Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 4 17.05.2024 / Blogs
Judith Oberngruber arbeitet seit 35 Jahren mit Pferden. / Foto: Valerie Oberreiter
Judith Oberngruber ist Trainerin, geprüfte Übungsleiterin Reiten mit mehr als 35 Jahren Pferde-Erfahrung und Expertin für Trauma- und Krisenbewältigung. Sie entwickelte die Methode der Selbst-Aktivierung, um Probleme bzw. negative Verhaltensmuster durch neue, positive zu ersetzen. In ihren Workshops setzt sie auch ihre Pferde als Co-Trainer ein, um Vertrauen zu schaffen, Unbewusstes sichtbar zu machen und individuelle Stärken zu fördern.
Generell haben Pferde Freude daran, sich zu bewegen. Das ändert sich jedoch, sobald ihnen etwas weh tut. Mit Schmerzen im Rücken oder im Maul, weil ständig jemand daran herumzieht (ab-lockert!), verliert so manches eigentlich willige Pferd die Lust daran, überhaupt noch einen Fuß vor den anderen zu setzten – oder wird sogar widersetzlich.
Leider passiert es auch mir immer wieder, dass ich zu viel Druck ausübe oder den unteren Rücken anspanne. Das Feedback des Pferdes kommt umgehend. Es geht weniger freudig vorwärts oder lässt sich nicht fallen und spannt seinerseits den Rücken an. Daran „arbeite“ ich in jeder Einheit aufs Neue. Zu starr, zu steif, zu fest (Hand), klemmende Schenkel und Knie oder zu langsam in der Bewegung, all das behindert das Pferd. Sein Rücken kann nicht schwingen – und statt leicht wird alles verkrampft.
Noch einmal zurück an den Anfang: Ob man bei Pferden von Motivation ausgehen kann, weiß ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass sich meine Pferde freuen, wenn ich mit ihnen in die Halle oder auf den Platz gehe. Wie merke ich das, werdet ihr fragen?
Sie gehen freudig neben mir her. Ich muss sie nicht hinter mir herziehen. Sie machen ein freundliches Gesicht, mit aufgestellten Ohren und aufmerksamem Blick. Der Schweif pendelt locker hin und her.
Beim Reiten gilt dasselbe, nur kommt noch ein schwingender Gang mit einem Körper in Eigenbalance hinzu. Wenn wir sie lassen, gehen Pferde gerne vorwärts. Vor allem Privatpferde, die ohnedies viel zu lange in ihren Boxen verbringen müssen. Der natürliche Vorwärtsdrang des Pferdes sollte genutzt werden und mit Impulsen der Wade die Hinterbeine dazu angeregt werden, kräftiger abzufußen und dadurch erhabener zu werden, mehr Last aufzunehmen und sich zu tragen. (Aber bitte alle Impulse nur ein, zwei Mal geben und nicht bei jedem Schritt, sonst stumpft jedes Pferd ab.)
Wie viele andere, lobe ich meine Pferde sehr häufig mit der Stimme. Ein „brav“ oder ein kurzes Kraulen am Widerrist sind immer drin. Aber ich habe gelesen, dass ein „alter Meister“ meinte, es wäre genug Belohnung, wenn er den Ringfinger öffnen würde, um dem Pferd zu signalisieren, dass es etwas gut gemacht hat.
Natürlich habe ich es ausprobiert. Siehe da! Wenn mein Pferd etwas gut gemacht hatte, und ich dachte in diesem Moment daran, in der Hand weich zu werden, bzw. den Ringfinger zu öffnen, bekam ich den Eindruck, dass es mich verstand und es als ein „gut gemacht“ interpretiert hat. Was mich dazu geführt hat, viel häufiger kurz überzustreichen und noch viel mehr auf diese Weise zu loben. Pferde sind so sensibel und einfach wunderbare Geschöpfe!
Pferde wollen uns gefallen. Es macht unseren Pferden Freude, wenn ihr Reiter glücklich ist, wenn wir auf ihnen sitzen und strahlen, dann strahlen sie mit!
