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Hippologische Betrachtungen des Dr. K.: Behandlung und Heilung kranker Pferde
11.01.2025 / News

Selbst der beste Arzt ist machtlos, wenn die Natur, also der Organismus eines Patienten, eine Heilung oder Besserung nicht zulässt und unterstützt. Doch die Ansichten darüber, wie genau dieser Organismus funktioniert, waren im Laufe der Medizingeschichte erstaunlichen Wandlungen unterworfen, wie Dr. K. in seiner neuen Serie vor Augen führt.

 

Von den vielen Kursen, die früher in meinem Pferdespital PRO EQUO angeboten worden waren, waren stets der „Naturheilkundekurs“ und der „Rückenkurs“ am schnellsten belegt und ausgebucht daran habe ich mich erinnert, als ich überlegte, welche Themenbereiche für die geplante, neue Serie „Hippologische Betrachtungen des Dr. K.“ – die Chefredakteur Mag. Pingitzer angeregt hatte – in Betracht kämen. Das erklärte Ziel meiner gesamten Lehrtätigkeit, die 1970 ihren Anfang genommen hat und seither jahrelang nahtlos in unterschiedlichen Variationen anhält, war stets, den Lehrinhalt für Zu-Hörer, Zuseher, Leser, Studentinnen und Studenten – zu meinen „Hörern“ zählten neben den Studierenden die Tierärzteschaft und Pferdeleute unterschiedlichster Provenienz (national und international), Polizisten, Ermittlungsbeamte der Kriminalämter, Richter, Anwälte, Sicherheitsbeauftragte  -   auf hohem Level und in einer ganzheitlichen Schau auf Natur und Tiere zu vermitteln, fernab von Plattitüden, Oberflächlichkeiten und Plagiaten – jeder vorgetragene Satz konnte mit eigener Erfahrung untermauert werden, für jedes Zitat wurde die Quelle erwähnt.

Ich werde in dieser und in kommenden Folgen meiner „Hippologischen Betrachtungen“ über Naturheilkunde, wenig bekannte Behandlungsmethoden und über rückenkranke Pferde mehr berichten. Die geneigte Leserschaft, die bereit ist, mit mir den Weg zu befriedigender Erkenntnistiefe zu beschreiten, wird dem Ziele, Pferdemensch zu werden, um Vieles näherkommen – doch ohne Fleiß kein Preis – ohne fundamentales Verständnis für Abläufe und Funktionen bleibt jedes Wissen an der Oberfläche – wie  eifrige „Surfer im Netz“ bereits erkannt haben dürften.

„Aufklärung“ im Sinne der geistigen Epoche vergangener Jahrhunderte – jedoch mit besonderer Beleuchtung hippologischer Themen im weitesten Verständnis – lag mir am Herzen, das Bestreben, durch Erkenntnisse tiefe Einsichten zu vermitteln – nicht jedoch Oberlehrer-hafte Belehrung.

Die französische Sprache drückt mit „le lumières“, die englische mit „enlightenment“ meine Absicht treffender aus – „Erleuchtung“ ist das Ziel.

Es lohnt, das „Gefäß der Angewandten Hippologie“ zu öffnen, der darin geborgene Schatz ist weder geheim noch einigen Privilegierten vorbehalten.

 

Medicus curat, natura sanat!
Behandlung und Heilung kranker Pferde

„Der Mediziner behandelt, die Natur heilt“– der beste Arzt ist machtlos, wenn die Natur, also der Organismus eines Patienten, eine Heilung oder Besserung nicht zulässt und unterstützt. In allen überlieferten und somit nachvollziehbaren Epochen lag der „Heil-Kunst“ ein theoretisches und philosophisches Gedankenkonstrukt zugrunde, das jeweils als „Stand der Wissenschaft und Kunst“ dieser Zeit galt – in allen Jahrhunderten der Medizin (und Veterinärmedizin) gab es Personen unter den Behandlern, die beim Heilgeschäft ausschließlich und streng nach den Regeln (de lege artis) vorgingen, aber auch solche, die echte Heil –„Kunst“ betrieben; es ist wohl bekannt, dass die meisten dieser virtuosen Mediziner auch Musiker, Sänger, Maler oder anderwärts Schaffende der bildenden und darstellenden Kunst waren und auch in ihrem Heilberufe offenen Geistes für Neues und bisher Unbekanntes waren – dieser Offenheit und Unvoreingenommenheit bedarf es, um Entwicklung und Fortschritt zu gewährleisten.

