Die deutsche Reitsport-Community steht unter Schock: Die erst 19 Jahre alte Springreiterin Madlen Boy (19) ist – wie der Pferdesportverband Hannover nun mitteilte – am 6. März nach einem schweren Reitunfall beim Training verstorben.
Auf seiner Website hat der Pferdesportverband Hannover über den so tragischen Todesfall informiert: Demnach ist die erfolgreiche Jugend-Kaderreiterin, die seit kurzem als Bereiterin im Stall des japanischen Springreiters Tadahiro Hayashi im westfälischen Rheine arbeitet, bei einem Reitunfall während des Trainings ums Leben gekommen. Auch sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen durch ihre Kollegen und einem Notarzt-Team konnten die 19-Jährige nicht retten – sie erlag ihren schweren Verletzungen. Details zum Unfall wurden nicht mitgeteilt, es wird jedoch betont, dass alle Sicherheitsstandards beim Training eingehalten worden sind.
Die Nachricht vom Tod der jungen Reiterin sorgte weit über die Grenzen der Reitsport-Community hinaus für Betroffenheit. „Die Nachricht von Madlens Tod können wir alle noch gar nicht fassen. Sie war nicht nur eine besonders talentierte Reiterin, sondern ein sehr fröhlicher, hilfsbereiter und verbindlicher Mensch – einfach ein richtiger Sonnenschein, der immer alle zum Lachen brachte“, so Katharina Gausmann, Vorsitzende des Disziplinausschusses Springen im PSV Hannover.
Jörg Münzner, ehemaliger österreichischer Springreiter und Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen 1992, zeigte sich ebenfalls zutiefst schockiert. Münzner war ab 2017 Verbandstrainer im Pferdesportverband Hannover und betreute Madlen in ihrer Jugend- und Juniorenzeit über viele Jahre hinweg, stand zudem auch in engem persönlichen Kontakt mit der pferdesportbegeisterten Familie: „Dieses tragische Unglück ist für mich schwer in Wort zu fassen. Madlen war eine herausragende Reiterin, die mit ganz viel Gefühl anspruchsvolle Pferde gearbeitet und so weiterentwickelt hat, dass sie mit Ihnen großartige Erfolge erzielen konnte, und das alles schon in so jungen Jahren. Viel wichtiger aber – Madlen war eine so wunderbare und beeindruckende junge Dame. Gut gelaunt, fröhlich, herzlich, mitfühlend, dann aber auch ernst, fokussiert, zielstrebig, selbstkritisch, und kritikfähig, dabei ihre Meinung immer auf liebenswerte Art und Weise vertretend. Ich werde das alles so vermissen, ihr fröhliches „Hallo Jörg“ werde ich für immer in Erinnerung behalten.“
Madlen Boy wird am Samstag, den 15. März 2025 um 13 Uhr im Waldfriedhof Sophienhöhe in Springe verabschiedet, anschließend erfolgt die Beisetzung. „Der Schmerz, den wir spüren, kommt von dem Teil des Herzens, den Madlen mitnahm als sie gehen musste, damit sie unsere Liebe spürt“, schreibt Familie Boy in der Todesanzeige. „Wer ihr die letzte Ehre erweisen möchte, ist herzlich willkommen“, so ihre Schwester Henrike-Sophie.