Mein Tipp:
Überlegt euch doch was euch und euer Pferd zum Strahlen bringt? Jedes Pferd hat etwas, das es gut kann, bei dem es sich leichttut. Vielleicht schließt ihr die nächsten Einheiten genau damit ab? Dann habt ihr die Möglichkeit euch zu freuen und euer Pferd überschwänglich zu loben.
In Wirklichkeit braucht es keine Worte, wenn euer Herz vor Freude aufgeht. Denn eure Lieblinge werden es auf jeden Fall fühlen können!
Viel Freude beim Loben
wünscht eure
Judy
www.emotion-works.at
www.freudepferd.at
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Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 3 23.04.2024 / Blogs
Judith Oberngruber und Clarcoon im Parcours. / Foto: privat
Judith Oberngruber ist Trainerin, geprüfte Übungsleiterin Reiten mit mehr als 35 Jahren Pferde-Erfahrung und Expertin für Trauma- und Krisenbewältigung. Sie entwickelte die Methode der Selbst-Aktivierung, um Probleme bzw. negative Verhaltensmuster durch neue, positive zu ersetzen. In ihren Workshops setzt sie auch ihre Pferde als Co-Trainer ein, um Vertrauen zu schaffen, Unbewusstes sichtbar zu machen und individuelle Stärken zu fördern.
In meinen letzten beiden Artikeln habe ich von konkreten Entwicklungen bei meinen Pferden berichtet, die mir wirklich Freude gemacht haben. Beide Male waren es Grundprobleme, die es zu lösen galt. Nun war ich am überlegen: Was macht mir Freude, nachdem wir diese Themen erfolgreich lösen konnten? Es sind keine neuen Lektionen, keine eindrucksvolle Trabverstärkung oder fliegende Wechsel, nein. Wirklich Freude macht all das, wenn es mit Leichtigkeit geschieht!
Damit meine ich nicht, dass das Pferd alles von selbst macht. Weil es weiß, dass auf der kurzen Diagonalen ein Wechsel kommt, braucht es kein Zutun von mir, damit mein Pferd umspringt. Oder, dass ich, ohne einen Tropfen Schweiß vergossen zu haben, nach der Einheit aus dem Sattel steige. Keineswegs, denn wie kann ich meinen Partner unter mir gut unterstützen, wenn ich mich nicht entsprechend anstrenge?
In Wirklichkeit ist es für mich als Amateur einfach schon herausfordernd, eine ganze Einheit hindurch die Körperspannung zu halten. Abgesehen von der Konzentration auf die Reaktionen meines Pferdes, braucht es auch Muskelkraft und Energie für die Stabilität mit gleichzeitiger Flexibilität. Zumindest für mich ist das so.
Wirklich Freude macht es mir, wenn mein Partner Pferd so aufmerksam zuhört, dass nur der kleinste Hinweis von mir dazu führt, dass es meine „Wünsche“ so gut wie es geht, auf dem Ausbildungsniveau, wo es sich gerade befindet, ohne Zögern umsetzt. Nicht mehr und nicht weniger. Es nimmt nichts vorweg und es lässt sich nicht ein zweites Mal bitten. Auch, wenn gerade das nicht leicht ist, aber sich leicht anfühlt, dann bekomme ich eine Idee von Gleichklang, Harmonie und eben Leichtigkeit.
Ein gutes Beispiel dafür sind Übergänge, vor allem von einer höheren Gangart in eine niederere. Mein Pferd galoppiert raumgreifend, verkürzt die Galoppsprünge aufgrund meiner Gewichtshilfe, nimmt den treibenden Schenkel an, bringt die Hinterhand unter den Körper und gleitet bei meinem Ausatmen in den Trab. Ohne Stocken, schwungvoll mit schwingendem Rücken und gespitzten Ohren setzt es den Weg in der neuen Gangart fort und wartet darauf, was als nächstes kommt. Ach, ich liebe es, wenn unsere Kommunikation so „leicht“ funktioniert.
