Im Rahmen eines Großeinsatzes wurden am vergangenen Mittwoch im Bezirk Neunkirchen (NÖ) über 40 Pferde, sechs Lamas und Alpakas sowie drei Hunde von den Behörden beschlagnahmt. Der Zustand der verwahrlosten und verängstigten Tiere war erschütternd.
Der Zustand der abgenommenen Tiere war erschütternd, wie diese Bilder (siehe auch unten) zeigen. Foto: Pfotenhilfe.org
Im Bezirk Neunkirchen (NÖ) wurden – wie der Verein ,Pfotenhilfe’ auf seiner Website berichtet – letzten Mittwoch in einem Gestüt über 40 Pferde, sechs Lamas und Alpakas und drei Hunde behördlich abgenommen. Die Betreiberin hatte seit letztem Herbst ein Tierhaltungsverbot, das aufgrund einer Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht erst seit März rechtskräftig ist. Wegen der großen Tieranzahl bedurfte es mehrerer Wochen an Organisationsaufwand zwischen Behörden, Transporteuren und Verwahrern, die sich bereit erklärten, Tiere aufzunehmen.
Foto: Pfotenhilfe.org
Zwei der Pferde wurden zum rund 300 km entfernten Tierschutzhof Pfotenhilfe in der Grenzregion OÖ/Sbg. gebracht. „Den Zustand der sehr ängstlichen Tiere kann ich nach der Aufnahmeuntersuchung nur als äußerst erbarmungswürdig bezeichnen", ist Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler erschüttert. "Stark abgemagert, schwere Augenentzündungen, mit Pilz übersäte Körper, ungepflegte und stark eingerissene Hufe, Nasenausfluss, verwahrloste Zähne, Lahmheiten, ein Tumor und ein stark geschwollenes Fesselgelenk. Wer seine Tiere so derart schlecht behandelt bzw. notwendige Behandlungen unterlässt, hat jedes Recht verwirkt, Tiere zu halten!"
Foto: Pfotenhilfe.org
Der auf Pferde spezialisierte Tierarzt Mag. Michael Wimmer aus Mattsee und das erfahrene Pferdeteam der Pfotenhilfe kümmern sich seit der Ankunft intensiv um das Duo: „Mit den veterinärmedizinischen Behandlungen wurde sofort begonnen, ebenso mit Heu ad libitum sowie zusätzlich langsam steigenden Mengen Kraftfutter samt Nahrungsergänzungsmitteln. Zudem sind die Pferde nun rund um die Uhr in Offenstallhaltung und unter ständiger Beobachtung und werden intensiv betreut, um ihre Angst vor Menschen abzubauen. Als nächstes wird auch ein Hufschmied die Pferde behandeln."
Foto: Pfotenhilfe.org
Ursprünglich seien sogar viel mehr Pferde auf dem Gestüt gewesen. Ein Teil dürfte aufgrund des Tierhaltungsverbots jedoch schon weggeschafft worden sein, war jedenfalls am Mittwoch nicht mehr auf dem Hof. Der Fall ist damit mutmaßlich noch nicht abgeschlossen, denn die Halterin dürfte zunächst einmal jahrelange Behördenauflagen ignoriert haben. Auch das Tierhaltungsverbot hatte sie monatelang bekämpft. Somit ist damit zu rechnen, dass sie auch die behördliche Abnahme bekämpfen wird.
Fälle wie dieser – der zweifellos besonders drastisch ist – unterstreichen einmal mehr die Bedeutung von Hilfsorganisationen im Bereich Tierschutz. Wer die wichtige Arbeit des Vereins Pfotenhilfe durch Spenden unterstützen will, findet alle erforderlichen Informationen dazu auf der Website des Vereins!