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2. Ennstaler Pferdeforum an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
01.11.2024 / News

Herausragende Pferde und hochkarätige Vorträge kennzeichneten das 2. Ennstaler Pferdeforum.
Herausragende Pferde und hochkarätige Vorträge kennzeichneten das 2. Ennstaler Pferdeforum. / Foto: HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Am 11. Oktober fand an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein das 2. Ennstaler Pferdeforum mit den Schwerpunkten „Säumen“ sowie der „Pferdezucht im Alpenraum“ statt – mit über 100 TeilnehmerInnen, Aktiven und Ausstellern aus dem gesamten Bundesgebiet.

 

Das Ennstaler Pferdeforum wurde 2023 in Kooperation mit der Pferdekraft Austria, dem Landespferdezuchtverband sowie der Landwirtschaftskammer Steiermark und den Ländlichen Reitern und Fahrern Österreich gegründet. Es dient der Wissensvermittlung in der ländlichen Pferdehaltung und –zucht und wird als Fortbildungsveranstaltung für Lehre und Beratung im Agrarbereich sowie des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes gewürdigt. Relevante Themen werden aufgegriffen und in praktischen Fachbeiträgen behandelt, wobei vor allem das Brauchtum und die Bedeutung der ländlichen Regionen als Schnittstelle zwischen traditionellem Wissen und aktuellen Fachinformationen zentrale Inhalte sind.

Am 11. Oktober 2024 fand das zweite Forum mit den Schwerpunkten ,Säumen' sowie der ,Pferdezucht im Alpenraum' in der steirischen Gemeinde Irdning-Donnersbachtal statt. Der Veranstaltungsauftakt fand in den Räumlichkeiten des Schloss Gumpenstein perfekte Bedingungen für die über 100 Teilnehmer:innen, Aktiven und Aussteller aus dem gesamten Bundesgebiet.

Nach einer Begrüßung durch den mit der Pferdewirtschaft eng verbundenen Bürgermeister Herbert Gugganig hielt Paul Kendlbacher, Präsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich in seiner Ansprache die Bedeutung des Pferdes als Arbeitstier bis hin zu heutigen Verwendungszwecken fest. Da die Historikerin MMag. Gertrud Grilz-Seger der Veranstaltung aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung leider nicht als Referentin zur Verfügung stand, übernahm diesen Part Irene Mösenbacher vom Haus Raumberg-Gumpenstein, welche die Historie des Saumhandels mit Verweis auf regionale Besonderheiten wie den Saumweg am erst spät befahrbaren Sölkpass skizzierte. Unterstützung erhielt sie hierbei von dem im Publikum befindlichen Saumexperten Albert Schweizer als Netzwerkzentrale der Säumerfreunde in Bayern, Schweiz, Südtirol und Österreich, welcher spontan seinen großen Wissensschatz mit den Anwesenden teilte.

Der aus der Pferdeszene nicht wegzudenkende Walter Werni zeigte in einem mitreißenden Vortrag mit hoher Fachexpertise den hohen Stellenwert korrekter Exterieurausprägungen von in der Zucht befindlichen Hengsten und Stuten, gab Empfehlungen im Hinblick auf Anpaarungsentscheidungen und verwies immer wieder auf die Funktionalität von Pferden in vielfältigen Einsatzbereichen. Zuletzt entscheidet das Interieur, ob heutige Gebrauchspferde willig für den jeweiligen Verwendungszweck als Reit-, Fahr- oder Arbeitspferd und somit geeignet sind.

