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Coole Sache: Veranstalter vergibt Preise für Pferde mit gesündestem Gewicht
17.05.2019 / News

Übergewicht ist auf britischen Pferdeschauen ein echtes Problem – allzu oft werden Pferde ausgezeichnet, die eindeutig zu dick sind.
Übergewicht ist auf britischen Pferdeschauen ein echtes Problem – allzu oft werden Pferde ausgezeichnet, die eindeutig zu dick sind. / Symbolfoto: Archiv Martin Haller

Auf britischen Pferdeschauen werden allzu oft Pferde prämiert, die besonders gut im Futter stehen und medizinisch betrachtet eindeutig zu dick sind. Eine neue Initiative möchte das ändern und Pferde und Ponys mit einem optimalen, gesunden Gewicht auszeichnen.

 

Die ungewöhnliche Initiative feiert am kommenden Sonntag, den 19. Mai, auf der beliebten Foxes Pferdeshow im britischen Wirral Premiere und vergibt Preise für Pferde oder Ponys mit einem optimalen, gesunden Gewicht. Damit möchten die Initiatoren das Bewusstsein der Besitzer für einen gesunden und möglichst optimalen Ernährungszustand ihrer Pferde und Ponys stärken – denn dies ist eine der Ursachen für das Problem ,Übergewicht bei Pferden’, mit dem sich britische Tierärzte immer öfter herumschlagen müssen.

Ins Leben gerufen wurde die Idee von der Wissenschaftlerin Tamzin Furtado, die kürzlich promovierte und sich im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit intensiv mit Fettleibigkeit bei Pferden und der Einstellung der Besitzer zu diesem Problem befasst hat. Sie stellte das Projekt in Zusammenarbeit mit der Leahurst Equine Practice, dem Horse Trust und dem Foxes Equestrian Center in Wirral auf die Beine und wird bei der Pferdeschau am 19. Mai Schleifen in sieben Klassen überreichen, in denen Pferde an der Hand vorgestellt werden.

Gegenüber dem Magazin ,Horse&Hound’ meinte Tamzin Furtado, dass es tatsächlich für viele Pferdebesitzer ziemlich schwierig sei, die richtige Körperform bei ihren Vierbeinern zu erkennen: „Es ist oft zu hören, dass gerade Pferdeschauen ein besonderes Problem darstellen, weil vielfach Pferde ausgezeichnet und für ihren Zustand gefeiert werden, die eindeutig übergewichtig sind. Wir möchten das ein wenig in Frage stellen, indem wir jene Pferde vor den Vorhang holen, die tatsächlich in einem optimalen Körperzustand sind“, so die Wissenschaftlerin.

Die jeweiligen Schauklassen werden dabei wie gewohnt durchgeführt und gerichtet, danach aber wird Tierarzt Ben Curnow von der Leahurst-Pferdeklinik die vom Horse Trust gesponserten separaten Schleifen an jenes Pferd vergeben, das aus seiner Sicht den gesündesten Körperzustand in ihrer Klasse aufwiesen.

Tamzin Furtado: „Wir möchten so dazu beitragen, die Vorstellungen der Menschen von einem gesunden Gewicht gleichsam neu zu kalibrieren – und das Feedback auf unsere Initiative war bislang unglaublich! Unsere Idee ist das absolute Tagesgespräch – und einige Besitzer meinten sogar, dass sie aus diesem Grund in genau diesen Klassen antreten werden. Wir können die Rosetten leider nicht in allen Klassen anbieten, da es insgesamt vier Schauringe gibt. Einige Teilnehmer waren darüber sehr enttäuscht. Wir dachten nur, dies wäre ein guter Anfang, aber die Resonanz war fantastisch und überwältigend – und hat uns fast ein bisschen umgehauen. Das zeigt, dass die Leute sehr daran interessiert sind, das Problem anzugehen", so Tamzin Furtado, die aber auch klarstellt: „Es geht nicht darum, die Richter zu kritisieren oder herauszufordern, sondern nur zu demonstrieren und zu zeigen, wie ein idealer Körperzustand beim Pferd bzw. Pony aussieht."

Eine zweifellos wunderbare Idee – und man darf schon jetzt die Prognose wagen, dass andere Schau-Veranstalter diese Initiative schon bald übernehmen werden …

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