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So waschen Sie Ihr Pferd richtig!
14.07.2015 / Wissen

Vor dem Waschen sollte mit einem Striegel zumindest der gröbste Schmutz aus dem Fell entfernt werden.
Vor dem Waschen sollte mit einem Striegel zumindest der gröbste Schmutz aus dem Fell entfernt werden. / Foto: Archiv
Man beginnt mit dem Abspritzen an den Hinterhufen und arbeitet sich langsam nach oben. Hier sieht man schon, wie das Pferd auf Wasserstrahl und Temperatur reagiert und kann nachjustieren. Dann folgen die Vorderbeine, anschließend arbeitet man sich auf beiden Seiten von der Kruppe über den Rücken zum Hals.
Man beginnt mit dem Abspritzen an den Hinterhufen und arbeitet sich langsam nach oben. Hier sieht man schon, wie das Pferd auf Wasserstrahl und Temperatur reagiert und kann nachjustieren. Dann folgen die Vorderbeine, anschließend arbeitet man sich auf beiden Seiten von der Kruppe über den Rücken zum Hals. / Foto: Archiv
Shampoo Das Shampoo kann 
entweder mit einem Schwamm aufgetragen werden oder direkt in ein bis zwei dünnen Streifen am Pferdekörper portioniert werden.
Shampoo Das Shampoo kann entweder mit einem Schwamm aufgetragen werden oder direkt in ein bis zwei dünnen Streifen am Pferdekörper portioniert werden. / Foto: Archiv
Mit dem ausgewaschenen nassen Striegel wird das Shampoo nun kreisförmig in das Fell gerieben. Auch Bauch und Brust und natürlich Schweif und Mähne nicht vergessen!
Mit dem ausgewaschenen nassen Striegel wird das Shampoo nun kreisförmig in das Fell gerieben. Auch Bauch und Brust und natürlich Schweif und Mähne nicht vergessen! / Foto: Archiv
Besonders wichtig ist es, das Shampoo wieder gründlich aus dem Fell zu waschen. Fertig ist man, wenn nirgends mehr Schaum aus dem Fell kommt.
Besonders wichtig ist es, das Shampoo wieder gründlich aus dem Fell zu waschen. Fertig ist man, wenn nirgends mehr Schaum aus dem Fell kommt. / Foto: Archiv
Vorsicht: Gerade bei den Ohren sind Pferde sehr empfindlich, deshalb empfiehlt es sich, beim Mähne ausspülen mit sehr weichem Wasserstrahl zu arbeiten. Das kann zwar dauern, dafür hält das Pferd still.
Vorsicht: Gerade bei den Ohren sind Pferde sehr empfindlich, deshalb empfiehlt es sich, beim Mähne ausspülen mit sehr weichem Wasserstrahl zu arbeiten. Das kann zwar dauern, dafür hält das Pferd still. / Foto: Archiv
Auch bei der Schweifrübe sollte man besonders gründlich vorgehen, damit man späteres Schweifwetzen umgeht.
Auch bei der Schweifrübe sollte man besonders gründlich vorgehen, damit man späteres Schweifwetzen umgeht. / Foto: Archiv
Drückt man beim Abziehen doch noch Shampoo aus dem Fell, sollte man lieber noch einmal den Schlauch zur Hand nehmen.
Drückt man beim Abziehen doch noch Shampoo aus dem Fell, sollte man lieber noch einmal den Schlauch zur Hand nehmen. / Foto: Archiv
Mit zwei verschiedenen Schwämmen sollten vorsichtig die Genitalien und das Gesicht abgewaschen werden.
Mit zwei verschiedenen Schwämmen sollten vorsichtig die Genitalien und das Gesicht abgewaschen werden. / Foto: Archiv
Nun kann man auch gleich die Hufe mit einer harten Bürste vom Schmutz befreien.
Nun kann man auch gleich die Hufe mit einer harten Bürste vom Schmutz befreien. / Foto: Archiv
Letzter Schliff: Mit Mähnenkamm oder Bürste wird nun das Langhaar gekämmt – das nun nach der Shampoobehandlung ganz geschmeidig ist.
Letzter Schliff: Mit Mähnenkamm oder Bürste wird nun das Langhaar gekämmt – das nun nach der Shampoobehandlung ganz geschmeidig ist. / Foto: Archiv
Auch der Schweif kann jetzt einmal ganz durchgebürstet werden. Damit das Schmuckstück in den nächsten Tagen richtig glänzen kann…
Auch der Schweif kann jetzt einmal ganz durchgebürstet werden. Damit das Schmuckstück in den nächsten Tagen richtig glänzen kann… / Foto: Archiv

Viele Pferdefreunde nützen die heiße, trockene Jahreszeit gerne für eine gründliche Reinigung ihres Lieblings. Worauf man dabei achten sollte, hat ProPferd für Sie zusammengefasst.

