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Pferd geriet in Weiderost: So verhalten sich Reiter beim Überqueren richtig
18.08.2019 / News

Das Pferd hatte sich mit den Hinterbeinen in den Stäben des Weiderosts verfangen und musste von der Feuerwehr befreit werden.
Das Pferd hatte sich mit den Hinterbeinen in den Stäben des Weiderosts verfangen und musste von der Feuerwehr befreit werden. / Foto: Freiwillige Feuerwehr Mitterberg

In der Steiermark ist es wieder einmal zu einem Unfall an einem Weiderost gekommen – ein Pferd hatte sich in den Stäben verfangen und musste von der Feuerwehr befreit werden. Wie aber können Reiter solche Hindernisse möglichst sicher überqueren? Wir haben einen Experten befragt.

 

Am Marien-Feiertag, dem 15. August, wurde die Freiwillige Feuerwehr im steirischen Mitterberg zu einer Tierrettung gerufen. Im Bereich der Dorfer Schlucht war ein Pferd mit den Hinterbeinen in einen Weiderost geraten und konnte sich nicht mehr befreien.

Die Alarmierung erfolgte gegen 14 Uhr nachmittags, auch die Freiwillige Feuerwehr Gröbming wurde um Unterstützung ersucht. Am Unfallort eingetroffen versuchte das achtköpfige Einsatzteam gemeinsam mit dem anwesenden Tierarzt, das Tier möglichst schnell und ohne es weiter zu verletzen aus siner misslichen Lage zu befreien – was schließlich auch mit vereinten Kräften und einem hydraulischen Rettungsgerät gelang. Am Ende konnte das Tier – nach einer weiteren tierärztlichen Untersuchung – unverletzt in die Obhut seiner Besitzer übergeben werden.

Richtiges Verhalten beim Überqueren

Derartige Unfälle sind leider kein Einzelfall – und nicht immer enden sie so glimpflich wie dieser. ProPferd hat den gerichtlich beeideten Sachverständigen Dr. Reinhard Kaun gefragt, welche Vorsichtsmaßnahmen ReiterInnen beherzigen sollten, um solche Viehgitter möglichst gefahrlos und sicher überqueren zu können. Hier seine Tipps:

Ein Weiderost bzw. Viehgitter wird NIE beritten überquert, also
1. Absitzen
2. Zügel über den Hals herunter nehmen (kein verhängter Zügel!)
3. Gitter optisch und mit Belastung des eignen Körpergewichts überprüfen – Abstände der Gitterstäbe zur Größe der Hufe in Relation setzen
4. Beschlagene Pferde sind besonders gefährdet – keine Haftung & Geräuschentwicklung
5. Die Führperson – an der linken Seite des Pferdes – führt das Pferd an der äußerst rechten Seite des Weiderosts SENKRECHT zum Gitter über das Hindernis und gibt dabei mit dem rechten Ellbogen dem Pferde Anlehnung.
6. Korrekte Zügelführung beim Führen (beidhändig!) ist wichtig.
7. Bestehen in Hinsicht auf Abstände und Qualität der Gitterstäbe auch nur die geringsten Zweifel – umkehren bzw. eine Alternative suchen! (Blindes Vertrauen ist in diesem Fall Dummheit!)

Weitere Informationen:
Univ.Lektor VR Mag. Dr. Reinhard Kaun – Sachverständigenbüro für klinische und forensische Veterinärmedizin, Tierhaltung & Forensische Hippologie
Fachtierarzt  für Pferdeheilkunde em., Fachtierarzt  für physikalische Therapie & Rehabilitationsmedizin em.
Allgemein beeideter & gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, A 2070 Retz, Herrengasse 7, Tel. +43.699.10401385 , Web: www.pferd.co.at | www.pferdesicherheit.at

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