Allerdings ist genau das, nämlich, dass es leicht aussieht – bzw. man wenig bis gar nichts sieht – sehr schwer zu erarbeiten. Immer wieder sieht man heftigere Einwirkungen. Natürlich sollte der Weg immer von stärkerer zu feinerer Einwirkung sein. Aber manchmal sind Pferde abgelenkt oder de-sensibilisiert. Dann wird es nicht zuhören, wenn eine feine Hilfe kommt. Aber der Anspruch muss immer dahin sein, sich zu hinterfragen, was muss ich tun, damit mich mein Pferd versteht. Manchmal ist gerade bei Pferden, die verlernt haben, auf feine Hinweise überhaupt zu reagieren, wichtig die Waffen zu entschärfen. Ohne Trense oder auch mit ganz langen Zügeln zu reiten. Im leichten Sitz einfach mal vorwärts zu galoppieren, um die Freude an der Bewegung wiederzufinden. Es kann auch helfen, statt tagtäglich Lektionen zu üben, einfach mal spielerisch Pylonen zu umkurven. Balken, Cavaletti und vieles mehr können uns dabei unterstützen das Pferd wieder am Tun zu interessieren.
In jedem Fall, wenn etwas nicht klappt, so weiterzumachen wie bisher, bringt nur Kampf und Frustration beim Pferd ebenso wie beim Reiter.
Mein Tipp zu mehr Leichtigkeit:
Lasst euch doch einmal filmen und betrachtet das Gesamtbild. Wo sieht es krampfig aus und was könnte ich ändern, um zu feinerer Einwirkung und mehr Leichtigkeit zu kommen?
Ich hatte immer irgendwie verkrampfte Schultern und ich federte (wackelte) in der Mittelposition zu viel. Hier half mir die Vorstellung mit dem Oberkörper immer eine Nuance in Bewegungsrichtung zu federn, dabei die Schultern fallen zu lassen und die Hände mit abgewinkelten Ellenbogen vor mir tragen, bzw. ebenfalls leicht in Richtung Pferdemaul zu federn. Seitdem ist meine Hand stabiler und meine Schulterpartie nach dem Reiten deutlich entspannter.
Viel Freude mit euren Lieblingen beim Genießen der Leichigkeit
wünscht eure
Judy
www.emotion-works.at
www.freudepferd.at
20.03.2024 - Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 2
Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 2 20.03.2024 / Blogs
Judith Oberngruber arbeitet seit 35 Jahren mit Pferden. / Foto: Valerie Oberreiter
Judith Oberngruber ist Trainerin, geprüfte Übungsleiterin Reiten mit mehr als 35 Jahren Pferde-Erfahrung und Expertin für Trauma- und Krisenbewältigung. Sie entwickelte die Methode der Selbst-Aktivierung, um Probleme bzw. negative Verhaltensmuster durch neue, positive zu ersetzen. In ihren Workshops setzt sie auch ihre Pferde als Co-Trainer ein, um Vertrauen zu schaffen, Unbewusstes sichtbar zu machen und individuelle Stärken zu fördern.
Ich bin eine Wiedereinsteigerin. Sprich, ich bin in jungen Jahren in allen Disziplinen bis Klasse M geritten. Dann bekam ich einen Sohn und setzte für 20 Jahre (bis auf kleine Unterbrechungen auf Pferden von Freundinnen) aus. Als ich nach längerer Suche meine süße Französin aus dem Gestüt Obora´s fand, war ich mega happy und tat mich echt schwer wieder hinein zu finden. Zum einen ritt ich damals rein instinktiv und meine Muskeln bzw. mein ganzer Körper reagierte nicht mehr so wie damals. Ich war auch viel zu langsam mit meinen Reaktionen und bin es heute auch noch oft. Zum anderen sind die Pferde von heute viel feiner und mehr auf Leistung gezüchtet.
Meine Stute hat enormes Springvermögen, gute Gänge und wird enorm empfindsam, wenn sie warm geworden ist. Sie ist leicht überbaut und macht sich im hinteren Rücken-Becken-Bereich rasch fest. Ellis (er-)trug mich durch meinen Neuanfang, steckte gerne fest, vor allem im Galopp, und lief dann vor dem Druck davon, den ich ihr machte. Zur Ausheilung einer Sehnenverletzung bekam sie ein Jahr Auszeit in der Herde auf einer riesigen Weide im Offenstall.
