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Fiakerpferd in Wien bricht zusammen und stirbt
20.03.2024 / News

Die Fiaker in Wien stehen seit Jahren unter Kritik – der aktuelle Vorfall wird sie jedenfalls nicht kleiner werden lassen ...
Die Fiaker in Wien stehen seit Jahren unter Kritik – der aktuelle Vorfall wird sie jedenfalls nicht kleiner werden lassen ... / Symbolfoto: Archiv/Fotolia

Das Wiener Veterinäramt geht von einem „plötzlichen Herztod“ aus und wird keine Obduktion des Tieres anordnen. Experten sehen diese Vorgangsweise durchaus kritisch.

 

Es waren dramatische Szenen, die sich heute Vormittag auf der Rinnböckstraße im 11. Wiener Gemeindebezirk abgespielt haben: Mitten auf der Straße ist ein Fiakerpferd plötzlich zusammengebrochen und noch an Ort und Stelle verstorben, so ein Bericht der ,Kronen Zeitung’. Passanten sollen noch versucht haben, dem Pferd zu helfen und holten Wasser – doch alle Bemühungen um das Tier blieben am Ende vergebens.

Beim zuständigen Veterinäramt der Stadt Wien (MA 60) gehe man von einem „plötzlichen Herztod“ des Tieres aus, wie es weiter heißt, eine Obduktion sehe man daher nicht als notwendig an. Das Pferd sei in der Früh noch gesundheitlich völlig unauffällig gewesen.

Der tragische Vorfall ist – wie zu erwarten war – natürlich Wasser auf die Mühlen all derer, die dem Fiakerwesen generell ablehnend gegenüberstehen und am liebsten ein Verbot der Fuhrwerke in Wien erwirken möchten. Dies wird auch anhand der bislang vorliegenden Leserreaktionen deutlich. Ins gleiche Horn stößt – wie ebenfalls erwartbar war – auch die Tierschutzorganisation ,Vier Pfoten’ die seit Jahren eine Abschaffung des Traditionsgewerbe verlangt und immer wieder mit öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen auffällt.

Die Entscheidung des Veterinäramts, von einer Obduktion abzusehen, wird von manchen Experten auch durchaus kritisch gesehen. Zu ihnen gehört auch der Tierarzt und gerichtlich beeidete Sachverständigen Dr. Reinhard Kaun, der darauf hinweist, dass dieser Vorfall für manche einen willkommenen Anlass bietet, „das Fiakerwesen an sich wieder in Frage zu stellen und es wird ein breiter Tummelplatz für Todesursachen geboten, vorliegend „vermutet“ man einen Herzinfarkt – eine eher sehr seltene Todesursache bei Pferden – noch dazu bei  moderaten Umgebungstemperaturen. Ich rate deshalb dringend, die Leiche einer Obduktion zuzuführen, die genaue Todesursache feststellen zu lassen, um unsinnigen Spekulationen vorzugreifen.“

Diese Gelegenheit hat das Veterinäramt aber – sofern die Entscheidung nicht nochmals revidiert wird – verpasst, und das dürfte den vielkritisierten Wiener Fiakern nicht wirklich helfen …

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