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Acht Islandpferde aus Schlammloch gerettet: "Ein kleines Wunder"
24.11.2019 / News

Schwierige Rettung: Die eingesunkenen Tiere mussten mit Schläuchen und Rundschlingen gesichert werden, ehe man sie befreien konnte.
Schwierige Rettung: Die eingesunkenen Tiere mussten mit Schläuchen und Rundschlingen gesichert werden, ehe man sie befreien konnte. / Foto: Mark Ibold, FF Rheurdt
Provisorisch wurde der Untergrund befestigt, bevor die Rettung eingeleitet wurde.
Provisorisch wurde der Untergrund befestigt, bevor die Rettung eingeleitet wurde. / Foto: Mark Ibold, FF Rheurdt
Erschöpft und dennoch aufgeregt waren die Pferde nach der geglückten Befreiung.
Erschöpft und dennoch aufgeregt waren die Pferde nach der geglückten Befreiung. / Foto: Mark Ibold, FF Rheurdt
Vor den Vorhang: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rheurdt und mittig v.l.n.r. Pascal Herbst (Reitschüler), Kerstin Seifert (Besitzerin), Matthias Bender (Besitzer).
Vor den Vorhang: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rheurdt und mittig v.l.n.r. Pascal Herbst (Reitschüler), Kerstin Seifert (Besitzerin), Matthias Bender (Besitzer). / Foto: Mark Ibold, FF Rheurdt

Acht ausgebüxte Islandpferde versanken auf einem Pferdehof in Rheurdt (Nordrhein-Westfalen) bis zum Hals im Schlamm. Durch das beherzte Eingreifen von Feuerwehr, Tierarzt und Besitzer konnten alle Pferde gerettet werden – aber es war Schwerarbeit!


Am Donnerstagmittag (21. Nov. 2019) um 13:51 Uhr musste die gesamte Feuerwehr Rheurdt (Einheiten aus Rheurdt und Schaephuysen) mit Unterstützung der Feuerwehr Neukirchen-Vluyn zu einer außergewöhnlichen Tierrettung ausrücken. Am „Islandpferdehof Niederrhein" am Bergdahlsweg waren insgesamt elf Pferde ausgebüxt, als der Besitzer sie von der Koppel in den Stall treiben wollte. Die Pferde liefen geradewegs in eine sogenannte "Kull" – also eine schlammige Vertiefung, die noch nicht vollständig ausgetrocknet war. An einer besonders aufgeweichten und seifigen Stelle verloren die Pferde an Halt und sanken zum Teil tief in den Boden ein.

Drei Pferde konnten sich noch mit letzter Kraft retten. Die übrigen acht Tiere drohten immer tiefer einzusinken und waren bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits sichtlich erschöpft. Unter Mithilfe der anwesenden Hofbesitzer Matthias "Mattes" Bender und seine Lebensgefährtin Kerstin Seifert konnten die ersten fünf Tiere rasch gerettet werden. Drei weitere waren jedoch nahezu bis zum Halsansatz im Schlamm versunken und stellten die Einsatzkräfte vor eine enorme Herausforderung. Denn aufgrund des unwegsamen Geländes war auch die herbeigeschaffte Drehleiter des Löschzugs Vluyn, die für etwaige Einsatzlagen ein besonderes Tierrettungssystem vorhält, machtlos.

In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Hofbesitzer, der Feuerwehreinsatzleitung, dem Tierarzt Dr. med. vet. Prenger-Berninghoff und einigen im Umgang mit Pferden erfahrenen Einsatzkräften gelang es schließlich, die Pferde mit Schläuchen und Rundschlingen zu sichern. Rasch grub man die Vorder- und Hinterläufe der Tiere frei und stabilisierte den Boden mit Holzplatten und Decken. Unter Einsatz von Muskelkraft und einem Mehrzweckzug der Feuerwehr schaffte man es schließlich, nach und nach die völlig erschöpften Pferde aus ihrer Zwangslage zu befreien. Rund 30 Minuten nach der Alarmierung waren alle Tiere gerettet. Nach erster Einschätzung des Veterinärs konnte glücklicherweise schnell Entwarnung gegeben werden: Der Hengst "Gisli fra Skjalatara", sein Sohn "Glettingur vom Niederrhein" und die anderen tierischen Mitglieder der Pferdefamilie haben alles gut überstanden.

Nach diesem Schreckmoment mussten sich auch die zweibeinigen Beteiligten erholen. Während die Pferde wieder auf der Weide grasten, befreiten sich die Retter von Schlamm und Dreck – und die aufgeregten Besitzer erlangten ihr Lächeln zurück. Überglücklich bedankten sich der Besitzer und seine Lebensgefährtin bei den Einsatzkräften: "Ich wusste gar nicht, dass ihr das in Rheurdt alle komplett ehrenamtlich macht. Ich bin so dankbar, dass ihr so zahlreich und vor allem schnell bei uns wart. Wir waren wirklich hilflos." 22 Einsatzkräfte der Feuerwehr Rheurdt waren mit fünf Fahrzeugen etwa 90 Minuten im Einsatz.

Beobachter meinten, dass es „ein kleines Wunder" gewesen ist, dass alle Pferde aus ihrer dramatischen Lage befreit werden konnten – ein Urteil, dem auch wir uns nur anschließen können: Wunderbar gemacht, ihr Feuerwehr-Helden aus Rheurdt!

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