Als ich sie zurückholte, hatte meine reiterliche Neuorientierung bereits begonnen. Aber es dauerte noch eine ganze Ewigkeit, bis ich es halbwegs schaffte, ihren Rücken zu entlasten. Parallel dazu begann ich ihren hinteren Rücken und ihr Becken zu mobilisieren und zu gymnastizieren. Viel Schenkelweichen, Schulterherein, Renvers und Travers schon in der Aufwärmphase im Schritt. Ich half ihr zu verstehen, dass es Sinn macht, das Becken zu kippen, die Hanken abzuwinkeln und mehr Last mit der Hinterhand aufzunehmen. Mein Part war es jeglichen Druck herauszunehmen und in die Leichtigkeit zu gehen. Reiten wie einen Tanz zu verstehen. Genauso meinen unteren Rücken und mein Becken zu lösen, wie ich es mir von meiner Ellis wünschte. Meine Hand musste feiner werden, bzw. schneller ganz kurz nachgeben, damit sie keine Chance hatte sich eine Stütze durch meine Hand zu holen.
Ich entschuldige mich jetzt schon dafür, was jetzt kommt. Schwärmerei für meine Süße! Ihr Schritt ist wunderbar schreitend, die Kurzkehrt gelingen wie auf einem Teller. Sie reagiert wunderbar auf Gewichtshilfen und meine Impulse durch den Schenkel. Die Paraden und Übergänge funktionieren zumeist durch ein Aufrichten und einem kurzen Impuls mit den Knien. Der Galopp wird immer raumgreifender (das Kratzige ist weg) und sie lässt sich bereits nach einer Runde fallen und beginnt durch den Körper zu schwingen. Immer öfter nimmt sie mich auch bei den Verstärkungen gut mit – das ist überhaupt der Wahnsinn und macht mir eine irre Freude!
Im Moment arbeite ich an den fliegenden Wechseln – wie so oft mache ich zu viel und schaffe es nicht immer, ihr linkes Hinterbein beim Wechsel nach rechts ausreichend zu aktivieren. Aber beim letzten Dressur-Training ist uns auf beiden Händen ein wunderbarer, gerade gesprungener Wechsel gelungen! Könntet ihr jetzt mein Lächeln sehen…
Gerade habe ich die Bedeutung der freien Schulter verstanden. Gerade bei einem Pferd, das durch einen körperlichen Nachteil zu viel auf der Vorhand ist, muss die innere Schulter immer frei beweglich bleiben. Wenn ich auf meine innere Hand achten, in der Wendung leicht vor gehe oder in den Seitengängen sogar leicht in Bewegungsrichtung, nimmt sie das super an und der Schwung bleibt erhalten. Es ist ein tolles Gefühl!
Und ich freu mich über alles, das meiner Süßen hilft, sich ebenfalls gut zu fühlen und sich besser zu entfalten!
Ein Tipp an euch:
„Was macht euer Miteinander leichter? Wo ist weniger mehr? Weniger Einwirkung mit der Hand, weniger/kürzerer Schenkeldruck, weniger Druck im Rücken,…“
Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Leichtigkeit in den Traversalen, mehr Kadenz und einfach Freude an weiteren Entwicklungen bei mir und Ellis!
Ganz viel Freude bei eurer weiteren gemeinsamen Entwicklung
wünscht
Eure Judy
www.emotion-works.at
www.freudepferd.at
20.02.2024 - Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 1
Judiths Blog: Was mit Pferden wirklich Freude macht, Teil 1 20.02.2024 / Blogs
Judith Oberngruber arbeitet seit 35 Jahren mit Pferden. / Foto: Valerie Oberreiter
Judith Oberngruber ist Trainerin, geprüfte Übungsleiterin Reiten mit mehr als 35 Jahren Pferde-Erfahrung und Expertin für Trauma- und Krisenbewältigung. Sie entwickelte die Methode der Selbst-Aktivierung, um Probleme bzw. negative Verhaltensmuster durch neue, positive zu ersetzen. In ihren Workshops setzt sie auch ihre Pferde als Co-Trainer ein, um Vertrauen zu schaffen, Unbewusstes sichtbar zu machen und individuelle Stärken zu fördern.
