Ein Islandpferdehof im Schweizer Kanton Aargau wird von einer rätselhaften Todesserie heimgesucht: Bislang sind sieben Pferde gestorben, vier weitere hängen am Tropf – die Ursache dafür liegt weiter im Dunkeln, die Ermittlungen laufen.
Es sind bewegende, dramatische Zeilen, die der Islandpferdehof Heuberg in der Gemeinde Kaisten (Kanton Aargau) am Montag (11. November) auf seiner Facebook-Seite gepostet hat:
„Rabenschwarze Tage auf dem Islandpferdehof Heuberg.
Sieben ungeklärte Todesfälle und vier Pferde am Tropf.
Tierspitäler und Tierärzte suchen fieberhaft auf internationaler Ebene nach der Ursache. Polizei, Staatsanwaltschaft und Veterinäramt sind involviert.
Sobald neue Ergebnisse eintreffen, werden wir weiter informieren.
Herzlichen Dank an alle unsere guten Seelen, die uns unglaublich unterstützen und Danke für die grosse Anteilnahme.
Euer Team vom Islandpferdehof Heuberg“
Binnen weniger Stunden machte das Posting die Runde und sorgte für eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität in der regionalen Pferde-Community. Die Hofbetreiber Helgi Leifur und Lea Sigamrsson erhalten viel Zuspruch und Unterstützung – Freunde und Bekannte besorgen Infusionen, übernehmen Einkäufe und tun alles, um die beiden in diesen schweren Stunden zu unterstützen und zu entlasten.
Was das Pferdesterben ausgelöst hat, ist nach wie vor rätselhaft. „Die Pferde werden in Neuner-Gruppen in unterschiedlichen Stallungen gefüttert. Aus jeder Gruppe sind etwa drei Tiere erkrankt“, so Lea Sigamrsson gegenüber der ,Aargauer Zeitung’. Bisher habe es auch kein erkranktes Pferd geschafft, sich wieder zu erholen – so dramatisch sei der Krankheitsverlauf. Tierärzte, Veterinärbehörden, aber auch Staatsanwalt und Polizei seien in die Untersuchungen eingebunden und ermitteln in alle erdenklichen Richtungen.
Aus der Facebook-Community kommen zahlreiche Vermutungen, Hinweise und Fragen – etwa, ob es sich um die von Ahornsamen ausgelöste Weidemyopathie handeln könnte, um Botulismus, Listerien oder Salmonellen, um eine Vergiftung mit Greiskraut oder Herbstzeitlose etc. Entsprechende Postings beantworten die Hofbetreiber stets mit dem gleichen Satz: „Leider ist noch nichts ausgeschlossen, aber auch noch nichts definiert.“ Auch ein Giftanschlag durch fremde Personen steht nach wie vor als Verdacht im Raum.
Wie die ,Aargauer Zeitung’ weiter berichtet, deuten erste bakteriologische und virologische Befunde der Veterinärbehörden auf keine anzeigepflichtige Tierseuche hin: „Eine Ansteckungsfefahr für andere Tiere und den Menschen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden“, so eine Sprecherin beim Departmeent für Gesundheit und Soziales. Das bange Warten und Rätselraten geht also nach wie vor weiter – eine sehr belastende Zeit vor allem für die Pferdebesitzer und Hofbetreiber. Sie wünschen sich eine rasche Aufklärung, damit sich ein so schrecklicher Vorfall nicht an einem anderen Ort wiederholt – ein Wunsch, den man wahrlich nachvollziehen kann ...