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FEI ruft Veranstalter auf, alle internationalen Turniere abzusagen
14.03.2020 / News

Aufgrund der Corona-Krise musste das Weltcup-Finale Dressur und Springen Mitte April in Las Vegas abgesagt werden.
Aufgrund der Corona-Krise musste das Weltcup-Finale Dressur und Springen Mitte April in Las Vegas abgesagt werden. / Symbolfoto: Archiv/Julia Rau

Aufgrund der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung der Corona-Infektion hat die FEI gestern eindringlich empfohlen, sämtliche internationalen Reitturniere der nächsten Wochen abzusagen.

 

Hier das Statement der FEI vom 13. März 2020 im Wortlaut:

„Die Situation rund um die Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 hat sich rasant verschlechtert und der Sport ist davon weltweit betroffen. Wir als Gemeinschaft müssen unseren Beitrag leisten, um die Verbreitung dieses Virus zu begrenzen. Je früher es eingedämmt werden kann, desto eher können wir wieder zum normalen Leben und zum normalen Sport zurückkehren. Und das ist es, was jede andere Sportart nun auch tut.

Die FEI schätzt den Arbeitsaufwand und die unglaublichen Investitionen, die jeder Veranstalter in seinen Event steckt. Obwohl die FEI selbst keine FEI-Veranstaltungen organisiert, empfiehlt die FEI angesichts der zunehmenden Zahl der vom Virus betroffenen Personen und der von den nationalen Regierungen auferlegten Beschränkungen nachdrücklich, alle Veranstaltungen der nächsten vier Wochen abzusagen, bis man die Situation erneut beurteilen könne.

Die FEI und ihr Vorstand werden mit der internationalen Veranstalter-Vereinigung IEOA (International Equestrian Organizers Alliance, Anm.) zusammenarbeiten, um zu bewerten, was getan werden kann, um Ersatztermine für jene Turniere zu finden, die in diesem Zeitraum von einer Absage betroffen sind.

Wir sind uns bewusst, dass dies keine einfache Angelegenheit ist, da selbstverständlich kein einzelner Veranstalter zum Nachteil anderer bevorzugt werden kann und wir nicht wissen, wie viele Veranstaltungen betroffen sein werden und wie lange die aktuelle Situation noch andauern wird.

Wir haben beschlossen, dass Kalendergebühren für Veranstaltungen, die aufgrund von Covid-19 abgesagt werden müssen, erlassen werden. Wir bewerten auch die Auswirkungen von Absagen von Veranstaltungen auf andere Bereiche wie Ranglistenpunkte sowie auf Athleten und Pferde, welche noch die Mindestanforderungen MER (= Minimum Eligibility Requirement, Anm.) für die Olympischen oder Paralympischen Spiele und Qualifikationen für FEI-Championate erreichen müssen.

Wir können Ihnen garantieren, dass wir die Lage im Stundentakt beobachten und ständig prüfen, für welche spezifischen Situationen Handlungsbedarf besteht. Unsere Gedanken sind bei Ihnen allen und wir glauben fest daran, dass unsere Community das Richtige tun und daran arbeiten wird, sich gegenseitig in dieser Krise zu unterstützen.“

Veranstalter und Springreiter fordern Absage sämtlicher Turniere

Soweit das Statement der FEI. Noch erheblich weitreichender und radikaler ist die Forderung des Europäische Reitsportverbands EEF (European Equestrian Federation) sowie des Internationalen Springreiter-Clubs IJRC (International Jumping Riders Club): Beide Organisationen fordern eine völlige Stilllegung sämtlicher pferdesportlichen Aktivitäten in den nächsten Wochen. Wörtlich heißt es in einer Mitteilung: „Die EEF hält es für notwendig, alle reitsportlichen Wettkämpfe in allen Disziplinen von heute bis Ende April 2020 abzusagen", so die gemeinsame Erklärung des EEF-Vorsitzenden Theo Ploegmakers und des IJRC-Präsidenten Kevin Staut.

Und weiter: „Es ist eine bekannte Tatsache: Die Frage, ob ein Turnier durchgeführt wird oder nicht, ist und bleibt in der Verantwortung und Entscheidungsgewalt der jeweiligen Organisationen und folgt den politischen Vorgaben der Regierung des jeweiligen Landes. Die EEF wird die Entwicklungen rund um den Ausbruch des COVID-19-Virus weiterhin täglich überwachen und weitere Empfehlungen geben, wenn Grund dazu besteht. Die EEF geht davon aus, dass sich jeder, der in irgendeiner Weise in der Welt des Pferdesports tätig ist, seiner sozialen Verantwortung bewusst ist und diesen dringenden Ratschlägen nach Möglichkeit folgen wird.“

FEI Weltcup-Finale in Las Vegas abgesagt

Wie die FEI ebenfalls gestern (13. März 2020) bekanntgab, musste das FEI Weltcup-Finale Dressur und Springen, das von 15.–19. April 2020 in Las Vegas (Bundesstaat Nevada/USA) stattfinden sollte, aufgrund der aktuellen Corona-Krise abgesagt werden. Die Entscheidung lag „außerhalb unseres Einflussbereichs", wie FEI-Präsident Ingmar De Vos in einer Aussendung mitteilte: Man sei enttäuscht und bedaure diese Entscheidung „für die Athleten, die sich für das Finale qualifiziert haben, für den Veranstalter Las Vegas Events, den US Pferdesportverband und natürlich für unseren Top-Partner Longines", so De Vos. „Aber die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit unserer Athleten, Funktionäre und Fans muss höchste Priorität haben. Wir hoffen, dass wir diese Enttäuschung lindern können, indem wir in Zukunft zu einem wunderbaren FEI-Weltcup-Finale nach Las Vegas zurückkehren.“

Auch wenn Prognosen in turbulenten Zeiten wie diesen schwierig sind, kann man wohl mit Recht annehmen: Es wird nicht die letzte Absage eines Reitturniers bleiben. Die Krise rund um die Ausbreitung des Corona-Virus COVID-19 hat auch den Pferdesport mit voller Wucht erfasst ...

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