wenigen Tagen hat die Stadt Montreal weitere Details zum Kutschen-Verbot bekanntgegeben. Wie das Portal ,Horsejournals.com’ berichtet, möchte die Stadtverwaltung aktiv auf die Fahrer zugehen und ihnen dabei helfen, neue Jobs zu finden, da viele von ihnen wertvolle Erfahrungen als Fremdenführer bzw. Tour-Guides besitzen. Außerdem erklärte sich die Stadt bereit, jedes betroffene Pferd für 1.000,– Dollar anzukaufen und sie anschließend der Tierschutzorganisation ,Montreal SPCA’ zur Verfügung zu stellen, um für sie neue Plätze zu finden.

Stadtrat Sterling Downey erklärte, dass dieses freiwillige Programm den Besitzern weitere Optionen bieten soll, damit diese ihre arbeitslosen Pferde nicht zum nächsten Schlachter bringen müssten. Er erwartet, dass etwa 30 Pferde über dieses Program angekauft werden können – die übrigen Eigentümer würden möglicherweise in eine andere Stadt wechseln, in der Pferdekutschen noch erlaubt sind – oder sie würden ihre Pferde privat verkaufen oder auch selbst behalten.

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