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Durch Brücke gebrochen: Feuerwehr meistert schwierige Pferderettung
26.05.2025 / News

Ein Pferd ist am Samstagmorgen (24. Mai) auf einer Holzbrücke eingebrochen und steckte fest. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr musste alle Register ziehen, um das Tier schließlich aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Das Pferd war mit den Hinterbeinen in der Holzbrücke eingebrochen und steckte fest. Foto: Feuerwehr Wohltorf

 

Das Unglück ereignete sich während eines Ausritts am Ende des Wanderwegs „Am Knick Billebrücke“ in Wohltorf (Bundesland Schleswig-Holstein). Eine Reiterin wollte mit ihrem Trakener die Holzbrücke über die Bille überqueren, als laut Informationen von der Einsatzstelle plötzlich eine Bohle nachgab, das Pferd mit den Hinterbeinen einbrach und feststeckte.

Die alarmierten Feuerwehren Wohltorf und Aumühle eilten sofort zur Unglücksstelle. Die Lage wurde eingeschätzt, wobei sich herausstellte, dass das Pferd sich bei dem Unfall auch offenkundig verletzt hatte – es war also besondere Vorsicht und Umsicht bei den Rettungsbemühungen geboten.

Auch der Einsatz einer Bockleiter führte nicht zum Erfolg. Foto: Feuerwehr Wohltorf.

Zunächst versuchten die Einsatzkräfte, das Pferd mit Bandschlingen, die sie unter dem Bauch des Tieres hindurchlegten, durch Muskelkraft behutsam anzuheben. Als dies nicht gelang, versuchte man es mit einer Bockleiter  – doch auch das führte nicht zum erhofften Erfolg.

Nun war klar, dass Spezialgerät notwendig war. Dieses wurde von der Spedition Bode aus Reinbek angefordert, die mit einem Unimog samt Krangestell herbeieilte.

Mit einem Kran konnte das Pferd schließlich angehoben und zum sicheren Weg gehievt werden. Foto: Feuerwehr Wohltorf

Unterdessen wurde mit einer Handsäge eine weitere Bohle entfernt, um das Loch, in dem das Pferd mit den Hinterbeinen steckte, zu vergrößern und dem Tier so mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. So konnte man es schließlich behutsam in eine Seitenlage bringen und das Loch mit einem Brett provisorisch verschließen. 

Mittlerweile war auch eine Tierärztin eingetroffen, um sich um das Pferd zu kümmern, denn allein konnte das verletzte und erschöpfte Tier nicht stehen, seine Beine sackten immer wieder weg und zitterten.

Nun kam der Kran des Unimogs zum Einsatz: Das Pferd wurde mit Hebegurten vorsichtig angehoben, um es von der Brücke weg zum sicheren Weg zu hieven. Nach einiger Zeit und intensiver Betreuung durch die Tierärztin stabilisierte sich der Zustand des Pferdes soweit, dass es schließlich wieder aus eigener Kraft stehen konnte. Es wurde vor Ort weiter medizinisch versorgt und mit einem Notverband versehen, bevor es im Pferdeanhänger seiner Besitzerin in eine tierärztliche Praxis nach Bargteheide gebracht wurde. Es soll ihm den Umständen entsprechend wieder gut gehen – ein Erfolgserlebnis für alle Beteiligten, wie auch Wehrführer Sascha Kröger bestätigt: „Wir sind froh, dass wir das Pferd retten konnten.

Der aufwendige Einsatz, an dem die Feuerwehren Wohltorf und Aumühle, ein Rettungswagen sowie der Unimog der Firma Jan Bode beteiligt waren, dauerte über zwei Stunden. 

Der Unglücksfall – der hier glücklicherweise glimpflich ausging – zeigt aber einmal mehr, dass Brücken und Stege höchst kritische Gefahrenstellen für Pferd und Reiter darstellen und es hier besonders häufig zu Unfällen kommt.

Vor allem Überquerungen mit Holzbeplankung sind der Witterung ungeschützt ausgesetzt, werden durch Regen, Hitze, Schnee, Eis etc. aufgeweicht und können sukzessive an Festigkeit und Tragkraft verlieren. Hinzu kommen weitere Gefahren, so der gerichtlich beeidete Sachverständige und Sicherheitsexperte Dr. Kaun: „Es poltert, kann rutschig sein, ein Brett kann durchbrechen, es besteht Absturzgefahr in den Bach etc. etc.!“

Sein eindringlicher Rat daher: „Stege sollten niemals beritten überquert werden. Bei Reitergruppen: Absitzen, eine Person testet ohne Pferd die Sicherheit, dann mit einem verlässlichen Pferd vorgehen und einzeln zügig mit den anderen Pferden folgen. Wichtig ist, dass am anderen Ufer kein Stau entsteht, also langsam mit Sichtkontakt weitergehen bis alle Pferde in Sicherheit sind.“

 

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