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Weil sie keinen Helm trug: 75-jährige Reiterin bei Sturz schwer verletzt 08.01.2020 / News
Die schwer verletzte Reiterin musste mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden. / Symbolfoto: Archiv
Man kann es nur Leichtsinn nennen: Weil sie keinen Sicherheitshelm beim Ausreiten trug, erlitt eine 75-jährige bei einem Sturz von ihrem Pferd schwere Kopfverletzungen. Das Pferd war auf einem glatten Feldweg ausgerutscht.
Schwere Kopfverletzungen hat sich eine Reiterin beim Sturz von ihrem Pferd am Montag Nachmittag (6. Jänner 2020) zugezogen – das berichtet das Polizeipräsidium Reutlingen. Die 75-Jährige war in Begleitung auf einem Feldweg in Verlängerung der Keplerstraße bei Altingen (Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg) auf einem Ausritt unterwegs. Kurz nach 14 Uhr rutschte das Tier plötzlich auf dem glatten Weg aus – und die Frau stürzte mit dem Kopf auf den Asphalt. Ihr Begleiter verständigte über Notruf sofort die Rettungskräfte. Die Verletzte musste vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden. Sie trug keinen Reithelm, wie das Polizeipräsidium Reutlingen bestätigte – ein Faktum, das man nur als Leichtsinnigkeit und Gedankenlosigkeit bezeichnen kann.
Wie Experten seit vielen Jahren betonen, sollte das Tragen eines geeigneten Sicherheitshelms beim Ausreiten – und idealerweise bei jeglichem Umgang mit dem Pferd – eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber offenbar nicht, wie dieses traurige Beispiel beweist. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Hirnblutung war bei Reitern ohne Helm 9 Mal so hoch im Vergleich zu Reitern mit Helm ist, die Wahrscheinlichkeit eines Schädelbruchs 8,14 Mal so hoch. Insgesamt bewerteten die Wissenschaftler das relative Risiko, eine Hirnblutung zu erleiden, für helmlose Reiter als fünf Mal so hoch wie bei Reitern mit Helm – Reiter mit Sicherheitshelm können ihr relatives Risiko sogar um sagenhafte 96 % reduzieren (siehe auch unseren ausführlichen Artikel dazu).
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Helmpflicht für alle Reiter: Diese Frau hat es möglich gemacht 29.11.2019 / News
Die US-Dressurreiterin Courtney King-Dye wurde nach ihrem Unfall zur wichtigsten Botschafterin für Sicherheitshelme im Reitsport – und 2012 dafür mit dem FEI-Award ,Against all Odds' ausgezeichnet. / Foto: FEI Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin wurde für viele zum Vorbild, weil sie mit Sicherheitshelm und nicht mit Zylinder ritt. / Foto: Archiv/Julia Rau
Nach jahrelangen Diskussionen hat die FEI bei Ihrer Generalversammlung eine weitreichende Helmpflicht für alle Reitsport-Disziplinen per 1. Jänner 2021 beschlossen – ausgenommen davon ist nur das Voltigieren. Die FEI-Entscheidung wäre aber ohne das besondere Schicksal und das Wirken einer US-Reiterin wohl nie zustandegekommen.
Der 19. November 2019 wird als historischer Tag in die Annalen des Reitsports eingehen – denn an diesem Tag beschloss die FEI-Generalversammlung in Moskau die Einführung einer generellen Helmpflicht für alle FEI-Reitsportdisziplinen, einschließlich Dressur und Westernreiten sowie Marathon-Fahren. Einzige Ausnahme ist das Voltigieren – hier war für die FEI das Argument ausschlaggebend, dass in dieser speziellen Disziplin das Balancegefühl durch Sicherheitshelme beeinträchtigt werden und somit kontraproduktiv sein könnte.
Bis zuletzt gab es vor allem Widerstand aus Pferdesport-Nationen mit großer Dressur-Tradition wie etwa den Niederlanden – die sich nur widerwillig vom altvertrauten Zylinder trennen mochten. Doch deren Position stand auf immer schwächeren Beinen, wie auch Frank Kemperman, der Vorsitzende des FEI-Dressurausschusses meinte: „Tradition ist in unserem Sport wichtig, aber es ist schwierig, den Empfehlungen von Ärzten und Unfallspezialisten nicht zu folgen", so Kemperman gegenüber dem Portal Eurodressage.com. „Es gibt kein wirklich starkes Argument gegen die Verwendung eines effizienten Kopfschutzes in der Dressur, außer dem Hinweis auf die Tradition." Auf Wunsch des holländischen Verbandes wurde auch die Einführung der Helmpflicht von 1.1.2020 auf 1.1.2021 verschoben, um ausreichend Zeit für die Vorbereitung auf die neue Regelung zu haben.