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Vor einigen Jahren hat sich die Österreichische Tierärztekammer dieser künstlerischen Ader vieler Tierärztinnen und Tierärzte besonnen und angenommen; sie widmet seither in ihrem VETJournal unter dem Titel VET ART der künstlerischen Seite der Tierärzteschaft breitem Raum – Kunst und Medizin waren in der Heil-Kunst stets ein segensreiches Paar, ein Synergismus positiver Heil-Energie entsteht – zum Wohle des Patienten.

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Johann Georg de Hamilton 1672-1737: Kladruby nad Labem (1725)

 

 

Paradigmen der Medizingeschichte

In der Frühzeit und im Mittelalter war die „Humorale Phase“ tonangebend: Zu Beginn der frühen theoretischen Betrachtungen standen im Mittelpunkt des mittelalterlichen, medizinischen Interesses die Körpersäfte (Humores):
– Blut (haima),
– Schleim (phlegma),
– schwarze Galle (melaina chole) und
– gelbe Galle (chole).
Aus diesen Erkenntnissen erwuchsen „Menschentypen“, die manche Pferdemenschen als intime Kenner ihrer eigenen Pferde auch diesen zuordnen:

– Sanguiniker: vom Blut dominiert, aufbrausend, stark erregbar, aber meist positiv.
– Phlegmatiker: vom Schleim dominiert, reagieren langsam, schwach, zähe.
– Choleriker: haben ein Übermaß an gelber Galle, sind schnell und heftig erregbar, meist aber negativ.
– Melancholiker: sind beeinflusst von schwarzer Galle; reagieren langsam und schwach, sind missvergnügt, schwermütig, grantig und übellaunig.
Später, mit Beginn der nächsten, der „zellulären Phase“ hat sich die (damals) vermeintlich moderne Medizin von der Allmacht der „Säfte“ völlig distanziert, zum Teil zu Recht, aber zumindest zu einem ebenso großen Teil zu Unrecht:  „Blut“ spielte natürlich auch weiterhin eine dominierende Rolle, moderne Untersuchungsmethoden erlauben auch bei Pferden Analysen in ungeahnter Breite, aber Naheliegendes wird oft übersehen; das besondere Augenmerk gilt heute der „Blutchemie“, während das Interesse am „Differentialblutbild“ oft in den Hintergrund tritt – aber: die physiologischen Werte für Erythrozyten, Leukozyten, Hämatokrit, Hämoglobin usw. sind für eine Heilungserwartung von grundlegender Bedeutung und bedürfen der allerersten Korrektur.
Wasser ist das entscheidende Transportvehikel für „materielle und energetische Heilungs-Träger“ im Körper: es ist eine Binsenweisheit, dass es ohne Wasser kein Leben gibt, es ist aber nicht ständig beachtetes  Wissen, dass ohne einen funktionierenden Wasserhaushalt in Geweben, in Organen und im Blut eine Heilung oder Besserung nicht möglich ist – die (heute dominierende) chronische Krankheit ist die Folge.

 

