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Bereits 42 tote Pferde: Schwerer Ausbruch der Afrikanischen Pferdepest in Thailand
29.03.2020 / News

Die Afrikanische Pferdepest wird – ebenso wie das West-Nil-Virus – durch Stechmücken übertragen.
Die Afrikanische Pferdepest wird – ebenso wie das West-Nil-Virus – durch Stechmücken übertragen. / Symbolfoto: Archiv/Fotolia

Im Nordosten Thailands ist es zu einem Ausbruch der Afrikanischen Pferdepest gekommen, bei dem bislang mindestens 42 Pferde getötet wurden. Es ist das erste Mal, dass diese tödliche Pferdeseuche in Thailand aufgetreten ist.

 

In einem offiziellen Schreiben vom 28. März 2020 hat Dr. Metha Chanda, veterinärmedizinischer Berater des Thailändischen Pferdesport-Verbandes, den Veterinärdirektor der FEI, Göran Akerström, über den schweren Ausbruch der Afrikanischen Pferdepest im Nordosten des Landes informiert. Demnach sind im Bezirk Pak Chong insgesamt 62 Krankheitsfälle aufgetreten, 42 davon endeten tödlich. Weitere 340 Pferde seien in der Region des Ausbruchs unmittelbar gefährdet. Details zu den Todesfällen nannte Dr. Chanda nicht – es wird aber davon ausgegangen, dass diese in mehreren Ställen im Ausbruchsgebiet aufgetreten sind. Nach einem Bericht der ,Bangkok Post’ soll es sich um 42 Rennpferde gehandelt haben.

Als Sofortmaßnahme haben die Behörden eine strenge Transportsperre über die betroffenen Gebiete verhängt, sämtliche Verbringungen von Equiden in einem Radius von 150 km vom Zentrum des Ausbruchs sind untersagt. Zudem gelten strikte Hygiene-Maßnahmen, über deren Einhaltung das thailändische Landwirtschaftsministerium wacht. Pferdebesitzer sind angehalten, jeden verdächtigen Krankheits- oder Todesfall zu melden.

„Unser tiefstes Mitgefühl gilt denen, die aufgrund dieses schrecklichen Virus Pferde verloren haben. Wir beobachten die Situation genau, werden die Öffentlichkeit weiter informieren und sämtliche Richtlinien befolgen, um alle Pferde in Thailand bestmöglich zu schützen“, so Dr. Chanda abschließend. Nach seinen Angaben handelt es sich um das erste Auftreten der Afrikanischen Pferdepest in Thailand.

Die Afrikanische Pferdepest (African Horse Sickness) gilt als eine der gefürchtesten Tierseuchen weltweit. Sie betrifft sämtliche Equiden, also auch Maultiere, Esel und Zebras, am anfälligsten sind jedoch Pferde. Die Sterblichkeitsrate beträgt je nach Verlaufsform bis zu 95 %

Die Pferdepest wird durch ein RNA-Virus der Gattung Orbivirus verursacht, Überträger sind blutsaugende Insekten, insbesondere Culicoides imicola – eine Mücke aus der Familie der Gnitzen. Die Insekten nehmen das im Blut eines infizierten Tieres bereits zirkulierende Virus während des Saugaktes auf. Aus dem Magen der Insekten und nach Vermehrungszyklen in den Insekten gelangen die Viren auch in deren Speicheldrüse – und können so bei der nächsten Nahrungsaufnahme auf ein anderes Tier übertragen werden. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier findet nicht statt. Der Erreger ist besonders resistent und kann bei kühler Witterung im Freien mehrere Jahre überleben.

Die Tierseuche ist in Afrika südlich der Sahara heimisch – also in Zentral- und Südafrika und gelegentlich in Nordafrika. Ein Auftreten in Asien – wie nun in Thailand – gilt als äußerst selten, doch scheint sich das Verbreitungsgebiet der Pferdepest durch die globale Erwärmung immer weiter auszudehnen. Durch Winde können infizierte Mücken bis zu 200 Kilometer weit versetzt werden und anschließend am neuen Ort den Erreger weiterverbreiten. Auch als „blinde Passagiere“ in Fahrzeugen und Flugzeugen können sich die Insekten in andere Regionen verbreiten. In Europa waren die letzten Fälle 1987 bis 1990 in Spanien und 1989 in Portugal zu beobachten.

In Österreich, Deutschland und der Schweiz zählt die Afrikanische Pferdepest zu den anzeigenpflichtigen Tierseuchen, doch ist sie bislang in diesen Ländern noch niemals aufgetreten. Man kann nur hoffen, dass das so bleibt …

Weitere Details zur Krankheit findet man hier!

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