Die Pflicht für das Tragen von Sicherheits-Reithelmen gilt für alle FEI-Turniere – es ist aber zu hoffen, dass sich die Mitgliedsverbände dies auch auf ihren nationalen Turnieren zum Vorbild nehmen und eine gleichlautende Regelung einführen. Manche Föderationen haben dies bereits getan – mitunter sogar schon vor Jahren.
Es darf in diesem Zusammenhang aber nicht der Hinweis fehlen, dass die historische Entscheidung der FEI wohl niemals zustandegekommen wäre, wenn sich nicht eine besondere Frau für das Tragen von Sicherheitshelmen eingesetzt und stark gemacht hätte. Es ist die US-Dressurreiterin Courtney King-Dye, die 2008 an den Olympischen Dressurbewerben in Hongkong teilgenommen hatte und als große Zukunftshoffnung im US-Dressursport galt. Im März 2010 aber kam alles anders: Beim Training eines jungen Pferdes auf ihrer Anlage in Florida stürzte King-Dye schwer und erlitt dabei einen Schädelbruch und Hirnblutungen. Nach mehreren Wochen im Koma kämpfte sie sich ins Leben zurück und musste wieder alles von Grund auf neu lernen – sprechen, gehen, essen. Bei ihrer langen Rehabilitation ließ sie nichts unversucht, um ihre motorischen Beeinträchtigungen zu verbessern, sie trainierte ihr Balancegefühl auf einem Pferde-Simulator, und auch die Reittherapie brachte ihr große Fortschritte. Dennoch hat sich Courtney King-Dye nicht vollständig von den Unfallfolgen erholt – die Hoffnungen auf einen Neustart im Dressursport haben sich nicht erfüllt.
Pferdefreunde auf der ganzen Welt haben Anteil an ihrem Schicksal genommen – und sind auch in einem anderen Kampf an ihrer Seite gestanden: Denn King-Dye widmete sich – sobald sie körperlich dazu in der Lage war – mit vollem Einsatz auch einer anderen, neuen Bestimmung und wurde zur international wohl bekanntesten Fürsprecherin für das Tragen von Schutzhelmen bei jeglichem Pferdesport. Sie unterstützte die weltweite ,Riders4Helmets'-Kampagne nach Kräften und wurde mit der ihr eigenen Überzeugungskraft und Authentizität zur wichtigsten Botschafterin für mehr Sicherheit im Reitsport. Ihr eigenes Schicksal wurde zum besten Beispiel dafür, dass niemand – auch nicht eine Olympia-Reiterin – davor gefeit ist, zum Opfer eines unvorhersehbaren Unglücks zu werden. Sie hatte bei ihrem tragischen Unfall keinen Schutzhelm getragen.
In einem Interview wurde sie gefragt, was sie denn all jenen sagen würde, die nach wie vor auf einen Kopfschutz verzichten und sich hartnäckig weigern, beim Umgang mit Pferden einen Sicherheitshelm zu tragen. Courtney King-Dye darauf: „Ich habe ihnen wirklich gar nichts zu sagen – ich bin mit Sicherheit kein Prediger, denn ich bin selbst 25 Jahre lang ohne Helm geritten. Ich würde aber hoffen, dass jeder aus meinem Unfall seine Lehren zieht: Ich war ein Spitzenreiter und mein Pferd tat nichts Schlimmes – es stolperte einfach und fiel über seine eigenen Beine. Ein solcher Unfall kann jedem jederzeit passieren, und kein Können und keine noch so große Geschicklichkeit können dies verhindern. Mein Unfall und die dadurch bewirkte überwältigende Veränderung meines Lebens sollten Beweis genug sein, dass der Schutz des Gehirns jede Begründung und jedes Argument, keinen Helm zu tragen, bei weitem übertrifft. Wenn man daraus nichts lernen will, macht mich das nur traurig."