Ein nachvollziehbares Modell zur Erklärung der Bedeutung von „Wasser“ als Heilmedium ist das „System der Grundregulation (nach Pischinger)“. Jede der dargestellten Strukturen „schwimmt und ist umspült“  im wässerigen Milieu (wie Fische, Pflanzen oder Steine in einem Aquarium); der Transport von Sauerstoff und Nährstoffen erfolgt - angeliefert von den arteriellen Kapillaren - durch das „Gewebewasser“ zu den Zellen der Organe (Herz, Lunge, Nieren, Leber, Gehirn, Augen usw.)  und der statischen Strukturen (Bänder, Sehnen, Gelenke, Muskel, Knochen). Über vegetative Nerven wird die Beschaffenheit und Qualität des Gewebewassers kontrolliert und geregelt. Schlacken aus dem Stoffwechsel der Zellen (auch Arzneirückstände) werden durch die Zellmembran in das Gewebewasser aus-geleitet und von diesem weiter zu den venösen Kapillaren und Lymphgefäßen geleitet, die die weitere Ausscheidung aus dem Körper besorgen. Ist nun das „Gewebewasser“ selbst schon verunreinigt oder in zu geringer Menge vorhanden, funktioniert der Transport von den arteriellen Kapillaren zu den Zellen und von dort wieder zurück zu den venösen Kapillaren und Lymphgefäßen nicht mehr, Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte werden in der Folge auf „Müllhalden“ abgelagert (Überbeine, Gewebeknoten, Nieren-, Gallensteine)
Damit der Austausch an der Zellwand (Zellmembran) klaglos erfolgen kann, muss dort ein korrektes (elektrisches) Membranpotential herrschen – ist dies nicht der Fall, erkrankt die Zelle, degeneriert, stirbt ab oder entartet (krebsig). Über eine Therapiemethode, die das Membranpotential der Zelle beeinflusst – die „Hochenergetische Ioneninduktions-Therapie“ mit Theracell® werde ich später berichten.  

 

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Der gesunde Körper besteht aus 70 % Wasser, das die Gefäße und Hohlräume zwischen den 30 % „Struktur“ (Organe, Stützgewebe, Bindegewebe, Blut, Lymphe) ausfüllt.
Wichtige Parameter zur Erfassung des Wasserhaushaltes sind  die Hautelastizität und der Hämatokrit-Wert im Differentialblutbild.  

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Mit Beginn der Neuzeit und ihren technischen Errungenschaften in der Optik (Vergrößerungsgläser, Mikroskope) wurde die „Zelluläre Phase“ dominierend: Nach der Entdeckung der Zelle drehte sich dann mit Beginn der Aufklärung Alles um die Zelle bzw. den Zellverband (= Organ); ein Patient wurde nach seinem Beschwerdebild eingeteilt: Herzpatient, Leberpatient usw. In vielen Fällen ist diese Sichtweise auch heute noch im Vordergrund, große Bereiche der Medizin und Veterinärmedizin sind aber erkenntnistheoretisch schon weiter, nämlich in die….

……“Energetische Phase“ eingetreten:  mit der „modernen Neuzeit“ fand der Energiebegriff -sehr zögernd- Eingang in die Medizin und brachte somit die „Energie-Abhängigkeit der Funktion“ in den Vordergrund: es ist nicht möglich, elektrische Geräte zu benutzen, wenn kein Strom vorhanden ist, ein Automobil ist nicht fahrtauglich ohne Treibstoff oder Strom, also Antriebsenergie, das modernste Mobiltelefon ist nutzlos ohne „Netz“ und „Energie“- also Ladung.
Mit der Annäherung an fernöstliche Behandlungsmethoden und ihre Denkmodelle (Akupunktur, Energiebahnen, Fülle und Leere) gewannen auch die Begriffe „Heil-Energie“ und „Lebens-Energie“ zentrale Bedeutung, riefen aber auch Zweifler auf den Plan.
Kein Mensch hat je das „Leben“ gesehen, kein Mensch hat je den „Strom“ gesehen, kein Mensch hat je die „Kraft“ z.B. eines Pferdes gesehen: Leben „sieht“ man (auf Umweg) über die Lebenszeichen, Strom „sieht“ man (auf Umweg), wenn man Licht aufdreht, „Kraft“ sieht man (auf Umweg), wenn man die Zugleistung eines Pferdes fordert.

Für Lebensenergie oder Heilenergie gibt es aber noch keine Maßeinheit, kein Mess-Instrument – deshalb wird der „Energie-Begriff“ in der Medizin als zentrale Triebfeder jeden Lebens, jeder Heilung, jeder Besserung noch immer mit scheelen Augen betrachtet. Schmerzen sind Ausdruck energetischer Entgleisung:    
Schmerz ist ein subjektiver, energetischer Zustand, der sich nicht objektiv (bildgebend, im Labor) nachweisen und nur auf Umweg – durch die Symptome einer Krankheit – beweisen lässt. Schmerz ist der Schrei des Gewebes und der Energiebahnen nach fließender Energie.