 

Die meisten Pferde lieben es, in der heißen Jahreszeit immer wieder einmal gut geduscht oder abgespritzt zu werden. Wenn man das richtig macht (siehe dazu auch unseren Artikel  „Langsam & lauwarm – so kühlen Sie Ihr Pferd richtig ab"), schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Pferd wird gekühlt, und zugleich entfernt der sanfte Wasserstrahl auch Verunreinigungen und Schweißablagerungen aus dem Fell, hat also auch einen Reinigungseffekt.

Lauwarm ist immer besser!
Wichtig ist, mit dem Abspritzen herzfern zu beginnen und eine dem Pferd angenehme Wassertemperatur zu wählen. Verspannt sich das Pferd oder zieht ruckartig das Hinterteil ein, sollte man mit wärmerem Wasser weitermachen – lauwarm ist immer besser als eiskalt. Ideal fürs Abspritzen sind heiße Sommertage, an denen kein starker Wind weht und das Pferd gut und rasch an der Sonne trocknen kann. Auch soll man das noch feuchte bzw. nasse Pferd keinerlei Zugluft aussetzen, damit es sich nicht erkältet.

Pferde- oder Babyshampoo?
Noch mehr zu beachten gibt es, wenn das Pferd einmal eine richtige Rundumpflege erhalten bzw. für einen großen Auftritt – etwa am Turnier – auf Hochglanz poliert werden soll. Dazu wird gerne Shampoo verwendet, um auch die letzten Flecken aus dem Fell rauszubekommen und das Langhaar sauber und schön geschmeidig zu machen.
Während es im Handel eine Vielzahl von verschiedenen Pflegeprodukten und speziellen Pferdeshampoos gibt, verwenden viele Pferdefreunde auch gerne einmal Babyshampoo, das besonders mild und hautfreundlich sein müsse, so meint man. Ist es aber nicht: Die Fachtierärztin für Dermatologie, Dr. Regina Wagner vom Tiergesundheitszentrum Korneuburg plädiert eindeutig für Pferdeshampoo, denn: „Der pH-Wert dieser Shampoos ist auf den pH-Wert der Haut des Pferdes angepasst, der ein anderer ist als der des Menschen.“

Wie oft waschen?
Dennoch rät Dr. Wagner zur sparsamen Verwendung von Shampoos, um die Fett- und Talgschicht als natürlichen Hautschutz zu erhalten – ein bis zweimal Waschen während der heißen Saison ist absolut ausreichend. Anders liegt der Fall, wenn ein medizinischer Grund vorliegt. Dr. Wagner: „Es gibt viele Hauterkrankungen, wo eine Shampootherapie mit medizinischen Shampoos die Therapie der Wahl ist – und in solchen Fällen, soll man manchmal sogar täglich shampoonieren – je nach Anweisung des Tierarztes.“ Dr. Wagner selbst duscht ihre Offenstallpferde nach der Arbeit ohne Shampoo, nur im Frühjahr wird das Langhaar damit einmal ordentlich gereinigt.

Der Grundsatz fürs Pferde-Waschen mit Shampoo lautet also: „Weniger ist mehr“ – und wenn schon, dann aber gründlich!
Petra Gmainer-Wiedemann


CHECKLISTE
Die besten Wasch-Tipps
Hier einige Tipps für richtiges und sicheres Waschen Ihres Pferdes

– Tragen Sie feste Schuhe! Auch wenn diese nass werden, schützen sie Ihre Füße viel besser vor Pferdehufen als Flip Flops oder Sandalen.

– Tragen Sie ansonsten Kleidung, die nass werden darf. Aus Erfahrung weiß man, dass manch einer nach der Pferdedusche schon nasser war als das Pferd. ;-)

– Falls der Schlauch nicht über Ihrem Kopf montiert ist, stellen Sie sicher, dass sich weder Sie noch Ihr Pferd im Schlauch verheddern können. Das Pferd sollte möglichst nicht darauf herumtreten – das hält der beste Schlauch nicht lange aus.

– Gewöhnen Sie das Pferd langsam an Schlauch, Wasserstrahl und Wassertemperatur. Sollte sich das Pferd fürchten – einen Helfer organisieren, den Strahl feiner und die Temperatur höher stellen.

– Seien Sie vorbereitet, dass Ihr Pferd den weißen Schaum sehr eigenartig finden könnte. Schaumberge, die ihm um die Hufe spülen, könnten es irritieren.

– Wenn Sie Shampoo verwenden, spülen Sie es immer gewissenhaft aus. Vor allem im Schweifansatz und in der Mähne hält es sich besser als man denkt, was in den nächsten Tagen zu unschönen Scheuerstellen führen kann.

– Ziehen Sie das Pferd danach mit einem Schweißmesser gefühlvoll aber gründlich ab.

– Gehen Sie nach der ‚Pflege-Session’ mit Ihrem Pferd noch eine Runde spazieren oder grasen, bis es trocken ist. Das tut seinem Kreislauf gut und verhindert gleichzeitig, dass es sich sofort voll Genuss im Sand bzw. der Einstreu wälzt.

 

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