Nur wenige konnten sich der Kraft ihrer Argumente und ihres Beispiels entziehen – und so kamen die Dinge weltweit in Bewegung: Schon im Juni 2010 befasste sich der FEI-Dressurausschuss mit dem Thema und und sprach eine nachdrückliche Empfehlung aus, dass sämtliche Reiter auf internationalen Dressurturnieren sowohl am Abreiteplatz als auch beim Training einen Sicherheitshelm tragen sollten. Noch weiter ging der US-Pferdesportverband (United States Equestrian Federation), der mit 1. März 2011 eine Helmpflicht auf nationalen Turnieren einführte – für Reiter unter 18 Jahren auch gültig bei Prüfungen auf FEI-Niveau. Mit 1. Jänner 2012 führte Kanada – als erstes Land weltweit – eine generelle Helmpflicht für Dressurreiter ein, gültig für alle Altersgruppen, Turnierkategorien und Prüfungslevels.
Viele Pferdefreunde rechneten damit, dass sich die FEI an diesen beiden Verbänden ein Beispiel nehmen und ebenfalls bald eine Helmpflicht für Dressurreiter vorschreiben würde – doch das Lager der ,Traditionalisten' leistete lang anhaltende, hartnäckige Gegenwehr. Erst, als der neuseeländische Pferdesportverband (New Zealand Equestrian Federation) im Juli 2016 den Dressurzylinder explizit verbot und eine Helmpflicht für alle Reitsport-Disziplinen einführte – gemeinsam mit der Empfehlung, beim Umgang mit Pferden immer einen Sicherheitshelm zu tragen – kamen die Dinge wieder in Bewegung. Das Votum der FEI-Generalversammlung in Moskau war nur der Schlussstein eines fast zehn Jahre dauernden Kampfes.
Für ihre Bemühungen und ihre Verdienste rund um die Helmpflicht für alle Reitsportler wurde Courtney King-Dye von der FEI mit dem ,Against all Odds'-Award 2012 ausgezeichnet. Die FEI-Entscheidung vom 19. November 2019 – übrigens nur einen Tag nach ihrem 42. Geburtstag – war aber für King-Dye aber gewiss die noch schönere und wichtigere Auszeichnung.
Auch wenn die Spuren ihres Unfalls King-Dye ein Leben lang begleiten werden, hat sie ihr Leben auf beeindruckende Weise gemeistert – sie arbeitet heute als Dressurtrainerin und ist Mutter von drei entzückenden Kindern. Und sie darf für sich in Anspruch nehmen, die Pferdewelt verändert und ein Stückchen sicherer gemacht zu haben – dazu kann man nur gratulieren und sagen (weil's in diesem Fall wirklich passt): Hut ab! (und Helm auf!)
Hier geht's zur Website von Courtney King-Dye – und hier zu Ihrer Facebook-Seite!
31.07.2015 - Unterschätzte Gefahr: Auch „Bodenpersonal" sollte Helm tragen
Unterschätzte Gefahr: Auch „Bodenpersonal" sollte Helm tragen 31.07.2015 / News
Auch Personen, die Pferde vom Boden aus betreuen, sind Gefahren ausgesetzt – aber nur in seltenen Fällen durch Helme oder sonstige Sicherheitsausrüstung geschützt. / Foto: Simone Aumair
Eine Reiterin, die ihr Pferd in den Stall bringen wollte und dabei verunglückte, überlebte nur, weil sie einen Helm trug. Wie Studien zeigen, sind Personen am Boden ebenso gefährdet wie auf dem Pferd – aber nur in seltenen Fällen geschützt.
Der Unfall geschah am 21. Juli in Foxhills nahe der Kleinstadt Romsey: Reiterin Claire Balysz wollte gerade ihr junges Pferd vom Außenplatz in den Stall führen, als die Dinge aus dem Ruder liefen: „Er hat sich absolut normal benommen und ließ sich ganz ruhig führen. Wir sind stehengeblieben, damit er ein wenig Gras knabbern konnte – und als wir wieder weitergingen, ist er plötzlich und völlig unerwartet nach vor gesprungen und hat mich am Rücken und an der Schulter erwischt", so die Reiterin gegenüber dem Magazin ,Horse & Hound'. „Ich fand mich plötzlich unter dem 700 kg schweren Pferd wieder. Ich trug einen Reithelm – und der hat mir ganz ohne Zweifel das Leben gerettet. Ich habe mich bei dem Unfall am Knie verletzt, habe mehrere gebrochene Rippen und Abschürfungen vom Gesicht abwärts. Mein Helm war voll mit Hufabdrücken – ich war mit dem Kopf zwischen seine Vorderbeine geraten, als es immer wieder versuchte aufzustehen."