Doch zurück zur Geschichte: Der Übergang von einer Phase in die nächste war jeweils fließend, ohne dass sich jedoch frühere Erkenntnisse als völlig falsch erwiesen hätten; aufmerksame Mediziner, die ihr persönliches Weltbild und medizinisches Handeln  fortschrittlich, jedoch mit Bedacht (an die technischen Fortschritte) anpassten, ersetzten das an die Brustwand angelegte Ohr durch ein Hörrohr, später durch ein Stethoskop, ermittelten die Körpertemperatur nicht mehr durch befühlen, sondern durch Messen mit einem „Fieber-Thermometer“ – erst mit mittels Quecksilber, heute „Digital“ – aber damit abhängig von einer Energiequelle – einer Batterie!

Ein Paradoxon besonderer Art ist der Umstand, dass so mache Persönlichkeit die Existenz einer Heilenergie in Medizin lächelnd, spöttisch, achselzuckend und störrisch ablehnt, obwohl ihre Ordination oder Klinik ohne „Energie“ (Strom, Gas, Treibstoff) zusammenbräche.
Der moderne Diagnostiker ist ohne Röntgen, Labor, Ultraschall usw. hilflos, nicht einmal die so modern anmutenden Apps (z.B. zur Lahmheitsdiagnostik) können ohne Energie betrieben werden – Diagnostiker alter Schule benötigen „lediglich den Blick“ auf den Patienten und seine Lebensenergie, um aus diesen Befunden zumindest eine Verdachts- Diagnose erwachsen zu lassen.

 

 

Das Hauptwort „Energie“ leitet sich vom griechischen „Energeia“ – übersetzt „Tätigkeit“ – ab und ist im Sprachgebrauch des Alltags ständig präsent: man spricht von Energie-geladenen Personen, von der eigenen Energie-losigkeit, von Schaffens-Energie, aber auch von den physikalisch-chemischen Varianten wie Atomenergie, Kernenergie, Sonnenenergie oder Verbrennungsenergie.
Im Verhältnis zur Umwelt fanden in den vergangenen siebziger Jahren, ausgehend von den USA, die Floskeln von „good energy“ und „bad energy“
Eingang in die Sprache, die man ins Deutsche mit guter und schlechter Ausstrahlung übertrug und letzterer eine Verwandtschaft mit dem „bösen Blick“ unterstellte, eine Form des Energietransfers, für die Tiere – und Pferde und Hunde an erster Stelle – besonders empfänglich sind und durch Rückzug, Ablehnung oder Aggression bekunden.
Mein geschätzter DUDEN (Das Bedeutungswörterbuch) bietet zwei grundlegende Definitionen für „Energie“ an:
1.    Körperliche und geistige Spannkraft, das Vermögen tätig zu sein.
2.    Physikalische Kraft, die zur Ausführung von Arbeit nötig ist, also nach dem Physiker Max Planck: „Energie ist die Fähigkeit eines Systems, äußere Wirkung hervorzubringen“

Max Planck erhielt den Nobelpreis für Physik des Jahres 1918, auf ihn geht auch das Energieerhaltungsprinzip zurück: „Energie kann man nicht herstellen oder vernichten, sondern nur von einer Form in eine andere umwandeln.“

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Der Energieerhaltungssatz (auch Gesetz von der Erhaltung der Energie genannt) drückt die Erfahrungstatsache aus, dass die Energie eine Erhaltungsgröße ist, dass also die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems sich nicht mit der Zeit ändert. Energie kann zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden, beispielsweise von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Außerdem kann sie aus einem System heraus oder in ein System hinein transportiert werden, es ist jedoch nicht möglich, Energie zu erzeugen oder zu vernichten. Die Energieerhaltung gilt als wichtiges Prinzip aller Naturwissenschaften.[Wikipedia]

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Energie per se ist weder gut noch schlecht, sondern wertefrei, sie kann jedoch in die eine oder andere Richtung gelenkt oder kanalisiert werden:
– Versorgung mit Wärme und Strom oder Zündung einer Atombombe
– Empathische Energie des Therapeuten oder „Böser Blick“ schlechter Menschen.


Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sind auch für Pferdeleute von eminenter Bedeutung: Jedes Lebewesen kommt mit einer „eisernen Energieration“ zur Welt, der sogenannten anzestralen oder vorgeburtlichen Energiereserve, die zwei grundlegende Aufgaben zur Erhaltung des Lebens eines Individuums in Energieharmonie zu erfüllen hat:
– Sicherung des „Überlebens“ in Krisen totaler Erschöpfung
– Abgabe des notwendigen „Zündfunkens“ zur Verwertung des Angebotes an Tages-Energie wie Nahrung, Wasser, Sauerstoff, Körperelektrizität.

Wird ein Lebewesen durch zu frühe oder eine, nicht dem Alter gemäße Leistungsbeanspruchung regelmäßig – körperlich, geistig, psychisch – über-fordert, so schmilzt diese „eiserne“ Reserve und (!) kann nicht mehr ergänzt werden.

Unzählige Beispiele aus der Welt des Sports, der darstellenden Kunst zeigen, wie „Wunderkinder“ - getrieben vom maßlosen Ehrgeiz ihrer Eltern, Trainer, Lehrer – in den frühen Energie-Tod getrieben wurden. Unzählige Beispiele aus der Welt des Pferdesports sind ebenfalls bekannt: junge, begabte – vier, fünf, sechsjährige – und zu großer Hoffnung berechtigende Pferde verschwinden von der Bildfläche: die „Erklärung“ der Coaches ist – bei Mensch und Pferd-  immer die gleiche: Verletzungen heilen nicht mehr, Erschöpfung konnte nicht mehr kompensiert werden, Energiereserven für den „Zündfunken“ sind frühzeitig verbraucht worden; fünfundzwanzigjährige Humansportler werden zu psychisch gebrochenen Greisen, siebenjährige Sportpferde werden an „Händler (meist selber Täter) verklopft“ und enden zu guter Letzt als Schnäppchen in drittklassigen Ställen oder Reitschulen.
Ein erfolgreicher Wiederaufbau eines Energie-bankrotten Menschen oder Pferdes gelingt in nur ganz seltenen Fällen, das erkannten bereits die Dakotas in dem, ihnen zugeschriebenen Spruch:

„Wenn Du merkst, dass Dein Pferd tot ist, steig ab!“

 

„Schwung“ als eine, dem Pferde innewohnende Eigenschaft zu Arbeitswillen und gutem Vorwärtsdrang ist ein hervorragender Anzeiger für den Energiehaushalt: ein guter, gesunder und in Gelöstheit entwickelter Schwung kann als gutes Zeichen gewertet werden; erschöpfte Kraftlosigkeit, mürrische Ablehnung zeigt Energie-Raubbau ebenso an, wie Widersetzlichkeit bis zur Aggression – dem Mut der Verzweiflung.

Gemäß der Definition von Gesundheit durch die WHO – für den Menschen – bedeutet dies die Abwesenheit von physischen, psychischen und sozialen Störfaktoren. Kommt es zu einem Defizit in einem oder mehreren dieser Faktoren, so wird der Organismus krank und muss durch Behandlung aufgefangen werden.

Das Ziel der Energie-Methoden ist die Erlangung, Aufrechterhaltung und Vermehrung „energetischer Harmonie“ im Sinne von physischem, psychischem und sozialem Wohlbefinden der Pferde.

Die Zelle ist kein Sack, schreibt James L. Oschmann in „Energetische Medizin“:
[Energy Medicine – The Scientific Basis, Urban & Fischer, 2006]

 

„Die Zelle ist kein Sack voller flüssiger Lösungen. Die Zelle ist mit einem Netzwerk von Röhrchen, Fasern und Balken ausgefüllt (intrazelluläre Matrix), in denen sich die Moleküle wie Billardkugeln bewegen. Das „Zellwasser“ ist in besonderer Weise an das Zellgerüst gebunden. Die intrazelluläre Matrix steht ist kontinuierlicher Verbindung zur extrazellulären Matrix und wird als lebende Matrix (Bindegewebe –Zytoskelett, Gewebe-(Tensegrity) – Matrix) bezeichnet.

