Wer seinem Pferd etwas Gutes tun möchte, kann es ruhig einmal mit „Energetischem Putzen“ probieren – die sanfte Massage entlang der Meridiane ist eine Wohltat für das Pferd und regt den Energiefluss an.
Das ,Energetische Putzen’ orientiert sich an den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der eine Krankheit als Störung des Energieflusses angesehen wird: Kann die Energie in den Meridianen, den „Energiebahnen“ des Körpers, ungehindert fließen, ist das Pferd (gilt aber ebenso für den Menschen) gesund und fit – ist dieser Fluss unterbrochen, ist das Pferd müde, abgeschlagen und in weiterer Folge schließlich krank.
Angelehnt an die AMM (Akupunkt-Meridian-Massage) versucht man beim energetischen Putzen, die wichtigsten Meridiane des Pferdes mit Energie aufzuladen bzw. ausgleichend zu verteilen. Neben einem positiven Effekt auf die Gesundheit des Pferdes genießen die meisten Pferde diese Art zu putzen gleich zu Beginn über alle Maßen.
Wann und wie oft man dieses besondere Putzen anwendet, liegt ganz in der Hand des Pferdebesitzers und an der Laune des Pferdes. Allerdings haben schon viele Reiter die Erfahrung gemacht, dass Pferde, die vor dem Reiten auf diese Art ,behandelt’ wurden, besonders entspannt und ausgeglichen wurden und sogar besonders lockere und elastische Gänge mit auffallend gutem Untertreten zeigten.
Auf den folgenden Bildern zeigen wir, wie das ,Energetische Putzen’ durchgeführt wird. Wichtig ist dabei, einen Platz auszuwählen, an dem sich sowohl das Pferd als auch der Mensch wohlfühlen und eine weiche Bürste zu verwenden (steht keine Bürste zur Verfügung, kann auch einmal die Handfläche benutzt werden).
Bakk. rer. nat. Katharina Meissner-Gibhart
Wir danken Eveline Lugsch vom Seminarhaus Schildbachhof und Dr. med. Evelyn Felder für die fachliche Unterstützung! Im Seminarhaus Schildbachhof findet übrigens einmal jährlich im Frühsommer der passende Kurs statt – Akupunkt-Meridian-Massage für Pferd & Hund, alle Infos dazu gibt's hier!
Ein Grundsatz beim Energetischen Putzen: Überall, wo es für den Menschen körperlich möglich ist, soll die Bürste zum (Menschen-)Körper hingeführt und nicht vom Körper weggeschoben werden. / Foto: Archiv
Energie-Kreislauf: Die blauen Pfeile liegen an der Hinterseite der Vorderbeine und an der Innenseite der Hinterbeine des Pferdes, die roten führen an der vorderen bzw. äußeren Seite entlang. / Illustration: Günter Veichtlbauer
1. Am Anfang setzt man mit der Bürste ganz oben an der Innenseite des Vorderbeines in der Herzgegend an. / Foto: Archiv
2. Der Weg der Hand bzw. der Kardätsche führt jetzt an der Hinterseite des Beines Richtung Huf. / Foto: Archiv
3. Ist man unten angekommen, streicht man am Saumband entlang nach vorne bis zur Mitte des Hufs. / Foto: Archiv
4. Nun wiederholt man die Streichbewegung, diesmal aber außen vom Ballen Richtung Mitte. Schritt 3 und 4 sollen ca. sechs Mal wiederholt werden. / Foto: Archiv
5. Nach der Hufbehandlung streicht man mit dem Striegel an der Außen- und Vorderseite des Beines Richtung Schulter und Hals. / Foto: Archiv
6. Vom Hals führt man die Bürste anschließend sanft über die Ganaschen entlang Richtung Unterlippe – danach um die Maulspalte herum. / Foto: Archiv
7. Oberhalb der Nüstern führt man die Bürste seitlich den Nasenrücken entlang. Wenn das Pferd brav ist, kann das Halfter dabei um den Hals gelegt werden. / Foto: Archiv
8. Weiters zieht man die Kardätsche am Ohr innen seitlich vorbei und wandert wieder Richtung Hals. / Foto: Archiv
9. Nun wird am oberen Drittel des Halses entlang zum Rücken geputzt. Vorbildlich: Die „Masseurin“ zieht die Bürste zu sich, anstatt sie vom Körper wegzuschieben. / Foto: Archiv
10. Um den Rücken gut abzudecken, kann man in zwei Bahnen putzen – einmal parallel neben der Wirbelsäule und dann ein Stück darunter versetzt. / Foto: Archiv
11. Vom Rücken streicht man über die Kruppe und wendet sich dann mit der Körperwölbung wieder richtung Bein. / Foto: Archiv
12. Von der Kruppe wird seitlich außen über das Sprunggelenk und weiter zum Huf gestrichen. / Foto: Archiv
13. Ist man außen am Huf angekommen, streicht man wieder am Kronrand entlang, diesmal jedoch anders als beim vorderen Huf... / Foto: Archiv
14. Wurde beim Vorderhuf jeweils von den Seiten zur Mitte gestrichen, wird die Bürste beim hinteren Huf von der Außenseite komplett bis zur Innenseite bewegt (auch hier ca. sechs Mal). / Foto: Archiv
15. Ist das Bürsten am Huf abgeschlossen, wird der Striegel an der Innenseite des Hinterbeins bis in die Euter- bzw. Schlauchgegend gezogen. / Foto: Archiv
16. Von der Innenseite der Flanke bewegt man die Hand nun über den seitlichen Unterbauch Richtung Vorderextremität. / Foto: Archiv
17. Wie man beginnt, so hört man auch auf: Vom Bauch streicht die Bürste nun wieder bis zum anfangspunkt an der Innen- und Hinterseite des Vorderbeines – der „Kreislauf“ an der linken Seite ist damit beendet. Als nächstes wäre nun die rechte seite dran... / Foto: Archiv
18. Gegen den Strich: Lassen sie sich nicht irritieren. Um die Meridiane korrekt zu aktivieren bzw. auszugleichen, wird an manchen Stellen gegen den Strich geputzt. / Foto: Archiv