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Studie: Covid-19-Virusübertragung durch Sportausrüstung unwahrscheinlich
12.02.2021 / News

Selbst auf einem Sattel sind schon nach 15 Minuten keine Covid-19-Viren mehr nachweisbar, wenn die Virenkonzentration gering war.
Selbst auf einem Sattel sind schon nach 15 Minuten keine Covid-19-Viren mehr nachweisbar, wenn die Virenkonzentration gering war. / Symbolfoto: Archiv/Fotolia

Das Risiko, sich über Sportausrüstung mit dem Covid-19-Virus zu infizieren, ist äußerst gering, wie eine nun veröffentlichte britische Studie gezeigt hat. Die Forscher untersuchten, wie lange das Coronavirus auf gemeinsam genutzten Sport-Utensilien überleben kann, auch ein Sattel war darunter.


Zehn verschiedene Arten von Sportgeräten bzw. Sportutensilien wurden in zwei Testdurchgängen mit einer Lösung betropft, die klinisch relevante hohe bzw. niedrige Konzentrationen an lebendem SARS-CoV-2-Virus enthielten. Anschließend wurde von jedem Utensil – darunter ein Crickethandschuh, ein Tennisball, ein Sattel, ein Rugbyball, ein Golfball, eine Gymnastikmatte, Cricketbälle und ein Fußball – zu bestimmten Zeitpunkten (nach 1, 5, 15, 30 und 90 Minuten) eine Tupferprobe abgenommen. Die Menge an lebendem SARS-CoV-2, die zu jedem Zeitpunkt gewonnen wurde, wurde unter Verwendung von Virus-Plaque-Assays (Zellkulturen) gezählt, der Viruszerfall und die Halbwertszeit wurden für jedes untersuchte Material mit Hilfe mathematischer Berechnungsmodelle geschätzt.

Die Ergebnisse sind überaus interessant – und zeigen, dass eine Übertragung des Covid-19-Virus durch Sport-Equipment als sehr unwahrscheinlich bezeichnet werden kann: Beim Testdurchgang mit einer geringen Virus-Konzentration war bereits nach einer Minute das Virus nur noch in sieben der zehn Materialien nachweisbar. Nach fünf Minuten war es nur noch auf dem Sattel nachweisbar, und nach 15 Minuten konnten auf keinem Material Viren entdeckt werden.

Die Ergebnisse unter Verwendung der hohen Covid-19-Viruskonzentration ergaben, dass das Virus nach einer Minute noch in jedem Material mit Ausnahme des Cricket-Handschuhs nachgewiesen werden konnte, die Viruslast aller anderen Materialien jedoch deutlich verringert war. Nach 90 Minuten war nur noch der Sattel und der Rugbyball mit dem Virus infiziert, und die Menge, die wiederhergestellt werden konnte, war weitaus geringer als die Viruslast am Ausgangspunkt des Tests.

Das Resümee der Wissenschaftler: „Diese Studie zeigt, dass die SARS-CoV-2-Virenlast schon nach kurzer Zeit auf diversen Sportutensilien exponentiell reduziert wird und dass Viren auf Materialien wie Tennisbällen, einem roten Cricketball und Crickethandschuh nur schwer übertragbar sind. Angesichts dieser raschen Abnahme der Viruslast und der Tatsache, dass für die Übertragung eine signifikante Virenmenge von der jeweiligen Oberfläche auf die Schleimhäute eines anderen Individuums übertragen werden muss, ist es unwahrscheinlich, dass Sportgeräte eine Hauptursache für die Übertragung von SARS-CoV-2 sind.“

Und die Forscher ergänzen: „Diese Ergebnisse haben wichtige politische Implikationen im Zusammenhang mit der Pandemie-Bekämpfung und legen es nahe, andere Maßnahmen zur Infektionskontrolle im Sport zu ergreifen bzw. zu fördern, um das Risiko einer SARS-CoV-2-Übertragung zu verringern. Für die Hersteller von Sportgeräten sollten die Studienergebnisse ein Ansporn sein, sich intensiver mit der Frage zu beschäftigen, auf welchen Oberflächen das Virus eher oder eher nicht überlebensfähig bleibt.“

Die Studie „SARS-CoV-2 Transmission Risk from sports Equipment (STRIKE)" von Thomas Edwards, Grant A. Kay, Ghaith Aljayyoussi, Sophie I. Owen, Andy R. Harland, Nicholas S. Pierce, James D. F. Calder, Tom E. Fletcher und Emily R. Adams ist am 8. Feb. 2021 auf der Plattform Medrxiv.org erschienen und kann in englischer Originalfassung hier nachgelesen werden.

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