Sind es die zahlreichen Turniererfolge, die uns die wirkliche Freude am Reiten und am Zusammensein mit unserem Partner Pferd bringen? Wahrscheinlich nicht. Nur wenigen ist es vergönnt in der heutigen Turnierszene eine Platzierung zu ergattern. Pferde mit unglaublichen Gängen und Profireiter, die ihre Verkaufspferde vorstellen und grundsätzlich vor den „Normalos“ am Podest landen und immer weiter steigende Kosten, machen diese Freuden eher zu seltenen Erlebnissen. Was ist es, dass mir Freude macht und mich dazu bringt, Stunden im Stall zu verbringen?
Von der Freude, mit der mich meine Pferde begrüßen, wenn sie mich sehen oder wenn sie mir auf der Koppel entgegenkommen, abgesehen, ist es die stete Entwicklung.
Ich blicke zurück auf die Anfänge mit meinem Riesenbaby. Für diejenigen, die erst jetzt auf meinen Blog gekommen sind, eine kurze Schilderung. Clarcoon kam im Alter von 5 Jahren zu mir. Groß, lang, langbeinig stolperte er durch die Gegend. Spätestes im 2. In-Out spielte er Mikado mit den Stangen, weil er nicht wusste, wo er mit seinen Beinen hinsollte. Dabei wollte er immer alles gut machen. Total bemüht lernte er stetig dazu. Allerdings wollte ich schon fast aufgeben, weil ich das Gefühl hatte, nicht weiterzukommen. Seine Bewegung war mir zu groß, meine Einwirkung mit der Hand für Clarcoon zu viel. Er verkroch sich, ging nicht mehr vorwärts und wich dem Druck aus, indem er die Zunge aus dem Maul hängen ließ. Mit festgehaltenem Rücken und ohne Balance hatte sich ein Teufelskreis entwickelt.
Auf der Suche nach einer Lösung, bekam ich verschiedene Hinweise und Hilfe. Ich begann mich mit meinem Sitz zu beschäftigen und meine Reitweise komplett umzustellen. Mit jeder Entwicklung, die ich machte, konnte auch mein Schimmelchen sich entfalten.
Wenn ich ihn jetzt am Halfter an der Longe um mich traben sehe, „geschlossen“, in Selbsthaltung mit langer Oberlinie und schwingendem Rücken im Takt, mit den Hinterfüssen über die Hufspuren der Vorderfüße tritt und dann auch noch feinen Schaum an den Lippen hat, bringt mich das nicht nur zum Schwärmen, sondern macht es mir echte Freude.
Das Gefühl im Sattel ist ebenfalls ein Traum. Vom stolpernden, schwankenden Riesenbaby hat er sich nach 4 Jahren – gesunde Entwicklung braucht Zeit - zum Musterschüler gewandelt. Er kann sich setzen, tragen und die Übergänge verlaufen fließend ohne, dass er auf die Vorhand kippt. Seine Bewegungen bekommen sogar schon so etwas wie Kadenz und ich liebe ihn, meinen Riesen.
Ich hoffe, ihr habt ein Bild bekommen.
Aber neben der Freude, die ich empfinde, ist die wichtigste Erkenntnis, die ich gewonnen habe, dass immer ICH mich verändern und dazu lernen muss, wenn ich mein Pferd entsprechend fördern möchte. Meine Balance, meine klare Einwirkung sind unbedingte Voraussetzung dafür, dass mein Pferd mich versteht!
Wenn es dann funktioniert, ist es der Erfolg der Entwicklung, der wirklich Freude macht!
Ein Tipp an euch: „Überlegt euch, was ihr von eurem Pferd möchtet, was es entwickeln soll, und was ihr dazu beitragen könnt!“
Meinem Schimmel fehlte Balance, deshalb war es meine primäre Aufgabe, selbst in die Balance zu kommen und ihm dadurch Stabilität zu geben. So konnte auch er seine Eigenbalance finden.
Bei einem Blick zurück, könnt sicher auch ihr erkennen, wie ihr euch entwickelt habt – und Freude daran empfinden.
Ganz viel Freude mit euren Pferden
wünscht eure Judy
www.emotion-works.at
www.freudepferd.at
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