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Allergischer Schock: Haflingerpferde sterben nach Kriebelmücken-Attacke
14.05.2022 / News

Pferde sind den Angriffen vieler Insekten ausgesetzt – Kriebelmücken zählen dabei zu den lästigsten und gefährlichsten ...
Pferde sind den Angriffen vieler Insekten ausgesetzt – Kriebelmücken zählen dabei zu den lästigsten und gefährlichsten ... / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

In Lengmoos am Ritten in Südtirol sind zwei Haflinger nach Kriebelmückenbissen auf einer Weide verendet und mussten von der Freiwilligen Feuerwehr mit einer Seilwinde geborgen werden.

 

Der Landwirt hatte am Donnerstag (12. Mai) zwei seiner Haflingerpferde verendet unterhalb der Weide in der Nähe eines Baches aufgefunden und daraufhin die Freiwillige Feuerwehr Lengmoos/Klobenstein um Hilfe ersucht. Wie das Portal ,SüdtirolNews’ berichtet wurden, wurden die beiden Pferde von den Einsatzkräften mithilfe einer Seilwinde geborgen. Eine beigezogene Tierärztin stellte fest, dass die beiden Pferde an den Bissen von Kriebelmücken zugrunde gegangen waren – sie hatten einen allergischen Schock und in der Folge einen Kreislaufzusammenbruch erlitten.

Kriebelmücken zählen nicht nur zu den lästigsten, sondern für Pferde auch gefährlichsten Plagegeistern, da der Speichel der Insekten einen extrem starken Juckreiz auslösen und zu Schwellungen, Entzündungen und offenen Hautstellen führen kann. Die Bisse der Kriebelmücken können zudem Blutergüsse und sogar Blutvergiftungen auslösen – auch das gefürchtete Sommerekzem, das die Lebensqualität betroffener Pferde stark beeinträchtigt und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohend sein kann, wird durch Kriebelmücken verursacht.

Die Schädlinge können sich in Tümpeln und Bächen massenweise ausbreiten. Das warme Wetter begünstigt ihre Vermehrung. Die Kriebelmücke ist vor allem in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung aktiv – empfindliche Pferde sollten zu diesen Zeiten nicht auf die Weide gebracht, sondern möglichst im geschlossenen Stall verbleiben.

Kriebelmücken (Simuliidae) gehören zu den sogenannten „Poolsaugern“ und sind weltweit mit fast 2.000 Arten vertreten, davon kommen ca. 50 Arten in Deutschland vor. Kriebelmücken sind sehr kleine, blaugrau bis schwarz gefärbte, gedrungene Insekten, die maximal bis zu sechs Millimeter lang werden. Wie auch bei anderen Mückenarten saugen nur die weiblichen Kriebelmücken Blut, als Wirte kommen Säugetiere, Vögel und der Mensch infrage.

Die Kriebelmücken-Weibchen stechen nicht, sondern sie beißen: Sie zersägen mit ihren scherenförmigen Mundwerkzeugen die Haut des Wirts und saugen den durch die Wunde entstandenen kleinen Blutsee auf – wegen der Art und Weise der Blutaufnahme werden Kriebelmücken im Englischen auch „pool-feeder“ genannt. Beim Saugen sondern sie ein Speichelsekret ab, welches blutverdünnend wirkt und die Einstichstelle betäubt. Dadurch bemerken Betroffene das Jucken erst nach einiger Zeit.

Besonders gefährlich: Einzelne Bestandteile des Speichels der Kriebelmücken enthalten giftige Stoffe, die  bei Pferden – ebenso wie beim Menschen – zu einer allergischen Reaktion führen können. Im schlimmsten Fall löst ein Kriebelmückenbiss einen allergischen Schock aus – und genau das dürfte den beiden Südtiroler Haflingern zum Verhängnis geworden sein ...

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