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Fünf Islandpferde im Burgenland verstorben - Vergiftung vermutet
29.09.2022 / News

Islandpferde gelten als besonders robust und zäh und zeigen lange keine Schmerzen – weshalb die Vergiftung wohl erst sehr spät erkannt wurde, wie eine Pferdebesitzerin vermutet.
Islandpferde gelten als besonders robust und zäh und zeigen lange keine Schmerzen – weshalb die Vergiftung wohl erst sehr spät erkannt wurde, wie eine Pferdebesitzerin vermutet. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

In einem Reitstall in Horitschon sind fünf Islandpferde verstorben, nachdem sie schwere Vergiftungssymptome gezeigt hatten. Die genaue Ursache ist noch unklar, der Verdacht auf Botulismus hat sich nicht erhärtet – auch Fremdverschulden wird nicht ausgeschlossen.

 

Es ist ein Rätsel und eine „wahre Tragödie“, wie die „Kronen Zeitung“ in ihrer Online-Ausgabe berichtet: In einem Reitbetrieb in Horitschon im Mittelburgenland, in dem die Islandpferde in Offenstall-Haltung untergebracht waren, mussten mehrere Tiere nach akuten Vergiftungssymptomen in die Pferdeklinik Ebreichsdorf und die Vetmeduni Wien eingeliefert und dort tierärztlich behandelt werden – doch für fünf der insgesamt neun Pferde kam jede Hilfe zu spät, sie starben an akutem Nierenversagen. Drei weitere Tiere zeigten hingegen keinerlei Anzeichen einer Vergiftung und konnten wieder aus der Klinik entalssen werden, ein weiteres befindet sich aber noch in kritischem Zustand.

Die wahrscheinlichste Ursache für die Todesfälle dürfte eine Vergiftung sein – doch ein konkreter Auslöser konnte bisher nicht gefunden werden: Der Verdacht auf Botulismus hat sich nach ersten Überprüfungen nicht erhärtet. Derzeit wird mit Hochdruck nach weiteren möglichen Ursachen – z.B. Giftpflanzen im Heu – gesucht, doch bislang ohne konkretes Ergebnis. Auch Fremdverschulden – also eine absichtliche oder unabsichtliche Vergiftung der Pferde durch fremde Personen – könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es.

Wie dramatisch und schockierend der Fall für die Betroffenen ist, macht die Aussage der Pferdebesitzerin deutlich: „Es ist eine Tragödie – da sind zwei Stuten mit Fohlen dabei, Pferde von Kindern, wir gehen hier gerade durch die Hölle!“

Bleibt nur zu hoffen, dass die Ursache doch noch entdeckt wird – und dadurch mögliche weitere Vergiftungen verhindert werden können …

Hintergrund: Schwierige Ursachenforschung
Beispiele aus den letzten Jahren zeigen, dass die Ursachenforschung bei derartigen Vergiftungen mitunter höchst schwierig ist – und nicht in allen Fällen wird man auch fündig: So kam es im November 2019 auf dem  Islandpferdehof Heuberg in der Gemeinde Kaisten (Kanton Aargau/Schweiz) zu einer rätselhaften Todesserie, bei der insgesamt sieben Islandpferde nach akuten Vergiftungserscheinungen verstarben (siehe auch unseren Artikel dazu). Trotz intensiver Bemühungen, unzähliger Tests und Laboruntersuchungen konnte die Ursache nicht gefunden werden – auch Fremdverschulden konnte nie ganz ausgeschlossen werden. Die Betreiber ließen in der Folge mehrere Kameras durch eine Sicherheitsfirma auf ihrer Anlage installieren, um zumindest ein wenig „das Gefühl von Sicherheit" zu haben.

Die Ursachen für Vergiftungsfälle bei Pferden können mannigfaltig sein – allein ein Blick ins ProPferd-Archiv zeigt, dass es eine große Vielfalt an möglichen Auslösern gibt: von den giftigen Samen des Bergahorns, dem immer wieder Pferde zum Opfer fallen, über Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut oder die Herbstzeitlose im Heu bis hin zu unbefugter Fremdfütterung mit Eiben usw. 

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