Trotz ihrer schweren Verletzungen hatte Claire Balysz Glück – denn obwohl Unfälle beim Führen durchaus häufig passieren, sind die Personen nur in sehr seltenen Fällen durch einen Sicherheitshelm geschützt.
Eine im Vorjahr veröffentlichte Studie von PatientInnen an der Universitätsklinik von Kentucky machte das Dilemma deutlich: Die Untersuchung analysierte Verletzungsfälle im Zusammenhang mit Pferden über einen Zeitraum von fünf Jahren (von 2003 bis 2007). Dabei zeigte sich, daß knapp mehr als die Hälfte der insgesamt 284 Unfälle durch einen Sturz vom Pferd (54 %) bzw. durch Tritte/Ausschlagen des Pferdes (22 %) verursacht werden. Die häufigsten daraus resultierenden Verletzungen sind Arm- und Beinbrüche (33 %) sowie Kopfverletzungen (27 %).
Während Personen auf dem Pferd öfter von Verletzungen des Oberkörpers und der unteren Extremitäten betroffen sind, so werden Personen am Boden öfter im Gesicht sowie im Unterleib verletzt. Schwere Kopfverletzungen betreffen beide Personengruppen in gleichem Ausmaß – auffallend war jedoch, daß alle drei Todesfälle, die im Untersuchungszeitraum registriert werden mussten, Personen am Boden betrafen: Eine wurde durch einen Tritt an den Kopf getötet, eine zweite durch einen Tritt gegen den Brustkorb – und die dritte stürzte beim Verladen ihres Pferdes vom Anhänger.
Das Resümee der Studienautoren war eindeutig: Der Umgang mit Pferden birgt ein erhebliches Verletzungspotential – und zwar gleichermaßen für Personen auf dem Pferd und für Personen auf dem Boden. Und sie empfahlen dringend, bei jeglichem Umgang mit dem Pferd – ob nun auf dem Boden oder im Sattel – auf entsprechende Sicherheitsausrüstung und ganz besonders auch auf das Tragen eines Sicherheitshelms zu achten. Bei den 284 untersuchten Unfällen wurde nur in 12 Fällen – das sind 6 % – ein Helm verwendet.
Dabei gab es in den letzten Jahren in diversen Medien genügend Berichte über schwere und sogar tödliche Unfälle, die Personen am Boden betrafen. Sogar Olympiasieger Ben Maher kam auf diese Weise in die Schlagzeilen, als er 2012 in seinem Reitstall in Essex von einem Tritt am Kopf getroffen wurde – das Pferd war ausgerutscht, als er es an der Hand führte und auf ihn gefallen. Ein besonders tragischer Fall geschah 2011, als die 16-jährige Lauren Bryant in Schottland ihren schweren Kopfverletzungen erlag, die sie sich beim Einfangen ihres Pferdes auf der Koppel zugezogen hatte.
Als besonders gefährliche Momente für Unfälle am Boden gelten das Longieren, das Führen, das Verladen und der Koppelgang. Auch Tierärzte und Hufschmiede sind immer wieder von schweren Unfällen betroffen. Aber obwohl zahllose Schauergeschichten in der Szene kursieren und die Gefahren durchaus bekannt sind, weigern sich viele Pferdefreunde nach wie vor, einen Helm zu tragen, wenn sie ihre Pferde vom Boden aus betreuen. Warum das so ist – das bleibt wohl eines der ungelösten Rätsel der Pferdeszene, ebenso wie die Frage, wieso es in einer sonst so strikt reglementierten Sportart kaum verbindliche Sicherheits-Richtlinien und -Vorschriften für die große Gruppe des ,Bodenpersonals' gibt....?
08.11.2019 - Dramatischer Appell nach Unfall: Bitte, tragt beim Pferd immer einen Helm!
