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Neuer Vorstoß für Anti-Soring-Gesetz nimmt wichtige Hürde im US-Kongress
29.05.2019 / News

Einfach nur grausam: Beim Horse-Soring werden Pferden durch Nägel, Platten und Ketten Schmerzen zugefügt, um besonders spektakuläre Bewegungen zu erzwingen.
Einfach nur grausam: Beim Horse-Soring werden Pferden durch Nägel, Platten und Ketten Schmerzen zugefügt, um besonders spektakuläre Bewegungen zu erzwingen. / Foto: HSUS/Archiv

Im langen, zähen Kampf für eine effizientere Bekämpfung des grausamen Horse-Soring konnte ein wichtiger Etappenerfolg erzielt werden: Im US-Repräsentantenhaus wurden genug Unterstützer für eine Abstimmung erreicht – das Inkrafttreten des Gesetzes rückt damit näher.

 

Längere Zeit war es im Kampf gegen das berüchtigte ,Horse-Soring’ in der US-Öffentlichkeit ruhig gewesen – zu tief saß der Schock über die verabsäumte Inkraftsetzung einer Verordnung des US-Landwirtschaftsministeriums, die in den letzten Tagen der Obama-Administration Anfang 2017 zwar erlassen, aber nicht mehr im ,Federal Register’ veröffentlicht und daher auch nicht mehr in Kraft gesetzt werden konnte (siehe auch unseren Artikel dazu). Dennoch arbeiteten sowohl Abgeordnete des Repräsentantenhauses, als auch Senatoren in aller Stille an einem neuerlichen Gesetzes-Vorstoß – und zwar in Form des bereits im Jahr 2014 ausgearbeiteten, bislang aber noch nicht beschlossenen PAST-Acts (PAST = Prevent All Soring Tactics). Der PAST Act ist eine ambitionierte, weitreichende Gesetzesinitiative, die bereits 2014 im US-Kongress erstmals eingebracht wurde. Er sollte das geltende Pferdeschutz-Gesetz (Horse Protection Act) aus dem Jahr 1970 verschärfen, das barbarische Horse-Soring effektiv bekämpfen und einen besseren Schutz der Gangpferde in den USA sicherstellen.

Obwohl das Gesetz viele Befürworter hatte – aber natürlich auch etliche Gegner –  ist es niemals zu einer formellen Abstimmung gekommen. Doch das könnte sich in den nächsten Wochen ändern: Die jahrelange parlamentarische Kleinarbeit der Anhänger hat sich, wie das Portal valuewalk.com berichtet, endlich gelohnt: Man konnte im Repräsentenhaus, das insgesamt 435 Mitglieder umfasst, einen wichtigen Etappensieg feiern und soviele Unterstützer (cosponsors) für den PAST Act (H.R. 693) finden, dass man diese Gesetzesinitiative endlich zur Abstimmung bringen kann. Angesichts der breiten Unterstützung beider Parteien – unter der Liste der Unterstützer finden sich 220 Demokraten, aber auch 76 Republikaner – stehen die Chancen für eine mehrheitliche Annahme des Gesetzes durchaus gut. Danach muss sich die zweite Kammer des US-Kongresses – der Senat – in den nächsten Wochen mit der Gesetzesinitiative befassen – und wenn auch diese mehrheitlich zustimmt, ist US-Präsident Donald Trump am Zug, der das Gesetz durch seine Unterschrift bestätigen müsste, um es in Kraft zu setzen.

Ob er das auch tatsächlich tut, ist im Moment noch völlig ungewiss – er ist somit in diesem politischen Kräftespiel die große Unbekannte. Er hat sich – soweit dies bekannt ist – zwar noch nicht inhaltlich zum Thema Horse-Soring geäußert und daher auch nicht festgelegt, aber er hat in den fast zweieinhalb Jahren seiner Präsidentschaft auch nichts unternommen, um für einen besseren gesetzlichen Schutz der Gangpferde in den USA zu sorgen.

Beim Horse-Soring werden Pferden durch tierquälerische Trainingspraktiken sowie durch mechanische und chemische Hilfsmittel bewusst Schmerzen zugefügt, um besonders spektakuläre Bewegungen zu erzwingen. Obwohl diese grausamen Methoden seit dem ,Horse Protection Act’ von 1970 illegal sind, werden sie nach wie vor von zahlreichen Tennessee Walking Horse-Trainern angewandt: Das Problem ist nicht das Gesetz, sondern seine mangelhafte Vollziehung – und viel zu lasche Kontrollen, um seine Einhaltung sicherzustellen und durchzusetzen. An diesem „wunden Punkt" setzt auch der neu eingebrachte PAST Act an – der nun vielleicht doch endlich in Kraft gesetzt werden kann, dem Wohl der Pferde zuliebe …

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