Hochkarätige Zuchtschau
Bei gnädigen Wetterbedingungen folgte ein Wechsel in das Außengelände der Forschungsanstalt. Es folgte bei fachlich bester Kommentierung durch Walter Werni eine aus bedeutendsten und besten Mutterlinien bestehende Zuchtschau des Bezirkes Liezen, welche Züchter und Besitzer Peter Neuper aus Bad Mitterndorf mit seiner in 2016 geborenen Noriker-Rappstute Evita (1. Landesreservesiegerin Landeselitestutenschau 2019 in Laintal sowie 2. Gruppenrang anlässlich der Bundesschau 2020 der Mutterstuten und Schauklasse 1b) aus der Edelweiß nach Franz Elmar XIII gezogen, eröffnete. Auf Initiative von Heinz Hutegger folgte nicht nur die Präsentation der Stammstute seiner Haflingerzucht, sondern eine höchst interessante Nachzuchtschau. Tochter Sarah Hutegger aus Rohrmoos/Schladming führte die 2003 geborene Stute Paris (Züchter Johann Stocker, Ramsau) aus der VPr. Prinzessin nach Wilderich vor. Zahlreiche erfolgreiche Nachkommen dekorieren diese Stute, welche als 2. Reservesiegerin der Landeselitestutenschau anlässlich der Bundesschau 2007 Schauklasse 1b bei den Galtstuten erreichte und 2008 mit Padolina die Bundeschampionesse der Stutfohlen stellte. Ihr folgte ihre in Zucht und Sport höchst erfolgreiche 7-jährige Tochter StPrSt. Parola nach PrH. Adonis aus der Zucht von Heinz Hutegger, im Besitz und vorgestellt von Michael Waldmann (Kuchl, Sbg.).

Als zweite Bundesreservesiegerin der 4-jährigen Reitpferde und Bundesreservesiegerin der jüngeren Galtstuten (Bundesschau 2023) konnte sie im heurigen Jahr neben einem 3. Rang anlässlich der Bundesmeisterschaft der ländlichen Fahrer in Viechtwang den 7. Endrang beim Europachampionat der Haflingerpferde im Pferdezentrum Stadl-Paura erreichen. Ebenso stellt sie mit Ambros-W (Jahrgang 2021) bereits einen gekörten Sohn. Den Abschluss dieser Schau herausragender Zuchtpferde bildete mit dem 2018 geborenen Avalon aus der Zucht von Heinz Hutegger ein im Besitz des Haflingerverein Pongau und von Hengstenhalter Josef Rohrmoser aus Flachau (Sbg.) vorgestellter gekörter Hengst. Avalon aus der StPrSt. Padolina (Tochter der Paris) nach PrH. Adonis war Landessieger und Bundesreservesieger der Hengstfohlen 2018, Körung und Sieger der HLP 2021, Landesreservesieger und Bundesreservesieger der Reitpferdeprüfung 2022 und stellte aus seiner Nachzucht bereits Landessieger- sowie Bundesreservesiegerfohlen.

Walter Werni gratulierte allen Beschickern zu den hervorragend herausgebrachten Pferden und wünschte weiterhin viel Glück in Zucht und Sport.

Einblicke in die Tradition des Säumens
Nach einer kurzen Pause folgte ein Einblick in die Welt des Säumens, mit hohem Fachwissen und praktischer Erfahrung präsentiert durch Anja Greunz (OÖ) sowie Christian Aigner (NÖ) und bestens unterstützt durch die beiden Norikerstuten Lady und Evita. Verschiedenste Ausrüstungsgegenstände wurden vorgestellt, wobei vor allem eine gute Passform sowie richtige und gleichmäßige Beladung der Tragsättel von entscheidender Bedeutung war. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten riefen großes Interesse unter den Teilnehmenden hervor, wobei vom Beliefern von Almhütten mit Nahrungsmitteln bis hin zur Unterstützung bei der Erhaltung von Weidezäunen viele Möglichkeiten gegeben sind.

Somit fand dieses zweite Pferdeforum mit abschließenden Worten durch Wolfgang Ehmeier (Obmann Pferdekraft Austria) sowie Irene Mösenbacher als Organisatorin mit einem großen Dank an alle helfenden Hände, Aussteller/Sponsoren sowie Referent:innen einen wunderbaren Ausklang und wird 2025 fortgeführt.

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