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Studie bestätigt Pferdefreundlichkeit von Micklem-Bridle
04.10.2019 / News

Erfinder William Micklem demonstriert die Funktionsweise der von ihm konzipierten Zäumung.
Erfinder William Micklem demonstriert die Funktionsweise der von ihm konzipierten Zäumung. / Foto: Screenshot Youtube-Video

Australische Forscher haben die Probe aufs Exempel gemacht und das vielgelobte Micklem Bridle mit einem herkömmlichen Zaumzeug verglichen. Die Ergebnisse werden Erfinder William Micklem zweifellos freuen.

 

Immer mehr Reiterinnen und Reiter verlangen nach sanften, pferdefreundlichen Ausbildungsmethoden und nach Produkten und Techniken, die das Wohlergehen der Pferde nicht beeinträchtigen und nach Möglichkeit sogar verbessern helfen. Diesem Trend folgend werden am Markt immer mehr Produkte angeboten, von denen behauptet wird, sie seien besonders sanft, pferdefreundlich und dem Wohlbefinden des Pferdes zuträglich. Ein solches Produkt ist das Micklem-Bridle, das von seinem Hersteller als „bequemer, humaner und effektiver" beworben wird und mittlerweile weltweite Bekanntheit erlangt hat. Doch ist diese Zäumung auch tatsächlich so bequem und angenehm für das Pferd? Halten die hohen Ansprüche des Herstellers hinsichtlich der „Pferdefreundlichkeit“ seines Produkts auch einer gründlichen wissenschaftlichen Prüfung stand?

Dieser Frage haben sich die australischen Wissenschaftler Dean Bucknell und Hayley Randle von der Charles Sturt Universität in New South Wales  gewidmet. Ziel ihrer Studie war es, das Micklem Bridle mit einem herkömmlichen Gebiss bzw. Zaumzeug (mit Nasenriemen) zu vergleichen und so die Behauptungen des Herstellers durch Messungen der Zügelspannung und einer Analyse des Pferdeverhaltens zu überprüfen.

Insgesamt neun Pferde aus zwei Trainingsställen wurden von einem Profi-Bereiter geritten, der sämtliche Testpferde kannte und mit ihnen vertraut war. Es handelte sich um Dressurpferde mit einem Durchschnittsalter von sechs Jahren und jeweils unterschiedlichem Ausbildungsniveau. Jedes Pferd wurde vom Reiter sowohl in der sogenannten ,Testbedingung’ – also mit einem Micklem-Zaumzeug (mit 2-Finger-Abstand des Nasenriemens zum Nasenrücken) – geritten, als auch in der sogenannten ,Kontroll-Bedingung’ – also mit herkömmlichem Zaumzeug (Nasenriemen ebenfalls mit 2-Finger-Abstand zum Nasenrücken).

Während der Ritte wurde sowohl die Zügelspannung als auch das Verhalten der Pferde gemessen und aufgezeichnet, und zwar während einer standardisierten Trainingseinheit, die bestimmte, zuvor festgelegte Lektionen beinhaltete – so etwa Galopp-Passagen und Galopp-Trab-Übergänge, beides jeweils auf der rechten sowie auf der linken Hand, sowie Trab-Halt-Übergänge.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Die Pferde zeigten in der Micklem-Zäumung eine signifikante Zunahme jener Zeit, die sie in der „korrekten“ Kopfhaltung verbrachten (also Augen in der gleichen Höhe wie der Widerrist und Nasenlinie an der Senkrechten) im Vergleich zur traditionellen Zäumung. Außerdem ergaben die Auswertungen, dass die Pferde mit dem Micklem-Zaumzeug die Ohren deutlich länger nach vorwärts gerichtet („gespitzt“) hatten, was in der Forschung allgemein als positives Verhaltensmerkmal angesehen wird.  

Auch eine Reihe anderer Verhaltensmerkmale wurden registriert, die ebenfalls die Behauptungen des Herstellers zu unterstützen scheinen, wonach das Micklem-Zaumzeug eine pferdefreundliche Alternative zu konventionellen kombinierten Reithalftern ist – doch diese Merkmale erreichten keine statistische Signifikanz, es gab auch keine bedeutsamen Unterschiede hinsichtlich der Zügelspannung.

Dennoch fiel das Resümee der Wissenschaftler durchaus positiv für das Micklem-Bridle aus: „Die Ergebnisse dieser Untersuchung scheinen die Ansprüche des Herstellers des Micklem-Bridle zu rechtfertigen – es braucht jedoch noch weitere Untersuchungen, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen.“ Mr. William Micklem werden diese Resultate dennoch freuen, darf man vermuten – sind sie doch zumindest eine erste wissenschaftliche Bestätigung für sein mittlerweile weltberühmtes Micklem-Bridle ...

Die Studie „A comparison of Micklem bridles and conventional bridles fitted with
restrictive nosebands“ von Dean Bucknell und Hayley Randle wurde im Rahmen der diesjährigen Jahreskonferenz der Internationalen Gesellschaft für Pferdewissenschaften ISES (International Society for Equitation Science) präsentiert, die von 19.–21. August 2019 an der Universität von Guelph im kanadischen Ontario stattgefunden hat.

Für alle, die sich näher für das Micklem-Bridle interessieren – in diesem Video werden Aufbau und Funktionsweise dieser Zäumung von Erfinder William Micklem persönlich vorgestellt ...

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