News 

Rubrik
Zur Übersichtzurück weiter

Tierärzte warnen vor giftigen Samen und Sprösslingen des Bergahorns
18.10.2024 / News

Die Samen und Sprösslinge des Bergahorns können die Vergiftung durch das Toxin Hypoglyin A (HGA), die meist tödlich verläuft, bei Pferden auslösen.
Die Samen und Sprösslinge des Bergahorns können die Vergiftung durch das Toxin Hypoglyin A (HGA), die meist tödlich verläuft, bei Pferden auslösen. / Symbolfoto: BEVA

Britische Tierärzte weisen eindringlich daraufhin, dass jetzt – da noch Blätter an den Bäumen hängen – der richtige Zeitpunkt ist, um Bergahorne zuverlässig zu erkennen und das Vergiftungsrisiko durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren.


Die Britische Tierärztliche Vereinigung (British Equine Veterinary Association = BEVA) erinnert in einer Aussendung Pferdebesitzer daran, ihre Tiere von Bergahorn-Bäumen fernzuhalten, da deren Samen und Sprößlinge eine tödliche Weidekrankheit, die als ,atypische Myopathie' bekannt ist, verursachen können.

„Jetzt, da die Blätter noch an den Bäumen hängen, ist es an der Zeit, Bergahorne in der Nähe der Weiden ihrer Pferde zu identifizieren und das zukünftige Risiko abzuschätzen“, so Lucy Grieve von BEVA. „Sobald die Blätter anfangen, sich zu verfärben und dann abfallen, wird es viel schwieriger, Bergahorne zu erkennen.“

Die Samen (Masten oder Helikopter) und Sprößlinge des Bergahorns (Acer pseudoplatanus) enthalten das Toxin Hypoglycin A (HGA) in mitunter hohen Konzentrationen (besonders in den Sprößlingen). Es ist dieses Toxin, das die Energieproduktion in den Muskelzellen verlangsamt oder stoppt. Wenn Pferde die HGA-haltigen Samen oder Sprösslinge fressen – sei es aus Versehen oder weil ihnen andere Futtermöglichkeiten fehlen – erleiden einige Pferde schwere und oft tödliche Muskelschäden, die als atypische Myopathie bezeichnet werden.

Starke Winde können dazu führen, dass die Samen vom Baum weggetragen werden und beträchtliche Entfernungen zurücklegen können. Idealerweise sollten Pferde davon abgehalten werden, in der Nähe von Bergahorn-Bäumen zu grasen. Wenn es jedoch keine andere Möglichkeit gibt, hilft zusätzliches Futter auf dem Feld, sie zu beschäftigen und zu verhindern, dass sie Samen fressen. Es ist unbedingt erforderlich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Pferde, die Zugang zu Platanensamen haben, Anzeichen einer Krankheit zeigen.

Zu den Symptomen gehören u.a.:
– allgemeine Schwäche: Betroffene Pferde haben Probleme beim Gehen, Stehen und Atmen
– viele Pferde entwickeln Herzprobleme
– Pferde wirken deprimiert und hängen mit dem Kopf tief
– Muskelzittern
– Anzeichen einer Kolik – aber oft haben sie noch Appetit
– brauner oder dunkelroter Urin
– schwer betroffene Pferde können nicht stehen

Eine sofortige tierärztliche Versorgung ist unerlässlich, da 75 % der betroffenen Pferde sterben.

Risiko reduzieren

Um atypischer Myopathie vorzubeugen, rät sie, das Risiko durch eine Reihe von Maßnahmen zu reduzieren:
– Bergahorne in der Nähe von Feldern identifizieren und das Risiko beurteilen, bevor die Blätter fallen. Auch benachbarte Grundstücke untersuchen, da die Helikopter-Samen bis zu 200 m weit ,reisen' können.
– Samen einsammeln oder Pferde mithilfe von Elektrozäunen oder Stallungen von betroffenen Arealen fernhalten.
– zusätzliches Futter bereitstellen, um die Aufnahme von Samen zu verhindern.
– amenbeladene Bäume nicht fällen, da dies die Kontamination verschlimmern kann.
– ferde sorgfältig überwachen, auch nachdem sie von der betroffenen Weide weggebracht wurden, da die Krankheit bis zu vier Tage nach der Exposition auftreten kann.

Kommentare

Bevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...

Weitere Artikel zu diesem Thema:

26.02.2020 - Tödliche Weidekrankheit: So kann man das Risiko für seine Pferde senken03.06.2019 - Tödliche Weidekrankheit bei Pferden: Auch Heu, Silage und Regenwasser enthalten das Gift27.10.2018 - Tod durch Ahornsamen: 15 Pferde in Salzburg an Weidemyopathie gestorben
Zur Übersichtzurück weiter

 
 
ProPferd.at - Österreichs unabhängiges Pferde-Portal − Privatsphäre-Einstellungen