Dramatischer Appell nach Unfall: Bitte, tragt beim Pferd immer einen Helm! 08.11.2019 / News
Ein sehr schmerzhaftes, aber auch mahnendes Bild – Holly Bearsleys von schweren Kopfverletzungen gezeichneter Vater. / Foto: Facebook/Holly Bearsley
… diese Mahnung richtet eine britische Tierärztin an alle Pferdebesitzer, nachdem ihr 77 Jahre alter Vater von einem auskeilenden Pferd am Kopf getroffen wurde. Er überlebte mit schweren Verletzungen.
„Es tut mir leid, dieses erschreckende Bild zu posten, aber wenn es auch nur einen Menschen davor bewahrt, das erleben zu müssen, was mein armer Vater und unsere Familie diese Woche durchgemacht haben, dann ist es das wert.“ Mit diesen bewegenden Zeilen postete die Tierärztin und Pferdebesitzerin Holly Bearsley auf ihrer Facebook-Seite ein Foto, das ihren von schwersten Verletzungen gezeichneten Vater zeigt – und das seither die britische Pferdecommunity aufwühlt.
Der 77 Jahre alte David Stevenson hat am vergangenen Mittwoch (30. Oktober 2019) ein 15 Jahre altes Vielseitigkeitspferd vom Stall auf die Koppel geführt, als der tragische Unfall passierte. Das Pferd ist seit zehn Jahren im Besitz der Familie, ist also „kein ungestümer Youngster“ und ist diesen Weg „wohl schon 3.000 Mal in seinem Leben ohne den geringsten Zwischenfall“ gegangen. „Diesmal aber war er aufgeregt, versuchte sich loszureißen, buckelte und versetzte meinem Vater einen Tritt an den Kopf“, so Holly Bearsley gegenüber dem Magazin ,Horse&Hound’.
David Stevenson verlor sofort das Bewusstsein – und hatte dennoch Glück im Unglück: Hollys Mutter – die auf dem Hof war, weil sie sich kürzlich einer Knieoperation unterzogen hatte – bemerkte das Drama und alarmierte sofort die Rettung. Die Flugambulanz war innerhalb von 10 Minuten vor Ort und handelte „absolut fantastisch“, wie Holly Bearsley bestätigt.
Ihr Vater hatte mehrere Gesichtsfrakturen erlitten – aber glücklicherweise keine Blutungen im Gehirn, wie die Scans zeigten. Mittlerweile konnte er sogar das Krankenhaus wieder verlassen und befindet sich in häuslicher Pflege – die er auch noch einige Zeit benötigen wird: Es wird sechs bis acht Wochen dauern, bis die Knochenbrüche verheilt sind – und drei bis sechs Monate, um sich von der schweren Gehirnerschütterung zu erholen, die er erlitten hat.
Für Holly Bearsley ist das Drama, das ihrem Vater widerfahren ist und das noch weitaus schlimmer hätte enden können, auch ein Auftrag, andere zu warnen: „Ich möchte allen ins Bewusstsein rufen, dass das hier kein junges oder unberechenbares Pferd gewesen ist, sondern dass Unfälle immer passieren können und die Leute einfach vorsichtig sein müssen. Es kann wirklich jeden treffen – und der Bruchteil einer Sekunde kann zu einer Tragödie führen“, so Holly Bearsley weiter.
Holly betonte, dass einige der Verletzungen vermutlich nicht so schlimm ausgefallen wären oder sogar hätten vermieden werden können, wenn ihr Vater einen Helm getragen hätte: „Er hat Brüche am Stirnknochen und an beiden Augenhöhlen, wo ihn ein Helm geschützt hätte. Er hätte zweifellos beim Führen eines jungen Pferdes einen Helm getragen – aber nicht bei einem älteren. Wir alle werden ab sofort zu jedem Zeitpunkt einen Helm aufsetzen. Ich hätte das bislang wohl auch nicht gemacht, wenn ich ein wenig ausgeritten wäre – aber jetzt werde ich es sicher tun, auch, wenn ich mich für eine Prüfung fertigmache, beim Beschlagen mithelfe oder Sattel und Zaumzeug anlege.“
Für ihren mutigen Appell erhielt sie jedenfalls viel Zustimmung – das aufwühlende Posting wurde bislang fast 300 Mal geteilt und über 160 Mal kommentiert. „Unvorhersehbare Unfälle können immer passieren – bitte seid niemals nachlässig! Bitte tragt immer einen Helm, wenn ihr beim Pferd seid!“ so Holly Bearsleys eindringlich mahnende Worte – denen man sich zweifellos nur anschließen kann!
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