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Sicherheit für Pferde und Menschen: Provozierte Gefahren
11.03.2023 / News

In der Artikelserie von Dr. Reinhard Kaun geht es diesmal um die Gefahren und Risiken, die im alltäglichen Umgang mit Pferden lauern und häufig – sei es aus Unwissenheit, Unachtsamkeit oder Leichtsinn – oftmals geradezu provoziert werden, wie eine Reihe von Praxisbeispielen zeigt.

 

Schwerer Reitunfall einer Anfängerin im Rahmen einer Spring-Stunde  Risikofaktoren: Gleichgewichts- und Balanceprobleme – pullendes Pferd – Sprünge in Richtung Stall
 

 

 
 

 Materialmangel beim Bügelriemen – es sollte auch immer ein Reserveloch „nach oben“  geben.
 

Materialmangel beim Bügelriemen – kausal für einen Unfall
 

 Der Mensch, der für das „zerkratzte“ Pferd die Verantwortung trägt, hält offenbar nichts von diesem Verbot und würde das tolerierte Risiko auch überschreiten.
 

 Selbst dort, wo auch Pferde „baden“ dürfen, ist höchste Vorsicht geboten. Schwimmen mit Pferden ist gefährlich und will gekonnt sein!
 

Dies ist wohl eine „Privatmitteilung“ – dennoch ist es ratsam, hier das Pferd zu führen.

 

Alles Mögliche kann (absichtlich oder unabsichtlich) über dem Weg liegen ...
 

 Der Waldbesitzer warnt – man sollte ihm glauben.

 

Szene am unmittelbaren Rande eines Dressurturniers mit mehr als 100 beteiligten Pferden – ein Kommentar ist nicht nötig!
Risikofaktoren: Zäumung, Verwahrung, Kleidung
 
 

In einigen europäischen Ländern verweigern Versicherungen bereits die Leistung, wenn keine pferdegerechte Kleidung und Ausrüstung getragen wurde.

 
 

Diese Adjustierung ist im Sattel nicht nur höchst geschmacklos, sondern für einen Ausritt (wie hier im Bild) auch sehr gefährlich.
 

Was nützen die schönsten Tafeln in der Reithalle – die Zigarettenpackung liegt bereit……….
 

 ……und das „Ergebnis“ gleich unterhalb am Boden!
 

Tote Tiere stellen durch Cadaverin und Putreszin – die Leichengifte – eine Gefahr für Pferde dar. Die tote Katze lag eine Woche lang unter dem Transporter in unmittelbarer Nähe der Stallungen eines Ausbildungsbetriebes.
 

 Pferde verabscheuen Leichengeruch zutiefst – ein häufiger Grund, warum sie gewisse „Ecken“ und „Wege“ scheinbar grundlos – ja panisch- meiden. Das Einschläfern in Reithallen, auf Reitplätzen oder Weiden sollte man deshalb unbedingt vermeiden.

 
 

 Vorhersehbares Fütterungsrisiko: Verschwitzte Sattelunterlagen verursachen Schimmelbildung, verdorbene Heu- und Strohballen müssen verbrannt werden.

 
 

 Aus unerfindlichen Gründen wird gerade bei Kindern gespart, wenn es um gute Ausrüstung geht – nur eine Handvoll alter „Einheitshelme“ stehen in nicht wenigen Betrieben zur Verfügung – es verwirklicht sich der Weisheit: Ein schlecht passender Helm verursacht die Verletzungen, vor denen er schützen sollte.
 

……dass hier die Bügelriemen nicht passen, ist evident…..
 

…..aber das ist auch keine (gute und korrekte) Lösung.

 
 

 Auf jedem Gespann müssen (FEI)/sollten Beifahrer sein – ob Groom, Lady-Groom oder Gentleman- Groom ist unerheblich – aus Sicherheitsgründen entscheidend ist aber pferdegerechte Kleidung!
 

Die Dame im Besitze dieser schlanken Fessel war „Beifahrerin“ anlässlich einer Parade – und nicht, wie man annehmen könnte, als Bock-Dame neben dem Fahrer – im Fond saßen nämlich  „unbedarfte“ Ehrengäste.

 

(Quelle: ein Freizeitpark in Norddeutschland, dessen Namen der Autor vergessen hat.)
 
Jede Person, die mit Pferden umgeht und/oder Pferdesport betreibt, muss ihre persönlichen Grenzen für toleriertes Risiko selber und individuell definieren – entscheidend ist dabei die Frage, ob diese Entscheidung im Schadensfalle auch vor Gericht vertreten und bewiesen werden kann.
 
 17.02.2023


ZUR SERIE:Sicherheit für Pferde und Menschen“ ist eine Artikelserie von Dr. Reinhard Kaun, die in unregelmäßiger Folge auf PRO PFERD erscheinen wird und zum Sammeln gedacht ist. Die fachliche Basis stellt die im Jahre 2014 ins Leben gerufene Ausbildung zum „Sicherheitsexperten Pferd“  (Equine Awareness Manager) dar.
 
ZUM AUTOR: Dr. Reinhard Kaun ist Tierarzt seit 1969 und ständig beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, der im Laufe seiner 33-jährigen Tätigkeit als Gerichtsgutachter mehr als tausend Gutachten erstattet  hat. Neben vielen Qualifikationen im Pferdesport (z.B. FEI-Tierarzt, Turnier- und Materialrichter, FEI-Steward, Dopingbeauftragter)  war er  als Fachtierarzt für Pferdeheilkunde und Fachtierarzt für Physikalische Therapie und Rehabilitationsmedizin tätig.

HINWEIS: Sämtliche Quellennachweise sind bei Bedarf beim Autor abrufbar. Sollte an einem Quellennachweis ein Zweifel bestehen, so ist der Autor unter www.pferd.co.at zu kontaktieren.

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