 

Extrazelluläre + Intrazelluläre Matrix = Lebende Matrix

Die lebende Matrix ist ein ununterbrochenes und dynamisches „supramolekulares“ Netzwerk, das sich bis in die kleinsten Winkel und Ecken des Körpers erstreckt. Die Eigenschaften des gesamten Netzes hängen von den Aktivitäten aller eingegliederten Einzelteile ab. Von Einwirkung auf einen Teil des Systems sind auch alle übrigen betroffen.
Dies ist ein wichtiger Aspekt für Energiearbeit!“

Johann Georg de Hamilton (1705): Cremello mit Groom

 

Eigenschaften der lebenden Matrix

– Alle großen Körpersysteme (Kreislauf, Nervensystem, Bewegungsapparat, Verdauungsapparat, Drüsen usw.) sind von einem Material umhüllt, das Teil einer ununterbrochenen Bindegewebe-Matrixstruktur ist.
– Bindegewebe bilden ein mechanisches Kontinuum, das sich durch den Körper bis ins Innerste der Zellen erstreckt (vergl. Myofasziale und organbezogene, innere Äste der Meridiane, Faszien-Behandlungen).
– Bindegewebe legen die äußere Form des Körpers sowie die Architektur eines jeden Körper-Teiles fest.
– Jede Bewegung des gesamten Körpers oder nur des kleinsten Körperteiles mit lokaler Einwirkung entsteht durch Spannung oder Kräfte, die in die Bindegewebe-Matrixstruktur weitergeleitet werden.
– Jede Spannung (Bewegung, Stretching), jeder Kompressionsdruck (Massage, Vibration) erzeugt im Kristallgerüst der Bindegewebe bioelektrische Signale, in denen sich genau diese Spannungs-, Druck – oder Bewegungssignale widerspiegeln.
– Die Bindegewebe– bzw. Matrixstruktur ist ein Kommunikationsnetz aus Halbleitern, das bioelektrische Signale zwischen allen Körperteilen übermitteln kann.

 

Die Entstehung von Krankheiten (Modell nach Reckeweg)

Die Krankheitsphasen:

Humorale Phase:
Die Abweichungen von der Norm spielen sich im wässrigen Bereich des Gewebes ab.
– 1. Exkretion:     in diesem Stadium versucht der Körper, sich des                 schädigenden Stoffes durch „Ausscheidung“ zu entledigen.
– 2. Reaktion:     Gelingt eine Normalisierung durch Ausscheidung nicht,         „reagiert“ das Gewebe/der Körper durch Entwicklung einer         Entzündung, in der medizinischen Terminologie: - itis
           1. Schmerz (Dolor)
           2. Wärme (Calor)
           3. Schwellung (Tumor)
           4. Rötung (Rubor)
           5. Funktionsstörung (Functio laesa)
Matrix Phase:
Die pathologische Entwicklung greift von der extrazellulären auf die intrazelluläre Matrix über.
– 3. Deposition: als Folge einer (falsch oder nicht behandelten) Entzündung kommt es zur „Ablagerung von Müll“ (Entzündungsprodukte, Arzneimittelrückstände) im Gewebe.


– 4. Imprägnation:  Zellen und Zellverbände werden von schädlichen Stoffen „durchtränkt und verkrustet“ – also „imprägniert“.


Zelluläre Phase:
Die Abweichungen von der physiologischen Norm greifen vom wässrigen Bereich auf die Strukturen und Zellverbände von (Stütz-)Geweben (Muskel, Faszien, Sehnen, Bänder, Knochen) und Organen über.
– 5. Degeneration: Als Folge der Verkrustung „entartet“ die Zelle oder ein Zellverband und nimmt nicht mehr am Stoffwechsel teil.
– 6. Neoplasma:  Das letzte und sehr gefährliche Stadium in der Entwicklung krankhafter Prozesse besteht in  „Neubildungen von entarteten Zellverbänden“ – umgangssprachlich als „Krebs“ bezeichnet.

