News 

Rubrik
Zur Übersichtzurück weiter

Holzzaun durchbrochen: Sieben Pferde sterben bei Zug-Kollision
13.12.2021 / News

Die Bahnstrecke konnte nach dem Unglück erst nach mehrstündiger Sperrung wieder freigegeben werden.
Die Bahnstrecke konnte nach dem Unglück erst nach mehrstündiger Sperrung wieder freigegeben werden. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

Am gestrigen Sonntag erfasste ein Triebwagen der ÖBB auf der Bahnstrecke von Fehring (Steiermark) in Richtung Feldbach eine Gruppe entlaufener Pferde. Insgesamt sieben Tiere kamen bei dem Vorfall ums Leben.

 

Nach Angaben der Landespolizeidirektion Steiermark ereignete sich das tragische Unglück kurz vor 22:00 Uhr auf der Bahnstrecke im Ortsteil Raabau kurz vor dem Bahnhof Feldbach. Die Polizei wurde von der ÖBB Notfallleitstelle Villach vom Unfall in Kenntnis gesetzt. Die Feuerwehren Feldbach, Gniebing, Raabau und Hatzendorf standen mit zehn Fahrzeugen und 48 Kräften unter anderem mit Wärmebildkameras und einer Drohne im Einsatz.

Die Pferde waren aus ihrer Koppel in Dörfl bei Riegersburg entkommen und trabten auf der Ostbahn zwischen Fehring und Feldbach die Schienen entlang. Der Fahrer eines ÖBB-Triebwagens erkannte in der Dunkelheit die Tiere zu spät und konnte eine Kollision nicht mehr vermeiden. Insgesamt sieben Tiere wurden vom Triebwagen erfasst, fünf waren auf der Stelle tot, zwei weitere waren so schwer verletzt, dass sie – im Einverständnis mit der Besitzerin – durch Gnadenschuss erlöst werden mussten. Bei den Tieren handelte es sich um Zucht- und Reitpferde im Wert von weit über 100.000,– Euro. Fahrgäste und auch der Lenker des Triebwagens kamen nicht zu Schaden, die Bahnstrecke wurde gegen 1:00 Uhr wieder freigegeben.

Speziell im Spätherbst gibt es eine auffallende Häufung derartiger Unglücksfälle mit entlaufenen Pferden – erst vor zehn Tagen war es etwa im oberösterreichischen Vorderweißenbach zu einer fatalen Kollission entlaufener Pferde mit einem PKW gekommen, bei der zwei Tiere ums Leben kamen (siehe unsere Meldung dazu). Die Ursachen dafür liegen in vielen Fällen in „abgegrasten Weiden in Verbindung mit ungenügender Verwahrung“, wie der gerichtlich beeidete Sachverständige Dr. Reinhard Kaun in einem Kommentar bemerkte.

Bei der aktuellen Tragödie in Fehring dürfte das jedoch nicht der Fall gewesen sein – die Pferde waren, wie die ,Kleine Zeitung’ berichtet, vorschriftsmäßig verwahrt, jedoch hatte ein Tier aus noch unbekannten Gründen den massiven Holzzaun der Koppel durchbrochen und so den Ausbruch der Gruppe ausgelöst. Es gäbe keine Hinweise auf Fremdverschulden oder ein fahrlässiges Verhalten, so die Polizei.

Kommentare

Bevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...

Weitere Artikel zu diesem Thema:

30.10.2021 - Warum brechen Pferde so oft im Herbst aus?28.10.2021 - Herbst ist Ausbruchszeit: Wichtiger Polizei-Appell an alle Pferdehalter26.09.2021 - Auf Bahngleis gelaufen: Drei Pferde von Zug erfasst und getötet
Zur Übersichtzurück weiter

 
 
ProPferd.at - Österreichs unabhängiges Pferde-Portal − Privatsphäre-Einstellungen