 

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Jede klinische Untersuchung eines Pferdes muss auch den Status an verfügbarer Energie erfassen:

– 1.Energetische Untersuchung >
– 2. Energetische Diagnose >
– 3. Energetische Behandlung

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1. Erhebung des energetischen Befundes

– Adspektion
    Gesichtsausdruck
    Augenausdruck
    Maulspalte
    Ohrenspiel
    Haarkleid
    Ernährungszustand
    Belastung der Extremitäten im Stand der Ruhe
    Symmetrie des Körpers
    Atrophische Areale
    Beschaffenheit der Hufe (Glasurschicht)
– Palpation
    Trigger Points
    Schmerzhafte Areale
    Teigige Stellen
    Cold Spots – kalte Beine – kalter Rücken
    Hot Spots
    Palpation des Rückens
    Aufwölbung der Wirbelsäule (WS)
– Bewegung
    Gang-Maß
    Takt
    Reiner Gang
    Schwung
    Gelöstheit - Losgelassenheit
    Verspannung
    Symmetrie und Geraderichtung
– Equipment
    Zäumung
    Sattel
    Geschirr
    Wagen
    Deichsel – Anzen – Zuglinie

2. Die Energetische Diagnose
– Harmonie
– Dysharmonie
– Blockaden/Unterversorgte Areale
– Energieflussstörung (Infrared Imaging)
– Meridiane
– Übergänge
– Narbenstörfeld
– Energiemangelsyndrom
– Burn out (auch bei Tieren: Turnierpferde, Arbeitspferde)

3. Die Energetische Behandlung
– Ist Energiezufuhr nötig
– Ist Energieverteilung möglich: Körperenergie kann nur dann „verteilt“ werden, wenn sie in ausreichendem Maße vorhanden ist.
– Yin <> Yang
– Quadranten
– Gürtelgefäß
– Spezielle Narbenentstörung

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Leitsatz:

Keine Diagnose ohne Befund > keine Behandlung ohne Diagnose
Abweichungen von diesem Schema sind Kunstfehler!

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In weiteren Folgen der Hippologischen Betrachtungen werde ich mich mit Untersuchung und Befunderhebung zum „status energeticus“ befassen, in der Folge dann mit den Rückschlüssen und Diagnosen, und weiterhin aus den daraus erwachsenden Behandlungsmöglichkeiten, wobei hier der Fokus auf Naturheilkunde und physikalischer Medizin liegen wird.

Es freut mich, wenn Sie, geschätzte Leserin, werter Leser, mich auch zukünftig begleiten!

 

Johann Georg de Hamilton (1672-1737): Kaiserliches Gestüt in Adelsberg-Postojna
 

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Gutachten, Entscheidungen, Patientenberichte, PPTs, Bilder und Lichtbilder, Grafiken sowie Literatur stammen aus dem Privatarchiv und ex libris Dris. Kaun.

Meine Aufsätze, Publikationen, Betrachtungen und Kommentare zur Klinisch angewandten, forensischen und ethischen Hippologie stellen, wenn nicht anders gekennzeichnet, meine persönliche Meinung dar und sollen Pferdeleuten unserer Tage zur persönlichen Orientierung und helfen und dienen.
Personen aus dem kommerziellen Umfeld der Pferdewelt (Veranstalter von Kursen und Lehrgängen, Autoren, Publizisten, Sachverständige oder Rechtsberufe) mögen die von Anstand und gutem Benehmen diktierte Regel, nicht zu stehlen, respektieren und deshalb Quellen gemäß der Zitiervorschriften benennen.
Sollten Leser meiner Schriften Einzelnes vertiefen wollen, so kann – unter den angeführten Bedingungen – aus dem reichen Fundus der Downloads von Unv. Lektor VetRat Mag. et Dr. med. vet. Reinhard Kaun auf www.pferd.co.at geschöpft werden – auch persönliche Kontaktaufnahme unter tierarztdr.kaun@pferd.co.at ist möglich – in sozialen Medien wird nicht verkehrt.  

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